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Nicky Hayden über sein Superbike-Debüt auf Honda

Von Ivo Schützbach
Im MotorLand Aragón absolvierte Nicky Hayden am gestrigen Montag seine Superbike-Premiere auf Honda. Wie sich der MotoGP-Weltmeister von 2006 auf der CBR1000RR schlug.

Nebel und leichter Nieselregen sorgten am Montag dafür, dass Nicky Hayden erst um kurz vor 13 Uhr auf die Rennstrecke gehen konnte. Bei nasser Strecke war er erst auf Regenreifen unterwegs, als am späten Mittag endlich die Sonne herauskam, konnte der Amerikaner noch viermal mit Slicks ausrücken.

Es war das Roll-out, bei dem es um die korrekte Sitzposition und die Basisabstimmung der Fireblade ging.

«Meine Rundenzeit war langsam», meinte Hayden zu 1,8 sec Rückstand auf die Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki). «Ich will deshalb nicht zu viel sagen, im Moment habe ich aber keine wirklichen Probleme. Wir änderten die Feder im Federbein und versuchten einiges mit der Motorbremse. Von dem was ich gewohnt bin, waren wir mit der Motorbremse weit entfernt. Ich bin immer alleine gefahren, deshalb kann ich auch nicht sagen, wo wir Stärken oder Schwächen haben.»

Für SPEEDWEEK.com nahm sich Nicky Hayden viel Zeit, um über weitere Themen zu sprechen.

Wann war für dich klar, dass du in MotoGP keine Zukunft hast?

Ich merkte, dass ich keinen Platz in einem Werksteam bekomme, für mich war klar, dass der Wechsel in die Superbike-WM richtig ist. Ich schaute mir die Rennen in Laguna Seca an und begann Gespräche mit Teams. Dass ich bei Honda landetet kam wie von alleine, wir waren uns schnell einig.

Nach vielen Jahren in Werksteams: Wieso bist du 2014 zu einem Team wie Aspar gegangen, mit dem keine großartigen Ergebnisse zu erwarten waren?

In einem Werksteam zu bleiben wäre besser gewesen, damals hatte ich aber keine Möglichkeit. Als ich für Aspar fuhr habe ich mehr von mir erwartet, aber auch vom Material. Ich will das jetzt nicht alles aufrollen, das ist vergangen. Wahr ist, dass wir nicht die Resultate holen konnten die wir wollten, das war eine schwierige Zeit für mich.

Du hast dich sicher gut über das Superbike-Team von Ten Kate informiert, bevor du bei Honda unterschrieben hast. Hast du auch mit Leuten von Honda Japan über die neue Fireblade gesprochen, welche 2017 auf den Markt kommt?

Das habe ich, es ist aber nicht so, dass sie mir alle Details offengelegt haben. Sie haben mir erzählt woran sie arbeiten, auf Papier habe ich aber keine definierten Ziele gesehen.

Wurde deine Entscheidung pro Honda dadurch beeinflusst, dass eine neue Fireblade kommt?

Definitiv, das war ein gutes Argument für Honda. Das ist auch der Grund, weshalb ich einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben habe.

Ist 2016 für dich nur ein Übergangsjahr, bis du mit der neuen Fireblade eine schlagkräftigere Maschine hast?

Wenn man so denkt, geht das in der Regel nicht gut aus. Ich weiß, dass ich in meinem ersten Superbike-Jahr viel zu lernen habe: neue Strecken, die Reifen, ich muss mich umstellen. Ich sehe 2016 trotzdem nicht als Lehrjahr.

Die Honda ist hinter Kawasaki, Ducati und Aprilia nur das viertbeste Superbike. Ist das schlecht für die Motivation?

Nein, meine Motivation ist immer dieselbe. Ich weiß, dass ich nicht auf dem aktuellsten Motorrad sitze. Das Bike fuhr dieses Jahr aufs Podest, ich mache mir keine Gedanken darüber, auf welchem Level das Bike ist.

Hast du dir deinen neuen Teamkollegen Michael van der Mark die letzten Rennen etwas genauer angeschaut?

Ich habe die Superbike-WM immer verfolgt, ich bin Motorradfan. Als ich wusste, dass ich zu den Superbikes wechsle, habe ich etwas genauer hingeschaut. In Jerez zeigte Michael ein gutes Rennen, ich habe ihn aber auch schon zuvor verfolgt. Wer zweimal in Suzuka das Acht-Stunden-Rennen gewinnt... ich habe auch immer geschaut was Ten Kate macht, weil sie das Honda-Team sind. Ich kannte das Team und habe viel Gutes über sie gehört.

Letzten Mittwoch hast du die Werkstatt von Ten Kate in den Niederlanden besucht: Wie ist dein Eindruck?

Sie haben gute Maschinen, das ist eine gute Werkstatt. Für mich sieht es so aus, als könnten sie einen guten Job erledigen. Ich konnte erstmals auf dem Motorrad sitzen und das Team kennenlernen. Wir haben viel geredet, aber was wirklich Sache ist weißt du erst, wenn du zum ersten Mal auf dem Motorrad gesessen bist.

Glaubst du, dass die Superbike-WM dank dir mehr Medienaufmerksamkeit bekommt?

Ich hoffe, dass ich etwas bewirken kann. Ein neues Gesicht zu haben ist wahrscheinlich gut, ein Amerikaner und früherer MotoGP-Champion. Wichtiger als alles andere ist aber, dass ich konkurrenzfähig bin.

Wie lange dauert es, dich an ein neues Motorrad anzupassen?

Das hängt vom Motorrad und den Umständen ab. Als ich damals zu Ducati ging, dauerte es lange. Das war ein spezielles Bike mit Karbonrahmen. Wenn einer von einem auf ein anderes Superbike umsteigt, ist es sicher einfacher als für mich jetzt.

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