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Yonny Hernandez: «Ich will 2016 in die Top-Ten»

Von Oliver Feldtweg
Der Kolumbianer Yonny Hernandez will nach dem Wechsel von Pramac zu Aspar-Ducati auch in diesem Jahr für Furore sorgen.

Yonny Hernandez ist der aufregende Neue im Power-Electronics-Team von Jorge «Aspar» Martinez für die kommende MotoGP-Saison. Der Kolumbianer bleibt auf einer Ducati, wechselte jedoch von Pramac ins spanische Team. Dazu kommen der Wechsel des Reifenherstellers von Bridgestone zu Michelin und eine neue Standard-Elektronik.

Das heisst, dass auf Hernandez viel Neues zukommt, an das er sich gewöhnen muss. Yonny hat während der Vorsaison hart gearbeitet und dem Aspar-Team seine fahrerischen Qualitäten gezeigt, indem er sich von Session zu Session weiterentwickelt hat.

Beim letzten Test in Katar hat er sich als Gesamt-Zwölfter den Top-10 bedeutend angenähert, was auch für die neue Saison das Ziel ist. Nach all der harten Arbeit und Vorbereitung während der Vorsaison ist der Mann aus Medellin bereit, seine fahrerischen Künste sprechen zu lassen.

Yonny, die Vorsaison ist vorbei. Wie denkst du über die letzten neun Tage?

Die ersten beiden Sessions in Malaysia und Australien waren schwierig für uns. Das Motorrad und das Team waren neu, daran mussten wir uns alle erst gewöhnen. Zum Glück ist das schnell gegangen und wir konnten ein paar elektronische Probleme lösen.
In Katar haben wir versucht nach vorne zu kommen. Am letzten Abend ist es uns gelungen, ein Set-Up zu finden, das es mir ermöglichte so zu fahren, wie ich es will. Das Team konnte auch einige Daten sammeln. Mit diesem Wissen haben wir es geschafft, um die Top-10 zu kämpfen.
Wir sehen der neuen Saison positiv entgegen; ich bin bereit für den Losail Circuit und möchte dort gut abschneiden. Die Erwartungen an das erste Rennen sind hoch. Es gibt viele Fahrer, die in der Vorsaison wirklich gut waren. Aber da wir alle die neuen Michelin-Reifen haben, wissen wir nicht, wie das alles umgesetzt werden kann.

Bist du bereit fürs erste Rennen der Saison?

Ja. Ich habe emsig für die Vorsaison und die Saison danach trainiert. Ich fühle mich bereit und freue mich auf den Beginn der Weltmeisterschaft.

Welches Resultat würde dich glücklich machen beim Rennen am kommenden Sonntag in Losail?

Unser Ziel in dieser Saison ist es, konstant um die Top-10 oder 12 kämpfen zu können. Es wäre grossartig, im ersten Rennen unter die Top-10 zu kommen. Aber egal was passiert, wir geben alles, um das bestmögliche Resultat zu bekommen.

Was sind deiner Meinung nach die Stärken der Ducati GP14.2?

Wir haben in dieser Saison einen wirklich konkurrenzfähigen Motor. Beim Test in Katar haben wir gesehen, dass der Motor stark ist und die Michelin-Reifen gut mit der Ducati zusammenpassen, was wir auch an Barberas Tempo sehen konnten. Auch Baz und wir selbst sind in der letzten Nacht gute Rundenzeiten gefahren. Ich glaube, dass wir sogar noch besser geworden wären, wenn wir mehr Reifen zum Testen gehabt hätten. Nachdem wir uns bisher so gut angepasst haben, denke ich, dass wir zu Beginn der Saison alles geben müssen, während unsere Rivalen immer noch auf der Suche nach einem guten Set-Up sind.

In welcher Hinsicht kann die Ducati noch verbessert werden?

Die Elektronik könnte noch ein paar Schritte nach vorne brauchen. Im letzten Test in Losail haben wir Verbesserungen gefunden, nachdem wir zuvor ein wenig Zeit verloren haben. Neben der Elektronik glaube ich, dass es schon noch ein paar Sachen gibt, in denen wir uns an die neue Ducati anpassen müssen. Obwohl es das gleiche Motorrad ist, das ich schon letztes Jahr gefahren bin, muss ich mich noch an die Michelin-Reifen gewöhnen. Auch das Set-Up hat sich mit der neuen Elektronik deutlich geändert. Auch damit muss ich mich noch anfreunden.

Nach allem, was wir in der Vorsaison gesehen haben: Wen siehst du als Favorit für den Titel?

Lorenzo scheint sehr stark zu sein, aber auch Vinales. Mich hat auch die Performance des Avintia-Ducati-Teams überrascht. Rossi arbeitet – diskret – auf seine eigene Art und Weise und dann, wenn es ausschaut, als wäre er nicht mehr da, greift er an und kommt an die Spitze. Ich bin mir sicher, dass es wieder Rossi und Lorenzo sein werden, die 2016 um den Titel kämpfen.

Wenn du auf die Saison 2016 vorausblickst, was sind deine wichtigsten Ziele?

Es ist früh, um an Ziele zu denken, aber ich glaube, dass ich darauf hinzielen werde, im Endergebnis unter den Top-10 oder Top-12 zu sein. Das ist eine schöne Herausforderung für uns. Ich werde kämpfen und sicherstellen, dass das für uns der Fall sein wird.

Für diese Saison wurden ein paar Regeln geändert. Es gibt mehrere Faktoren, die das Spielfeld der Fahrer in Sachen Benzin, Software und Reifen ausgeglichen haben. Was denkst du über diese Veränderungen?

Es ist aufregend, so viel Ausgeglichenheit zu sehen. In den Tests haben wir mehrheitlich erlebt, dass sich die Top-15 nur eine Sekunde oder ein bisschen mehr voneinander unterschieden haben. Das erinnert mich sehr an meine Zeit in der Moto2, als nur ein paar Zehntel mehrere Plätze unterschieden haben.
Am letzten Tag in Losail sind wir Elfte geworden, aber hätten wir ein paar Zehntel mehr gefunden, hätten wir Sechster werden können. Es ist schön zu sehen, dass die MotoGP-Fahrer so nahe beieinander liegen und alles so konkurrenzfähig ist. Ich glaube, dass uns eine sehr schöne Saison erwartet. Die Rundenzeiten zeichnen sich ab.
Jetzt wird es interessant zu sehen, wie diese von den Fahrern im ersten Rennen umgesetzt werden. Die Reifen könnten eine grosse Rolle spielen, zumindest bis sich jeder daran gewöhnt hat.

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