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Hervé Poncharal (Tech3): «Saison 2015 wird aufregend»

Von Günther Wiesinger
Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal erwartet eine abwechslungsreiche MotoGP-Saison 2015. «Aber 2016 wird noch aufregender, dann werden Dovizioso und Co. die Stars von Honda und Yamaha unter Druck setzen.»

Der französische Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal zählt zu den einflussreichsten Männern im MotoGP-Paddock, denn er ist nicht nur seit mehr als 20 Jahren im Geschäft, er ist im Nebenberuf auch noch ehrenamtlicher Präsident der mächtigen Teamvereinigung IRTA.

Und in dieser Position ist er Mitglied der «Grand Prix Commission», dem obersten Gremium des GP-Sports.

Das Hersteller-Bündnis MSMA ringt jetzt um die technischen Vorschriften für die MotoGP-WM 2016. Bisher hat man sich auf 22 statt 20 Liter Tankinhalt geeinigt, denn mit der Einheits-ECU werden einige Teams und Hersteller sonst Probleme mit dem Verbrauch bekommen. Das Gewicht soll wie 2015 bei 158 kg bleiben, 20014 lag es bei 160 kg.

Beim ersten Sepang-Test anfangs Februar treffen die Mitglieder der GP-Kommission wieder zusammen, um weitere Vorschläge zu besprechen.

Es liegt auch der Vorschlag auf dem Tisch, die Anzahl der Motoren pro Fahrer und Saison von fünf wieder auf sechs zu erhöhen, weil dann 20 statt 18 WM-Läufe stattfinden sollen. Der Red Bull-Ring in Österreich ist fix, in Südamerika sollen Chile oder Brasilien neu ins Programm kommen.

Ausserdem verlieren Ducati und die Neulinge Suzuki und Aprilia ihre Open-Vorteile (zwölf statt fünf Motoren), mit sechs Triebwerken könnte man das Leben für Fahrer und Techniker dieser Fabrikate erleichtern.

«Momentan wird in der Grand Prix Commission sehr kollegial diskutiert. Das Verhältnis aller Beteiligten zueinander ist wirklich gut», versicherte Hervé Poncharal. «Beim letzten Meeting im Dezember war Honda dort, Yamaha, Ducati, die FIM war vertreten, dazu die Dorna und IRTA. Wir haben momentan eine gute Arbeitsgruppe, die etwas vorwärts bringt. Natürlich werden nicht alle Diskussionen pausenlos von Zustimmung geprägt. Aber es geht sehr sachlich zu, besonders im Vergleich zu den Jahren, als es unglaubliche Kämpfe zwischen der FIM, den Promotern und den Teams gab. Damals stritten die Hersteller untereinander, die Veranstalter lagen sich mit der FIM in den Haaren... Seither haben sich die Dinge sehr, sehr stark zum Besseren entwickelt. Haben wir eine perfekte Welt? Nein. Aber wir sind auf einem guten Weg.»

Inzwischen herrscht in der GP-Kommission in zwei wichtigen Punkten Einigkeit: 2016 wird die Einheits-Elektronik eingeführt, es wird weiter Einheitsreifen geben, 2016 allerdings von Michelin statt von Bridgestone.

«Dazu wird es 2016 keine Claiming-Rule-Maschinen mehr geben, es werden nur noch Prototypen am Start stehen, am besten vier von jedem Hersteller, das wären 20. Und wenn kein Privatteam Bikes von Suzuki oder Aprilia haben will, wird es halt mehr Vorjahresmaschinen von Honda, Yamaha oder Ducati geben – wie jetzt. Ich bin sehr neugierig und gespannt auf die Saison 2015. Es wird zwar so sein, dass die vier Werksfahrer von Honda und Yamaha meistens unbesiegbar sein werden. Aber es wird trotzdem mit Sicherheit aufregend. Lorenzo will wieder um den Titel fighten, Pedrosa will sich rehabilitieren. Er muss beweisen, dass er den Platz im Repsol-Werksteam verdient. Valentino will sich weiter steigern und vielleicht endlich einen zehnten WM-Titel erringen. Wir wissen, wie verbissen er fighten kann. Es wird für alle anderen Piloten schwierig sein, konstant mit diesen Assen mitzuhalten. Aber vielleicht gelingt es Pol Espargaró, vielleicht Dovizioso, warum nicht auch Stefan Bradl auf der Open-Yamaha? Viele Fahrer können für Überraschungen sorgen. Ich denke da an Cal Crutchlow und Scott Redding. Es kann viel passieren. Aber 2015 werden die Top-4 noch meistens unter sich sein.»

«Ich bin nicht der Einzige, der mit viel Vorfreude auf die Saison 2016 blickt», meint Poncharal. «Das sollte eine unglaubliche Saison werden. 2016 sollten auch neue Fahrer zeigen können, dass sie konstant ganz vorne mithalten können. Ich erwarte, dass dann die grossen Vier unter Druck kommen. Dann werden auch die Fahrer, die bisher meistens um Platz 5 fuhren, die Erwartungen erfüllen und für Abwechslung an der Spitze sorgen.»

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