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Crash von Stefan Bradl: Kein Platz zum Überleben

Von Ivo Schützbach
Nach seinem Sturz im MotoGP-Rennen in Indianapolis war Stefan Bradl nicht gut auf Aleix Espargaró zu sprechen. «Er hätte mir nur einen halben Meter Platz lassen müssen», sagte der LCR-Honda-Pilot.

«Ich habe nicht mal einen Kratzer, Gott sei Dank, mir fehlt nichts», gab Stefan Bradl nach seinem heftigen Abflug in Indianapolis Entwarnung. «Der Sturz ist passiert, weil mir Aleix Espargaró null Komma null Platz zum Überleben gegeben hat. Ich bin auf der langen Geraden aus dem Windschatten ausgeschert, war am Bremspunkt auf gleicher Höhe, ich innen, er außen. Ich war schon mehr in Schräglage, sein Motorrad etwas aufrechter, er hat die Bremse dann noch mal ein bisschen aufgemacht und hat dann vor mir in der schnellen Links die Türe richtig zugehauen. Ich war mit dem Vorderrad am Limit, konnte nichts tun und bin ihm übers Hinterrad gefahren.»

«Meiner Meinung nach hätte er mir etwas Platz lassen müssen, 50 cm hätten gelangt», so Stefan weiter zu SPEEDWEEK.com. «Dann hätten wir beide die Kurve gefahren und er wäre die nächste Kurve vorne gewesen, weil das eine Rechts gewesen wäre. Das war ein Rennunfall. Aber es war Platz genug, 50 cm hätte er mir lassen müssen, dann wäre überhaupt nichts passiert und wir wären beide in der gleichen Reihenfolge, er vor mir, in die nächste Kurve eingebogen und weitergefahren.»

«Ich werde ihn fragen, was seine Meinung ist. Natürlich, das ist ein Spanier, der wird wieder sagen, dass es ganz anders war. Wir waren auf gleicher Höhe, er sieht mein Vorderrad, er hört mich. Klar will er mir den Platz nicht schenken, das verlange ich auch gar nicht von ihm. Aber zumindest, dass wir beide durch die Kurve kommen. Er ist jetzt ja auch ausgefallen.»

«Ich kann auch sagen, das war ein halbherziges Überholmanöver, ja, das ist richtig. Aber da kommst du mit 340 angeblasen, so richtig abschätzen kannst du das auch nicht. Er hätte mir ein bisschen Luft lassen sollen, dann wäre nichts passiert.»

Eine beschissene Saison

Der Sturz war das i-Tüpfelchen eines verkorksten Wochenendes. Abgesehen von seiner Bestzeit im dritten freien Training war Bradl nie wirklich schnell unterwegs, klagte über mangelnde Abstimmung seiner Honda. Im Qualifying fuhr er nur auf Startplatz 10.

«Meine ganze Saison ist beschissen, was sollen wir da drüber reden», meinte der Bayer. «Ich stecke momentan einfach drin, du weißt schon wo ich meine. Aber jetzt ist alles geredet, ich fahre Rennen für Rennen und schaue was rauskommt

Zu seinem Wechsel zu Forward Yamaha bemerkte er: «Es wird so viel Bullshit gelabert überall, ich kriege es halt am Rande mit. Im Team herrscht gut Stimmung, wir kommen gut zurecht und arbeiten auch sehr professionell, da fehlt es an nichts. Aber es ist halt so, dass es alle besser wissen. Ich befasse mich mit dem Thema nicht, habe meine Entscheidung für 2015 getroffen. Ich weiß, dass ich es besser kann.»

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