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Jorge Lorenzo: Márquez als Teamkollege? Kein Problem!

Von Sharleena Wirsing
In neun Tagen beginnen die ersten Testfahrten in Malaysia. Vizeweltmeister Jorge Lorenzo sprach nun über die neue Yamaha, die Ducati-Gerüchte und warum Márquez wohl nie sein Teamkollege wird.

Vor den Testfahrten in Sepang, die von 4. bis 6. Februar stattfinden, widmete sich der zweifache MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo vielen PR-Terminen. Zeit für ein bisschen Spaß fand der Spanier trotzdem. Er nahm am letzten Wochenende beispielsweise an Quad- und Autorennen auf Schnee und Eis teil, das von NGM Mobile Forward Racing und der Website «GPone» organisiert wurde. Neben dem Yamaha-Piloten waren auch die fünf Forward-Fahrer Claudio Corti, Alex De Angelis, Mattia Pasini, Simone Corsi und Ricky Cardus bei der «Livigno Ice Rally».

Jorge, deine freien Tage sind fast gezählt. Bist du bereit für Malaysia?

Ja, das sind wir. Ich hatte aber nicht besonders viele Urlaubstage, weil ich zwei Operationen durchführen ließ: Aus der Schulter ließ ich mir eine Platte entfernen, die andere OP betraf die Lendengegend. Trotz der zwei Operationen bin ich bereit für die Tests. Ich kann es kaum erwarten, meinen Lederkombi anzuziehen und mich auf das Bike zu schwingen.

In der Winterpause war dein Name im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dein Vertrag läuft aus und es gab Gerüchte um einen Wechsel zu Ducati. Auf welchem Bike werden wir dich 2015 sehen?

Diese Gerüchte sind natürlich nicht wahr, weil es nie Kontakt zwischen mir und dem italienischen Team gab. Mein Ziel ist es, wie ich es bereits gesagt habe, bis zum Ende meiner Karriere bei Yamaha zu bleiben. Wir haben ein konkurrenzfähiges Bike und sind eine sehr gute Truppe. Ducati und Honda sind zwei wichtige Hersteller, aber ich fühle mich dort wohl, wo ich bin.

Der Sepang-Test wird die neue Saison einleiten. Wie wird das Bike sein, das du dort erhältst?

Ich hoffe, dass die Yamaha eine bessere Elektronik hat. Im letzten Jahr haben wir signifikante Verbesserungen erreicht, aber das ist nicht genug. Wir müssen noch härter arbeiten, um von Anfang an konkurrenzfähig zu sein. Es ist noch Zeit und ich bin zuversichtlich.

Nachdem du im letzten Jahr WM-Zweiter wurdest, willst du nun den Titel zurückerobern. Werden wir wieder einen direkten Kampf zwischen Lorenzo und Márquez sehen?

Wahrscheinlich. Márquez ist der Mann, den man schlagen muss. Trotzdem sollte man Pedrosa nicht vergessen. Wenn er in Deutschland nicht gestürzt wäre, dann hätte er bis zum Ende um den Titel mitgekämpft. Außerdem ist noch Valentino da und ich bin mir sicher, dass er sehr gut sein wird. Gespannt bin ich auf Ducati, denn Dovizioso und Crutchlow sind sehr gute Fahrer und auch Dall’Igna wird sich bemerkbar machen.

Um was beneidest du Honda?

Ein starker Punkt von Honda sind sicherlich die Bremszonen. Auch die Beschleunigung ist großartig. Wir konnten uns im letzten Jahr bei diesen Punkten verbessern, aber das reicht noch nicht. Wir müssen von Anfang an konkurrenzfähig sein und gleich in Doha, wie im letzten Jahr, den Sieg anstreben.

Kommen wir auf deinen Marktwert zurück. Wie wäre es für dich mit Márquez in einem Team zu fahren?

Gute Frage (grinst). Es sollte eigentlich kein Problem sein. Wir haben beide die richtige Einstellung und geben bei jedem Rennen alles. Es wäre interessant, obwohl ich nicht denke, dass es dazu jemals die Möglichkeit gibt. Ich fühle mich bei Yamaha wohl und für Marc gilt dasselbe bei Honda.

In der letzten Woche erklärte Valentino Rossi, dass ein Podestplatz in jedem Rennen sein Ziel sein wird. Was erwartest du von ihm?

Ich erwarte eine sehr gute Saison von Vale. Für mich hat er alles, was es braucht, um auf dem Podest zu landen. Während der Saison wird er alles daran setzten und er hat im letzten Jahr viele Fortschritte gemacht. Ich denke, dass er auch einige Rennen gewinnen kann. In Assen hat er bewiesen, dass er ein großer Champion ist.

In dieser Saison wird es viele Neuheiten geben. Crutchlow wird Ducati fahren und die Open-Kategorie löst die Claiming-Rule ab.

Das sind zwei gute Nachtrichten. Ducati hat großes Verlangen nach einem Sieg und deshalb haben sie einen der besten Fahrer in der Weltmeisterschaft engagiert. Zudem ist Dall’Igna ein unglaublich talentierter Ingenieur mit sehr viel Wissen. Diese beiden können das Team verbessern. Die Open-Maschinen waren beim letzten Test sehr schnell. Die Lücke zu den Prototypen ist kleiner geworden. Ich denke, dass sich auf diese Weise die Show verbessern wird.

Vor zwei Wochen wurde Christiano Ronaldo zum Weltfußballer des Jahres gekürt. Wenn es diesen Titel auch für die Motorrad-WM gäbe, wer hätte ihn bekommen?

Sicherlich Márquez. Er hat als Rookie verdient den WM-Titel geholt, deshalb gehört dieser erdachte Preis rechtmäßig ihm.

Du warst in Livigno mit Quads und Autos unterwegs. Könntest du dir eine Karriere auf vier Rädern vorstellen?

Es wäre möglich. Ich fahre sehr gerne Auto, aber ich bevorzuge das Motorrad.

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