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Dani Pedrosa: Ein Beispiel für wahren Sportsgeist

Von Sharleena Wirsing
Ein seltener Anblick: Dani Pedrosa versicherte sich, ob Andrea Dovizioso in Ordnung ist, bevor er weiterfuhr

Ein seltener Anblick: Dani Pedrosa versicherte sich, ob Andrea Dovizioso in Ordnung ist, bevor er weiterfuhr

Nach dem «Red Bull Grand Prix of the Americas» war aus gutem Grund nicht Marc Márquez, sondern sein Repsol-Honda-Teamkollege Dani Pedrosa in aller Munde. Er bewies sich als wahrer Sportsmann.

In Austin bot sich den MotoGP-Fans ein seltener Anblick, als Dani Pedrosa, nachdem seine Honda in die Ducati von Andrea Dovizioso gekracht war, nicht zu seinem Motorrad eilte, sondern zu dem am Boden knienden Italiener lief. Erst nachdem er wusste, dass Dovizioso unverletzt war, schwang sich Pedrosa wieder auf seine Honda. Solche Solidarität mit einem Gegner ist nur sehr selten zu beobachten.

Als auch er einige Runden später aufgeben musste, ging der Spanier ohne zu zögern in die Ducati-Box. Er entschuldigte sich nicht nur bei Dovizioso, sondern auch beim gesamten Ducati-Team. Den im letzten Jahr so oft vermissten Sportsgeist zeigte auf dem Ciruit of the Americas nicht nur Pedrosa.

Nachdem Andrea Dovizioso beim Argentinien-GP von seinem Teamkollegen Andrea Iannone ebenfalls auf Podestkurs liegend abgeräumt wurde, blieb dem Italiener auch in Austin ein Top-3-Ergebnis versagt, er rutschte auf WM-Rang 7 ab. Obwohl er einmal mehr zur falschen Zeit am falschen Ort war, schob der 30-Jährige seinen Frust bei Seite und betonte gegenüber der Presse: «Es ist immer enttäuschend, wenn jemand einen Fehler macht. Doch es kommt auch auf die Art an, wie er ihn macht. Wenn man eine lange Karriere hinter sich hat und nie etwas Schlechtes getan hat, wie Dani, dann weiß man, dass er das Risiko also nicht eingegangen ist, um mich zu berühren, anders als beim Vorfall in Argentinien. Wir sind alle am Limit, da können Fehler passieren. Dani ist kein Kamikaze-Fahrer.»

Dovizioso hat Recht: Das letzte Mal, dass Dani Pedrosa einen Fahrer in aussichtsreicher Position abschoss, liegt bereits zehn Jahre zurück. 2006 stürzte er in Estoril in seinen damaligen Teamkollegen Nicky Hayden, der zu diesem Zeitpunkt gegen Rossi um den WM-Titel kämpfte. Wie viel Ärger dieser Patzer innerhalb des Teams wohl verursachte, war in den ersten Sekunden nach dem Vorfall am Gesicht des sonst so gefassten Alberto Puig abzulesen. Ihm entgleisten damals alle Gesichtszüge. Hayden zog sich eine Fraktur in seiner rechten Schulter zu, aber er konnte am Ende trotzdem den Titel sichern.

Nun zeigte der kleine Pedrosa erneut Größe und entschuldigte sich noch einmal bei Dovizioso, diesmal schriftlich in seinem Blog für Sponsor Repsol. «Es war ein Wochenende, das nicht wie erwartet verlief. Was ich zuerst tun will, ist mich bei Andrea und dem Ducati-Team zu entschuldigen. Was auf der Strecke passiert ist, macht mich wütend. Das Mindeste, was ich tun kann, ist mich zu entschuldigen. Es ist schade, dass der Grand Prix so endete, vor allem nachdem das Rennen so gut begonnen hatte.»

Einen kleinen Lichtblick gab es am Sonntagabend noch für Pedrosa. Basketball-Star Tony Parker von den San Antonio Spurs hatte den Spanier zu ihrem Spiel gegen die Golden State Warriors eingeladen. «Ich hatte dort eine großartige Zeit, es war eine schöne Erfahrung und ein spannendes Spiel. Die Warriors gewannen mit nur sechs Punkten Vorsprung. Ich wusste nicht, dass es ein so wichtiges Spiel war, doch ich erlebte einen historischen Moment der NBA mit.» Die Golden State Warriors feierten den 72. Sieg der Saison und egalisierten somit die Rekordmarke der Chicago Bulls aus der Saison 1995/96.

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