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Aragón-Test: Wie Michelin den Rossi-Sturz erklärt

Von Jordi Gutiérrez
Nach dem Michelin-Test der MotoGP-Piloten in Aragón sprach SPEEDWEEK.com mit Michelin-Rennchef Nicolas Goubert. Der Franzose analysierte auch den Sturz von Valentino Rossi.

Für den Aragón-Test lieferte Michelin vier verschiedene Vorder- und drei verschiedene Hinterreifen. Es testeten Valentino Rossi (Yamaha), Marc Márquez (Honda), Dani Pedrosa (Honda), Andrea Dovizioso (Ducati), Aleix Espargaró (Suzuki), Stefan Bradl (Aprilia), Alvaró Bautista (Aprilia), Bradley Smith (Yamaha), Pol Espargaró (Yamaha), Scott Redding (Honda), Cal Crutchlow (Honda), Jack Miller (Honda) und Danilo Petrucci (Ducati). Aragón-Sieger Jorge Lorenzo entschied sich, den Test auszulassen.

Unter anderen ging auch WM-Leader Valentino Rossi zu Boden. Der 36-jährige MotoGP-Star beklagte nach seinem Sturz leichte Schmerzen im rechten Arm, doch außer blauen Flecken und Abschürfungen zog sich der Italiener wohl keine Verletzungen zu.

Nicolas Goubert, Michelin Racing Technical Director, sagte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Mit dem Wetter hatten wir diesmal Glück, obwohl die Asphalttemperatur am Morgen mit 20 Grad noch sehr kühl war. Einige Fahrer wollten früh beginnen, was in Stürzen endete, denn sie wärmten die Reifen nicht richtig auf. Das war kein guter Start. Sie stürzten über das Vorderrad. Für die Honda-Fahrer lief es sehr gut. Das war nach dem guten Test in Misano keine Überraschung. Mit den Verbesserungen sind wir zufrieden, die durch schnelle und konstante Rundenzeiten bestätigt wurden. Für manche Piloten, wie jene von Tech3, war es erst der zweite richtige Testtag, da wir oft Probleme mit dem Wetter hatten. Es lief gut für sie. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung. Doch auf dieser Strecke hatten wir nicht die richtige Antwort – weder vorne noch hinten. Was wir hierher brachten, basierte auf den Erfahrungen aus Misano. Doch hier braucht man auch etwas für kältere Temperaturen am Morgen. Später waren die Temperaturen wärmer. Wir hatten hinten nicht die richtige Kombination der Mischungen für die rechte und linke Reifenflanke. Es gab drei unterschiedliche Hinterreifen und fünf Mischungen, aber keine gute Kombination.»

Wie kam es zum Sturz von Valentino Rossi? «Der Sturz von Valentino war unglücklich. Er hatte den Reifentest bereits beendet. Er stoppte und wollte dann noch etwas am Bike überprüfen. In Kurve 2 stürzte er. Doch er hat sich glücklicherweise nicht verletzt. In der Runde vorher war er langsam unterwegs, dann wurde er schneller. Die Reifen konnten mit diesem Umschwung nicht mithalten. Es war die erste Rechtskurve nach vielen Linkskurven.»

Waren die Rundenzeiten zufriedenstellend? «Viele der Jungs waren so schnell wie im Rennen am Sonntag, was ein gutes Ergebnis ist. Um die Rundenzeiten machen wir uns wenig Sorgen. Manche Fahrer begannen mit Set-up-Arbeit – wie Smith. Er stürzte am Morgen, war bei höheren Temperaturen sehr zufrieden mit den Reifen und arbeitete dann am Set-up. Das war positiv. Nun konzentrieren wir uns auf den Test nach dem Finale in Valencia.»

Stefan Bradl war erstmals mit den Michelin-Reifen auf der Aprilia unterwegs. «Am Abend habe ich noch nicht mit ihm gesprochen, aber um die Mittagszeit war alles in Ordnung bei ihm. Ich denke nicht, dass es irgendwelche Probleme gab.»

In Jerez wird nun Danilo Petrucci mit der Ducati GP15 einen Regentest für Michelin durchführen. «Jerez ist im Nassen sehr besonders, denn der Reifenverschleiß ist dort auch bei Regen hoch. Da sie sich stark von anderen Strecken unterscheidet, wollen wir dafür bereit sein. Die japanischen Hersteller werden dann noch in Motegi testen. Ducati testet in Valencia mit Pirro. Dann folgt noch der Valencia-Test nach dem Saisonfinale.»

Wie sieht die Prognose von Goubert für die Saison 2016 aus? «Die Rundenzeiten machen uns wenig Sorgen. Doch natürlich wird sich nochmal etwas verändern, wenn die Einheits-ECU mit der Software für alle kommt. Ich weiß nicht, wie viel Einfluss das haben wird. Wir müssen noch an der Balance zwischen Vorder- und Hinterreifen arbeiten. Alle Kombinationen der Reifen sollen funktionieren. Die Honda-Werkspiloten liegen derzeit vor den anderen Jungs, denn sie testen schon länger und auch mit der 2016er-Maschine. Danach folgen Ducati, Suzuki und Yamaha. Aleix Espargaró war mit den Verbesserungen seit Sepang sehr zufrieden. Die Yamaha-Piloten haben bisher am wenigsten mit unseren Reifen getestet. Das ist aber verständlich, denn sie kämpfen um den WM-Titel. Jorge wollte hier nicht testen. Er sprach mit mir darüber und ich sagte ihm, dass das kein Problem ist.»

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