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Jorge Lorenzo: «Ich hatte als Fahrer schlechten Tag»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo legte nach dem jämmerlichen 13. Platz von Assen sein Seelenleben schonungslos offen. «Ich hatte Angst», sagte er. Stefan Bradl staunt über die nicht alltägliche Ehrlichkeit des Champions.

Movistar-Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo erlebte bei der Dutch-TT in Assen/NL ein Desaster sondergleichen. Ein Regenschauer sorgte für eine Verschiebung des Starts, es gab dann ein «wet race».

Lorenzo gelang ein vernünftiger Start, er fuhr von Startplatz 9 los, bald stritt er sich um einen Platz unter den ersten fünf.

In Runde 8 kam Lorenzo zum Motorradwechsel an die Box, denn die Piste trocknete auf, er fuhr mit Slicks los – wie alle Gegner. Aber er fiel durch den Stopp auf Platz 13 zurück.

Als der Regen vorübergehend mit ein paar Tropfen zurückkehrte, wurde Lorenzo in ein Gefecht gegen Danilo Petrucci (Octo Iodaracing Aprilia) und Karel Abraham (Cardion AB Motoracing Honda) verwickelt.

Lorenzo setzte sich in diesem Kampf immerhin durch, aber Platz 13 war trotzdem meilenweit von dem entfernt, was er sich für dieses Rennen ausgerechnet hatte.

Noch dazu fiel der Mallorquiner in der WM hinter Andrea Dovizioso (Ducati) auf den fünften WM-Rang zurück.

«Ich muss sagen, dass das Motorrad im Nassen und im Trockenen ganz gut funktioniert hat», erklärte der Weltmeister von 2010 und 2012. «Ich habe einfach als Fahrer einen schlechten Tag gehabt. Mein Vertrauen war nicht grossartig. Ich wollte nicht stürzen wie letztes Jahr im nassen Donnerstag-Training. Ich hatte konnte die Situation nicht so gut einschätzen wie die andern. Es war ein schlechtes Rennen für mich.»

«Ich möchte mich bei meinem Team, bei den Ingenieuren und den Fans entschuldigen», setzte Lorenzo fort. «Denn sie haben ihr Bestes gegeben. Aber Assen war mit Sicherheit das schlechteste Rennen meiner Laufbahn. Im Trockenen habe ich genug Vertrauen; da habe ich auch keine Angst vor einem Sturz. Aber als es zu regnen begann, kamen vielleicht die Erinnerungen an letztes Jahr auf. Ich hatte plötzlich keinen klaren Kopf mehr. Ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr Vertrauen und weniger Angst vor einem Sturz habe, wenn so etwas wieder passiert», fügte der Yamaha-Star hinzu.

Rivalen wie Stefan Bradl verlangt Lorenzos Seelenstrip Anerkennung ab. «Ich habe gelesen, dass er Angst gehabt hat. Ich finde, das ist eine starke Aussage», hält Bradl fest. «Wenn es wirklich so ist, zeigt Lorenzo Mut, dass er sich das selber eingesteht und es dann auch gegenüber den ganzen Journalisten zugibt. Ich glaube, man braucht sich nicht zu schämen, wenn man bei solchen Bedingungen wie in Assen Respekt hat. Ja, mei, viele Leute werden drüber lachen. Aber es gibt nicht viele Menschen, die einen MotoGP-Prototyp mit 260 PS bei so nassen Bedingungen gefahren sind.»

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