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Fausto Gresini: «Wir brauchen mit Aprilia Geduld»

Von Günther Wiesinger
Mit Alvaro Bautista auf der Factory-Honda feierte das Gresini-Team 2014 in Le Mans noch einen Podestplatz. Jetzt existiert ein Vier-Jahres-Vertrag mit Aprilia. Teamchef Fausto Gresini erwartet keine Wunder.

Seit 18 Jahren betreibt Fausto Gresini, 125-ccm-Weltmeister 1985 und 1987, seinen eigenen Rennstall. Schon 2014 trat er in drei Klassen auf drei verschiedenen Fabrikaten (Moto3: KTM, Moto2: Suter, MotoGP-Honda) an, daran wird sich auch in der kommenden Saison nichts ändern.

Aber die Fabrikate ändern sich in allen drei Klassen: KTM, Kalex und Aprilia heissen die neuen Partner.

Und Gresini weiss, dass er mit Aprilia bei der Rückkehr in die MotoGP-WM mit den Piloten Alvaro Bautista und Marco Melandri Geduld haben muss.

Es werde einige Zeit dauern, bis Aprilia in der Königsklasse eine namhafte Rolle spielen werde, sagt Gresini.

Schliesslich hat es Aprilia in der MotoGP-WM mit Honda, Yamaha, Suzuki du Ducati zu tun.

Doch Aprilia blickt auf 53 gewonnene WM-Titel und hat sich auch in der Superbike 2010, 2012 und 2014 gegen starke Konkurrenz durchgesetzt.

Aber Aprilia wollte eigentlich erst 2016 in die MotoGP-WM zurückkehren, deshalb sind die Italiener jetzt beim Material zeitlich noch in Verzug.

Die bisherige ART-Aprilia wird schrittweise in der Saison weitere technische Upgrades erfahren; der neue Motor mit den pneumatischen Ventilen ist bereits im Einsatz, die Bohrung wurde auf 81 mm erhöht, modifizierte Lufteinlässe, es gibt eine neue Airbox, eine neue Auspuffanlage, ein Seamless-Getriebe steckt in der Pipeline. Dazu kommt ein neuer Rahmen mit einer stark veränderten Gewichtsverteilung. Auich eine neue Verkleidung wird entwickelt, dazu wird die hauseigene APX-Elektronik eingesetzt.

Aprilia wird allerdings als Neueinsteiger von den Open-Class-Vorteilen profitieren – wie auch Suzuki und Ducati. Das heisst: zwölf statt fünf Motoren, 24 statt 20 Liter, weichere Hinterreifen, weniger Testverbote, Motorenentwicklung nicht eingefroren.

Aprilia ist als Werk Ende 2004 aus der MotoGP-WM ausgestiegen. Und Gresini bildet jetzt nach 18 Honda-Jahren in der Königsklasse die neue Speedspitze in der 1000-ccm-Prototypen-Kategorie.

«Es wird kein einfacher Weg, denn die MotoGP ist eine heftig umstrittene Kategorie», sagte Gresini gegenüber MCN. «Es wird schwierig sein, sofort gute Resultate zu erzielen. Aber wir haben ein Werk hinter uns, das unermüdlich arbeiten und entwickeln wird. Doch wir sind mit grossen Herstellern konfrontiert, die uns viele Jahre Erfahrung voraus haben und viel Geld in neue Technologien investiert haben. Es wird einige Zeit dauern, bis wir in Reichweite der Spitze kommen. Wir haben ein Agreement für vier Jahre abgeschlossen. Wir können als langfristig planen. Wir werden bald verstehen, in welchen Bereichen wir uns verstärken müssen. Aber wir brauchen Zeit und Geduld. Mein Team wird neue Erfahrungen machen, wir machen jetzt etwas ganz anderes als als Honda-Kundenteam. Wir arbeiten jetzt eng mit dem Werk zusammen, das ist ein Unterschied zu unserer Zeit als Satellitenteam.»

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