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Seamless von Aprilia soll mehrere Sekunden bringen

Von Ivo Schützbach
Wenn alles nach Plan läuft, wird das Aprilia-Werksteam im MotoGP-Rennen in Barcelona am 31. Mai erstmals das Getriebe ohne Zugunterbrechung einsetzen. Rennchef Romano Albesiano verspricht sich viel davon.

Nach den Testfahrten in Jerez am 4. Mai sagte Aprilia-Rennchef Romano Albesiano über das neue Seamless-Getriebe der RS-GP: «Das Getriebe funktioniert ganz gut. Wenn möglich, würden wir es unseren Fahrern gerne in Mugello zur Verfügung stellen.»

SPEEDWEEK.com unterhielt sich vor dem Grand Prix in Le Mans am kommenden Wochenende mit Albesiano über den Stand der Dinge.

Werdet ihr das Getriebe ohne Zugunterbrechung für Mugello haben?

Das wissen wir demnächst, wahrscheinlich ja. Es hängt davon ab, ob alle unsere Zulieferer rechtzeitig fertig werden.

Welche Getriebeteile lasst ihr extern fertigen?

Alles, wir stellen das nicht selber her. Wir konstruieren alle Teile, wir können bei Aprilia Racing aber zum Beispiel keine Metallhärtung machen.

Hilft es euch, dass euer Fahrer Alvaro Bautista viel Wissen von Honda mitgebracht hat?

Ja, das sind gute Referenzpunkte. Wenn wir ihm etwas Neues hinstellen, dann kann er uns gleich sagen, wo wir stehen. Als wir das Seamless-Getriebe brachten, war die natürliche Frage, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen. Alvaro war von Anfang an sehr glücklich damit. Wir sind noch nicht auf 100 Prozent, werden aber schon bald auf demselben Level wie die Mitbewerber sein.

Ist das Honda-Getriebe nach wie vor das Maß der Dinge?

Das weiß ich nicht. Was ich weiß, ist, dass unser Seamless ein großer Schritt nach vorne ist im Vergleich zum Standard-Getriebe. Es ist nicht nur ein bisschen besser, es wird einen großen Unterschied ausmachen.

Lässt sich abschätzen, wie viel das Getriebe pro Runde bringen wird?

Ich glaube ein paar Zehntelsekunden, was sich bis Rennende auf einige Sekunden summiert.

Damit wird es auch einfacher das Motorrad abzustimmen, weil es während des Schaltvorgangs nicht mehr instabil wird. Während der Trainings spart man auch Zeit, weil man das beschriebene Problem nicht mehr mit anderen Kniffen in den Griff bekommen muss.

Was ist das nächste auf deiner Entwicklungsliste?

Als nächstes gehen wir die Chassis-Abstimmung an, die ist nicht gut genug. Das Motorrad ist nicht steif genug.

Wie willst du das ändern?

Das behalte ich lieber für mich, ich habe einige Ideen. Die richtige Steifigkeit des Chassis’ zu finden ist der Albtraum von jedem Konstrukteur.

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