MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Max Biaggi spricht über Lorenzo, Márquez, Rossi

Von Oliver Feldtweg
Max Biaggi

Max Biaggi

Superbike-Weltmeister Max Biaggi besuchte beim Mugello-GP seinen Kumpel Lorenzo, liess Rossi links liegen und sagte Márquez eine grosse Zukunft voraus.

Der Italiener Max Biaggi (41) nahm die Einladung seines Freundes Jorge Lorenzo zum Mugello-GP an, provozierte mit seiner Gegenwart in der Box des Yamaha-Werksteams seinen alten Rivalen Rossi und feierte mit Jorge einen Sieg, den «der Pirat» als wichtig betrachtet, «weil «Jorge Punkte zurückgewinnen musste».

Max, deine Umarmung mit Lorenzo nach dem Triumph war sehr schön.

Für mich auch. Ich glaube, er hat «Campione» (Meister) geschrien, wichtig war aber, dass er gewonnen hat.

Wie hast du das Rennen von Jorge empfunden?

Es war sehr schön und taktisch perfekt, weil er es kontrollieren konnte, die Reifen schonen und, auch wenn er unter Druck war, den Rhythmus 10 oder 12 Mal ändern und sie abhängen konnte. Sie kamen nicht mehr mit.

Musste Lorenzo um jeden Preis gewinnen?

Ja. Es war unheimlich wichtig, dass er gewann. Jorge musste Punkte gutmachen und fuhr ein perfektes Rennen. Dass Márquez leer ausging, ist umso besser für Jorge.

Wer ist besser, Yamaha oder Honda?

Nach so einem Erfolg muss ich sagen: sicher Yamaha. Aber die Honda beschleunigt besser und so weiter, daher scheint sie in meinen Augen das etwas bessere Motorrad zu sein.

Worin liegt dann der Schlüssel zum Erfolg, dass Lorenzo mit Yamaha gegen Honda gewinnt?

Yamaha sollte ihm mit dem Motor etwas mehr helfen, weil er alles anderes gut handhabt. In Mugello hat Jorge bewiesen, dass er ein großer Stratege ist. Daher hat er nur ein wenig Glück gebraucht, etwas, das alle brauchen.

Wen muss Lorenzo in der WM am meisten fürchten?

Mit Sicherheit ist Márquez viel schneller, aber er macht noch Fehler, das muss so sein, da sein erstes Jahr in der MotoGP ist. Pedrosa ist konstanter, weil er mehr Erfahrung hat.

Der Sturz von Márquez hat verhindert, dass du den Rekord des besten Einstiegs eines Debütanten in der Königsklasse verlierst. Du hast 1998 bei den ersten fünf Rennen einen Sieg, einen zweiten Platz, zwei dritte Plätze und einen fünften Platz erzielt.

Ja, ich bin geretttet... (Er lacht). Ausserdem habe ich damals gleich einen Sieg bei meinem Debütrennen in Suzuka gefeiert. Marc holte seinen ersten Sieg erst beim zweiten in Texas.

Es tut mir leid für Marc, weil er so jung ist und ich es nicht mag, wenn er stürzt, aber er hat Zeit, um zu zeigen, wie schnell er ist.

Wie alle wird Marc im zweiten Jahr besser sein als im ersten. Allerdings hat Márquez bereits klar demonstriert, dass er ein Fahrer mit großem Talent ist und Jorge und Dani das Leben schwer machen wird. Jorge ist die Gegenwart und ein Teil der Zukunft. Nur aufgrund des Alters wird die Zukunft Marc gehören, aber das hängt davon ab, wie viele Jahre Lorenzo noch fahren will.

Im Fernsehen hiess es, dass du in Mugello einen fantastischen Tag erlebt hast. Weil dein Freund Lorenzo gewonnen hat? Oder weil es für deinen Erzrivalen Rossi schlecht gelaufen ist?

Das ist es nicht. Es war fantastisch, weil Jorge im italienischen Fernsehen noch in der Startaufstellung gesagt hat, dass er in Mugello immer gewonnen hat, wenn sein Freund Max ihn besuchen kam. Ich fühlte mich sehr unter Druck gesetzt, weil ich nicht wollte, dass diese Strähne abreißt. Es war fantastisch, weil genau das passiert ist, was ich mir für Jorge gewünscht habe und es ein sonniger Tag war.

Hast du mit Rossi in der Yamaha-Box gesprochen?

Nein. Ich habe keine Beziehung zu ihm, nur zu Jorge.

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