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Forward: Fracht nach Indy kostete ca. 60.000 Euro

Von Günther Wiesinger
Die Frachtkosten von Forward stehen irgendwo abseits vom Schuss im Paddock von Indianapolis

Die Frachtkosten von Forward stehen irgendwo abseits vom Schuss im Paddock von Indianapolis

Rund 6500 kg Material liess Forward Racing zum Indianapolis-GP verfrachten, aber dann musste man sich zur Nichtteilnahme entschliessen. Ein teurer Spass.

Der Indianapolis-GP kommt dem schwer geprüften Forward Racing-Team trotz der Nichtteilnahme teuer zu stehen.

Denn der Rennstall hat für die zwei Klassen Moto2 und MotoGP rund ein Dutzend Flight Cases nach Amerika verfrachtet.

Für die beiden Moto2-Fahrer Simone Corsi und Lorenzo Baldassarri (je eine Kalex) dürften rund 2500 kg auf dem Luftweg nach Indy geschickt worden sein, für die beiden MotoGP-Piloten Stefan Bradl und Loris Baz Insgesamt vier Bikes) rund 4000 bis 4500 kg.

Zur Fracht gehören auch die gesamte Boxendekoration, Werkzeuge, Computer, Drucker, Kopfhörer, Ersatzräder, Federbeine, Gabeln, Lederkombis, Helme, Stiefel und Handschuhe für die Fahrer, Sessseln, Tische, Regale, Teambekleidung, Büroausrüstung und so weiter.

Normalerweise schiessen Dorna und IRTA einen Teil der Kosten zu, die Höhe der Zuwendungen ist abhängig vom WM-Stand.

Für den Indy-GP wurden Kosten von 9.10 Euro pro kg Luftfracht ermittelt. Bei geschätzten 6500 kg dürften also für die gebeutelte Forward-Truppe Kosten von 59.150 Euro angefallen sein.

Und diese gehen in diesem Fall zur Gänze zu Lasten von Forward Racing.

«No race, no money», meinte ein gegnerischer Teambesitzer mit einem Anflug von Schadenfreude.

Einziger Nutzniesser der unnützen Überseereise der Forward-Flight-Cases war Stefan Bradl. «Ich habe fünf Kisten öffnen müssen, bis ich meinen ganzen Kram beisammen hatte, Helme, Handschuhe, Stiefel, Protektoren und so weiter», erzählte der Aprilia-Neuling.

Aber Forward konnte nicht mehr reagieren: Als Teambesitzer Giovanni Cuzari am Tag nach dem Deutschland-GP verhaftet wurde, war die Fracht bereits unterwegs. Und der Verzicht auf Indianapolis wurde erst zwei Wochen später offiziell verkündet.

In Brünn will Forward wieder antreten, statt Bradl wird Corti fahren.

Der Rennstall (seit 2010 in der Moto2 und seit 2012 auch in der MotoGP) bemüht sich, mit geringen operativen Kosten bis zum Saisonende durchzuhalten.

Leopard-Racing-Chef Flavio Becca soll – wie am Samstag berichtet – zu den Investoren gehören.

Ob der Deal wirklich klappt, lässt sich noch nicht vorhersagen.

Forward möchte Baldassarri und Corsi 2016 unter dem Leopard-Dach ein Heim für die Moto2-WM bieten. Leopard hat aber schon den spanischen Moto3-Junioren-WM-Leader Joan Mir (17) für die Moto3-WM 2016 verpflichtet und will mit Danny Kent weitermachen – in der Moto2 oder sogar in der MotoGP.

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