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Sepang-GP: Luftqualität hat sich verschlechtert

Von Günther Wiesinger
Seit Wochenmitte überlegen Dorna und IRTA, ob Trainings und Rennen in Malaysia verkürzt werden sollen. Heute nahm die Luftqualität wieder bedenkliche Werte an.

Die verheerenden Waldbrände auf Sumatra haben seit Jahren Auswirkungen auf das Klima im benachbarten Malaysia, die Rauschwaden sind von weitem zu sehen. Sie bedecken momentan den ganzem Himmel über Malaysia, die Sonne lässt sich seit Tagen nicht blicken, die geschlossene Wolkendecke sorgt für ein Treibhausklima sondergleichen.

Da am Dienstag in der Gegend um den Sepang Circuit recht beängstigende Luftwerte gemessen wurden (API-Wert bei 195 bis 198), wurde hinter der Haupttribüne am Donnerstag eine Messstation errichtet.

Am heutigen Samstag wurde dort wieder ein Air Pollution Index (API)-Wert von 115 abgelesen, damit nähern wir uns wieder einer gesundheitsgefährdenden Luftqualität. Das Tragen von Schutzmasken wird empfohlen.

Am Dienstag blieben landesweit 3019 Schulen für rund 3 Millionen Schüler geschlossen. Der «Air Pollution Index (API) blieb trotzdem auf einem ungesunden Niveau.

Wenn der API bei 0 bis 50 liegt, wird die Luftqualität als gut eingestuft. Ein Wert von 51 bis 100 gilt noch als moderat. Am Dienstag wurden aber bei einem halben Dutzend Messstationen Werte von 153 bis 165 gemessen. In Serembam stiegen die Werte sogar auf bedrohliche 196 bis 198. Bei 200 sprechen die Behörden von ungesunden Zuständen, bei 300 wird es «sehr ungesund», bei 300 sogar gesundheitsgefährdend.

«Wenn man sich beim Fahren umdreht, sieht man die Gegner hinten nur verschwommen im Nebel», stellte Stefan Bradl nach dem dritten freien Training am Samstag fest.

Unfassbar sind die Dieselschwaden, die viele Gefährte in Malaysia und sonstwo in Südostasien in die Luft paffen, manche Fahrzeuge sind 50 Jahre alt, vom TÜV und von Abgastests hat hier wohl noch keiner etwas gehört.

Der VW-Skandal lässt die Asiaten weitgehend kalt, die Euro5-Norm oder Euro6-Norm wird hier wohl erst in 100 Jahren eingeführt.

Die Malaysier wollen auch keinen politischen Druck auf die Nachbarn in Indonesien ausüben, um solche Umweltsünden künftig zu unterlassen und zu vermeiden. Denn es sind grossteils malaysische Unternehmen, die die Urwälder in Sumatra abbrennen. «Es ist nicht fair, Druck auf Indonesien auszuüben», stellte der stellvertretende malaysische Premierminister Datuk Seri Dr Ahmad Zahid Hamidi gestern fest. «Der indonesische Präsident Joko Widodo hat die Nachbarstaaten ersucht, ihm beim Löschen der Brände zu Hilfe zu kommen, die den Smog und den Dunst verursacht haben. Es muss zu einer regionalen Zusammenarbeit kommen.»

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