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Danilo Petrucci/Ducati: «Die Resultate werden kommen»

Von Otto Zuber
2015 tritt Danilo Petrucci für Pramac-Ducati mit einer GP 14.1 in der Königsklasse an. Er will nach dem erfolgreichen Test in Valencia die Top-10 anpeilen.

Danilo Petrucci wird in der nächsten Saison eine GP14.1 im Pramac-Team fahren, eine upgedatete Version der Desmosedici, die Andrea Dovizioso bis Misano fuhr. Somit wird der Italiener Teamkollege von Yonny Hernandez, der eine GP14.2 erhält. Bei den ersten Testfahrten in Valencia lag Petrucci nur 0,6 sec hinter der Bestzeit von Weltmeister Marc Márquez. Im Regen an Tag 2 erzielte er sogar die Bestzeit. Mit «crash.net» sprach er kürzlich über seine Ziele für 2015.

Danilo, wie läuft die Winterpause? Hast du dein Training an die kraftvollere Ducati angepasst?

Ich habe nun mehr Erfahrung, denn ich habe fast 60 MotoGP-Rennen bestritten. Ohnehin habe ich mehr Kraft als kleinere Fahrer, aber ich will mich sehr gut auf die Saison vorbereiten. Die Ducati fordert einen körperlich natürlich mehr, aber der Unterschied ist nicht groß. Trotzdem will zu hundert Prozent fit sein, denn die Fahrer in der Spitzengruppe entscheiden das Rennen meist in den letzten fünf Runden. Daher braucht man eine gute Konzentration. Wenn man müde wird, sind auch die Sinne nicht mehr so scharf. Das wirkt sich auf die Pace aus. Die letzten fünf Runden sind sehr wichtig. Oft sehe ich mir die Top-Fahrer an, sie pushen in den letzten Runden hart. Ich will wie sie sein.

Am Ende der Saison 2014 hast du einige starke Resultate erzielt wie Platz 11 in Aragón und Rang 12 beim Saisonfinale in Valencia. Was war dein Highlight?

Schon Assen war sehr emotional, weil ich nach dem Handgelenksbruch zurückkam. Im ersten Training am Freitag war ich Letzter. Doch ich fand mein Selbstvertrauen wieder und legte im Qualifying eine schnelle Runde vor. Ich war 0,3 sec schneller als Aleix Espargaró im Jahr zuvor, als er mit Aprilia die CR-Klasse dominierte. Ich startete 25 Sekunden später als die anderen Fahrer, denn ich konnte die Kupplung mit der linken Hand nicht halten. Die Maschine ging aus und alle fuhren an mir vorbei. Einer meiner Mechaniker sprang auf die Strecke, um das Bike wieder zu starten. In der Pit-Lap war ich dann fünf Sekunden schneller als die anderen Fahrer auf meinem Level.

Valenica war ein Highlight, weil auch Suzuki mit De Puniet sowie Ducati mit Pirro und Aoyama auf der neuen Open-Honda antraten. Als es zu regnen begann, pushte ich noch mehr, während die anderen Fahrer die Lage sondierten. Man weiß nie, wie nass die Strecke wirklich ist. Mein Chefmechaniker Giovanni Sandi stand an der Boxenmauer und zeigte mir die Zeit von Márquez an. So wusste ich, wie nass die Strecke war. Zwei Runden wollte ich wie Márquez fahren und die Fahrer, die langsamer wurden, überholen. Ich schnappte Hayden, Aoyama und Bautista. Den elften Platz verlor ich an Barberá, der mich auf der letzten Geraden überholte. Die Ducati war so schnell, dass ich keine Chance hatte.

Im Ioda-Team gab es 2014 finanzielle Probleme. Wie war diese schwierige Situation für dich?

2014 war die Lage nicht einfach, weil ein Sponsor seinen Deal mit Teamchef Giampiero Sacchi nicht erneuerte. Im Februar stand er ohne Sponsor da. Aprilia war mit der Konstruktion der neuen Maschine spät dran. Daher haben wir Tests verpasst. Das wirkte sich negativ auf die Rennen aus. Unser erster Test war in Katar zwei Wochen vor dem Rennen und unser Quickshift funktionierte nicht. Alle anderen absolvierten den dritten Test und wurden immer schneller. Am zweiten Tag machte dann die Software Probleme. Das Team hat mich immer zu Höchstleistungen angetrieben und meine Situation verstanden, aber wenn man nichts zu entwickeln oder verbessern hat, dann ist es schwierig.

Im nächsten Jahr werde ich alle Voraussetzungen haben, um mein Bestes zu geben. Die Ducati ist auf den höchsten Level der Entwicklung. Die GP14.1 ist der GP14.2, die Dovizioso und Iannone Ende 2014 einsetzten, sehr ähnlich. Ich denke, dass die GP14 anfangs die beste Lösung für mich ist, denn ich habe alle Daten der letzten Saison von mehreren Fahrern. In den letzten drei Jahren war ich immer der einzige Fahrer für Ioda, Aprilia und Suter.

Gibt es eine Chance, dass du im Verlauf der Saison 2015 die GP14.2 erhältst?

Ich denke nicht. Ducati arbeitet hart an der GP15. Beim ersten Sepang-Test werden sogar die Werksfahrer noch auf der GP14.2 sitzen. Daher gibt es im Moment nicht viele Bikes und Ersatzteile. Derzeit sieht es so aus, als würden wir die gesamte Saison mit der GP14.1 absolvieren. Ducati konzentriert sich auf das neue Bike und nicht auf Ersatzteile für die GP14.2. Vielleicht ändert sich die Situation, aber ich habe kein Problem mit einer Saison auf der GP14.1.

Pramac-Teamchef Francesco Guidotti glaubt, dass du 2015 in jedem Rennen punkten kannst. Ist das dein Ziel?

Ja, das hoffe ich auch. 2013 ist es mir auch beinahe gelungen, in allen Rennen Punkte zu holen. 2015 will ich aber auch manchmal in die Top-10 kommen, aber ich setze mir keine festen Ziele. Bei den Tests war ich nur 0,6 sec langsamer als Márquez. Das ist gut. Ich habe alle Voraussetzungen, um mein Bestes zu geben. Das hatte ich drei Jahre lang nicht. Nun habe ich ein großartiges Team und ein großartiges Bike. Die Ergebnisse werden kommen.

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