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MotoGP 2017: Nur LCR könnte Suzuki-Deal abschließen

Von Günther Wiesinger
Suzuki möchte im dritten MotoGP-Jahr endlich ein Kundenteam beliefern. Als einziger Partner kommt LCR in Betracht. Alle anderen Team haben gültige Verträge.

23 Fahrer in zwölf verschiedenen Teams werden 2017 in der MotoGP-Weltmeisterschaft versammelt sein.

Interessant gestaltet sich auch die Frage, ob es innerhalb der Rennställe zu Verschiebungen in punkto Material kommt.
Also werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Hersteller und ihre Kundenteams.

HRC stützt sich natürlich weiter auf Repsol Honda und auf das Kundenteam Marc VDS, für das jetzt Miller und Rabat fahren. Teambesitzer Marc van der Straten, der belgische Bier-Milliardär, hat einen Drei-Jahres-Vertrag mit HRC bis zum Saisonende 2017.

«Wenn HRC zum Beispiel Jack Miller bei uns abzieht, müssen sie  uns laut Vertrag einen gleichwertigen anderen Fahrer liefern, der von HRC bezahlt wird», erklärte Teamprinzipal Michael Bartholemy.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello beteuerte in Le Mans gegenüber SPEEDWEEK.com, er werde «zu 99,99 Prozent mit Cal Crutchlow» weitermachen, auch ein neuer Vertrag mit HRC habe Priorität. Ob diese Behauptung auch nach fünf Punkten in fünf Rennen noch Gültigkeit hat, wird sich zeigen.

Suzuki sucht jedenfalls ein Kundenteam und wäre mit der erstklassigen LCR-Infrastruktur an der besten Adresse.

Cecchinello kennt diese Absichten von Suzuki, auch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta will mehr Suzuki-Bikes im Feld sehen.
Die nächsten drei, vier Rennen und hartnäckige Verhandlungen werden bei diesem Thema mehr Klarheit bringen.

LCR muss die Option auf Crutchlow nur einlösen, wenn er nach dem Sachsenring-GP in der WM unter den Top-9 liegt. Im Augenblick ist er WM-20.

Yamaha will die MotoGP-Beteiligung nicht ausweiten, es bleibt bei zwei Bikes bei Movistar und zwei bei Tech3-Yamaha.

Aprilia Racing verfügt momentan über kein ausgereiftes Werksmotorrad, deshalb besteht bei den etablierten, privaten MotoGP-Rennställen bisher kein Interessse an Aprilia-Maschinen.

Red Bull KTM wird auch nur zwei Maschinen einsetzen, für 2018 soll dazu ein Kundenteam gewonnen werden.

Ducati setzt in der laufenden Saison nicht weniger als acht Desmosedici-Motorräder ein, an dieser Anzahl wird sich auch 2017 nichts ändern.

Ducati Corse wird mit Jorge Lorenzo (und voraussichtlich Iannone) antreten. Pramac Ducati wird voraussichtlich mit 2016-Bikes fahren.

Auch Avintia-Ducati (Barbera, Baz) hat einen gültigen Ducati-Vertrag für 2017. Die Spanier können statt der GP14.2 im kommenden Jahr auch 2016-Bikes erhalten, wenn Héctor Barbera (jetzt WM-Achter) in der WM unter den Top-Ten bleibt und das Team die höheren Leasingraten bezahlen kann.

Selbst das wankelmütige Power Electronics Aspar-Team (Hernandez, Laverty) von Jorge Martinez wird keinen Markenwechsel vornehmen. Der vierfache Weltmeister vertraute 2012 und 2013 auf Aprilia, 2014 und 2015 auf Honda, 2015 auf Ducati. «Daran wird sich nichts ändern, denn wir haben einen Vertrag für die nächste Saison», erklärte Aspar-Sportdirektor Gino Borsoi.

Das bedeutet: Wenn Suzuki unbedingt ein Kundenteam haben will, müssen sich die Japaner an Lucio Cecchinello halten. Der Italiener kann dann das bessere Angebot auswählen – Suzuki oder Honda.

Zur Erinnerung: Nächstes Jahr sind die Leasingkosten pro Fahrer und Saison erstmals gedeckelt – bei 2,2 Millionen Euro (ohne Sturzschäden).

In der Saison 2012 verlangte Honda noch 3,8 Millionen für ein MotoGP-Paket. Durch die zusätzlichen Hersteller (und die mangelnden Erfolge von Honda) sind diese Preise gesunken.

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