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Sieger Valentino Rossi: «Für Márquez jetzt schwierig»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi setzte sich im Regen bald an die Spitze

Valentino Rossi setzte sich im Regen bald an die Spitze

Weltmeister Marc Márquez muss seine Titelchancen abschreiben: 77 Punkte wird er in sechs Rennen nicht auf Rossi aufholen, der in England ein weiteres Glanzlicht setzte.

Erster Sieg in England seit Donington 2005, erster Sieg in Silverstone überhaupt, 112. GP-Sieg, die WM-Führung wieder übernommen und auf zwölf Punkte ausgebaut: Das ist das erfreuliche Fazit von Valentino Rossi beim British Grand Prix in Silverstone.

«Das war ein fantastisches Wochenende, vom ersten Training weg am Freitag haben wir hier gut abgeschnitten», strahlte der italienische Movistar-Yamaha-Pilot. «Wir haben schon im nassen Warm-up eine gute Balance für das Motorrad gefunden, ich konnte im Regen richtig pushen, ich bin Bestzeit gefahren. Ich war sehr stark am Vormittag. Aber nachher hat der Regen aufgehört, die Piste trocknete ab. Doch ?auf der Startaufstellung war ich dann besorgt. Denn die Verhältnisse waren die Schlimmsten, die man sich vorstellen kann. Es war kalt. Es gab leichten Regen, man musste also mit Slicks wegfahren. Doch Silverstone ist eine sehr schnelle Piste, das wäre also sehr gefährlich gewesen. Ich war dann froh, als es in der Aufwärmrunde richtig zu regnen begann. Von diesem Punkt an war mir klar, dass ich im Regen eine gute Pace haben würde. Ich wollte nach dem Start vorne abhauen, aber Marc hat sich bei mir angehängt.»

«Ich habe seinen Motor immer gehört. Also habe ich mein Maximum gegeben, mir sind sehr gute Rundenzeiten gelungen. Aber es war für mich sehr schwierig, einen Vorsprung auf ihn rauszuholen. Ich fürchtete, das Rennen würde sich in der letzten Runde entscheiden. Aber plötzlich sah ich Marc im Kiesbett, ich konnte das auf der grossen TV-Leinwand sehen. Mir ?war sofort klar, dass es Marc erwischt hatte, weil ich plötzlich keinen Lärm mehr hörte. Danach habe ich mich etwas entspannt, auch deswegen, weil es heftiger zu regnen begann. Es wurde schwieriger mit den Verhältnissen.»

Valentino erklärt: «Ich dachte, ich würde jetzt 8 Sekunden Vorsprung auf Dovi oder Danilo haben. Aber als ich bei Start/Ziel vorbei kam, hatte ich nur 4 Sekunden. Eine Runde später waren es nur noch drei! Da dachte ich, ich muss jetzt wieder pushen. Aber gleichzeitig konnte ich mir keinen Fehler erlauben, denn die Punkte für die Weltmeisterschaft sind wichtig. Doch ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt gut mit dem Motorrad, ich konnte die Situation kontrollieren und vorne bleiben.»

Zwölf Punkte Vorsprung vor dem Misano-GP: Was können die Rossi-Fans dort erwarten? «Das war ein sehr wichtiger Sieg, denn ehrlich gesagt, im Trockenen wäre es schwierig gewesen, vor Jorge zu bleiben. Obwohl ich am Samstag keine üble Pace hatte. Diese zwölf Punkte sind so wertvoll. Aber für Márquez wird es jetzt schwierig. Ich will nicht sagen, für ihn ist alles vorbei. Aber er liegt jetzt 77 Punkte hinter mir. Und es ist sehr wichtig, klar vor Márquez zu sein. Auf Jorge sind es nur zwölf Punkte. Das ist knapp. Zu Misano: Ich mag diese Piste, die Yamaha funktioniert dort normalerweise sehr gut. Aber es ist dort immer ein mühsames Wochenende, es kommen viele Leute, viele Fans, viele Freunde. Es ist nicht einfach, unter diesen Bedingungen immer fokussiert zu bleiben.»

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