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Valentino Rossi: «Open-Vorteile? Nur Resultat zählt»

Von Matthias Dubach
Valentino Rossi: 2014 ist seine 19. Saison im GP-Sport

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Beim Saisonauftakt in Katar gelten in der MotoGP-WM erstmals die neuen Regeln für den Factory- und Open-Status sowie die «Lex Ducati». Was sagen die Fahrer zum Paragraphendschungel?

Am Tag des ersten freien Trainings zum Katar-GP haben selbst MotoGP-Insider noch Mühe, das erst vor rund 48 Stunden definitiv verabschiedete Reglement für die Saison 2014 unfallfrei erklären zu können. Mit der Einstufung von Ducati als Werksteam im Factory-Status, das aber alle Vorteile der Open-Klasse nutzen kann, gibt es faktisch drei verschiedene Kategorien in der Königsklasse.

Einerseits die bestens bekannten Prototypen von Honda und Yamaha. Sie sind mit der selbst entwickelten Elektronik unterwegs, müssen aber neu mit 20 Litern Kraftstoff im Rennen und mit fünf Motoren pro Fahrer durch die Saison kommen (2013: 21 Liter, sechs Motoren). Dazu ist die Entwicklung des Motors eingefroren.

Die bisherige Klasse der Claiming-Rule-Teams, die in den letzten beiden Jahren vornehmlich nur das Feld auffüllten, heisst nun Open-Class und bietet folgende Eckdaten: 24 Liter im Rennen, weichere Reifen, 12 Motoren/Saison pro Fahrer, freie Entwicklung, mehr Freiheiten bei Testfahrten, Pflichteinsatz der Einheitselektronik von Hersteller Magneti Marelli.

Honda und Yamaha «zu erfolgreich» für Open-Vorteile

Als sich Ducati für den Open-Status entschied, regte sich Widerstand, das Reglement wurde nochmals angepasst. Nun gelten die Vorteile der Open-Klasse offiziell für alle MotoGP-Fahrer – aber nur, wenn 2013 kein Rennen gewonnen werden konnte, womit Yamaha und Honda ausgeschlossen ist und Ducati zum Handkuss kommt. Um es noch etwas komplizierter zu machen, verlieren die Italiener einen Teil der Annehmlichkeiten nach einem Sieg, zwei zweiten oder drei dritten Plätzen wieder. Die weicheren Hinterreifen werden Ducati aber erst nach drei Siegen vorenthalten.

Ducati ist auch nicht gleich Ducati: Die Werksfahrer Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow und Andrea Iannone (im Pramac-Team) sind nun Factory-Fahrer mit Open-Vorteilen, Yonny Hernández fährt bei Pramac-Ducati im normalen Open-Status.

Das sagen Márquez, Rossi und Co. zum Schlamassel

Was halten die MotoGP-Fahrer selber davon, dass die Fans am besten mit dem Regelbuch auf die Tribüne sitzen sollten?

Weltmeister Marc Márquez sagte: «Ich verstehe die Frage durchaus, denn für die Fans ist es sicher schwierig, alles zu verstehen. Ich bin mir selbst nicht sicher, wie die Situation (Anm.: bei Ducati) nun genau ist… Ich denke, die Open-Klasse hat sicher ein paar Vorteile, aber auch einige Nachteile. Es braucht einfach etwas Zeit, bis wieder alle in einer Klasse fahren können.»

Die Meinung von Valentino Rossi dürfte sich mit derjenigen vieler Fans gleichen, der Italiener erklärte: «Als Fahrer interessiert einen diese Einstufungen nicht gross. Wir alle wollen einfach so schnell wie möglich fahren und eine gute Show zeigen. Alles ausser den Resultaten wird am Ende nicht so wichtig sein.»

MoviStar-Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo blickte hingegen mehr hinter die Kulissen. «In der idealen Welt hätten wir eine Kategorie und 15 Titelanwärter, aber das ist momentan nicht möglich. Sicher ist es jetzt etwas schwierig zu verstehen, aber eines der Ziele des neuen Reglements war, mehr Spannung zu haben. Ich denke, das wird wohl erreicht», sagte der Spanier.

Cal Crutchlow als Ducati-Vertreter und somit als Profiteur grinste: «Die Dorna machte einen guten Job, danke!» Bei den Testfahrten schreckte vor allem Open-Pilot Aleix Espargaró auf der Forward-Yamaha die etablierten Teams mit fantastischen Zeiten auf. Der Spanier hält ebenfalls mit dem sportlichen Gedanken dagegen: «Vorher waren nur vier Fahrer an der Spitze. Jetzt werden wohl mehr vorne dabei sein können, also ist das eine gute Sache.»

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