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Bayliss, Spies & Co.: Die MotoGP-Eintagsfliegen

Von Frank Aday
In der Musik-Industrie nennt man sie One-Hit-Wonder. Künstler, die nur einen Hit landen konnten. Auch in der MotoGP-Klasse gab es schnelle Fahrer, die jedoch nur einmal siegen konnten.

2002 war das erste Jahr der neuen MotoGP-Klasse, Valentino Rossi hatte das erste Rennen in Japan gewonnen. Die zweite Saisonstation war Südafrika. Max Biaggi holte sich die Pole vor Tohru Ukawa, Loris Capirossi und Rossi. Ukawa fuhr seine zweite Saison in der Königsklasse und war Teamkollege von Rossi im Honda-Werksteam. In Japan war er mit der RC211V nicht ins Ziel gekommen. Doch in Südafrika sollte es für Ukawa anders laufen. In der letzten Runde jagte der Japaner Rossi und schnappte sich den Italiener, als jener einen großen Rutscher fabrizierte. Rossi konterte, doch Ukawa ließ sich den Sieg nicht mehr entreißen.

Estoril 2006: Toni Elias

In Estoril fand 2006 das vorletzte Rennen einer spannenden Saison statt, der Titelkampf ging in die heiße Phase. Nicky Hayden lag acht Punkte vor Valentino Rossi, der den Vorsprung des US-Amerikaners in den letzten Rennen immer weiter verringert hatte. Rossi holte die Pole, Hayden startete von Platz 3. Toni Elias stand mit seiner Satelliten-Honda des Gresini-Teams auf Startplatz 11. Es war die Rookie-Saison des Spaniers, bislang war sein bestes Ergebnis ein vierter Platz im ersten Rennen des Jahres. Als das Rennen startete, waren alle Augen auf den WM-Kampf gerichtet. Dani Pedrosa stürzte und räumte WM-Leader Nicky Hayden ab, der sich an der Schulter verletzte. Valentino Rossi lag währenddessen hinter Kenny Roberts jr. auf Platz 2. Elias jagte Roberts und den Yamaha-Star. Elias hatte nichts zu verlieren und bekämpfte Rossi bis zum Schluss. Mit nur 0,002 sec Vorsprung siegte der 23-jährige Elias. Es war der letzte MotoGP-Sieg eines Satelliten-Piloten bis Jack Miller in diesem Jahr im Regen von Assen triumphierte.

Valencia 2006: Troy Bayliss

Nach dem Ausfall von Hayden in Estoril führte Rossi die WM-Tabelle beim Saisonfinale 2006 in Valencia mit acht Punkten Vorsprung an. Rossi stand auf der Pole, Hayden war Fünfter. Das Ducati-Team hatte den verletzten Sete Gibernau durch den neuen Superbike-Weltmeister Troy Bayliss ersetzt. Bayliss hatte schon zuvor drei Jahre MotoGP-Erfahrung gesammelt, hatte aber nie einen Grand Prix gewonnen. Bei seiner Rückkehr in die Königsklasse fuhr er den zweiten Startplatz heraus. Alle Augen waren aber auf Hayden und Rossi gerichtet. Am Ende stahl ihnen jedoch Bayliss die Show und gewann vor Loris Capirossi und Nicky Hayden, der nach Rossis Sturz und Platz 13 für den Italiener, Weltmeister wurde.

Le Mans 2007: Chris Vermeulen

Chris Vermeulen beeindruckte in seiner ersten Saison 2006 mit der Rizla-Suzuki MotoGP und holte bei seinem Heim-GP auf Phillip Island den zweiten Platz. Im Jahr darauf fand das fünfte Saisonrennen in Le Mans statt. Casey Stoner lag in der WM-Tabelle vor Valentino Rossi. Beide waren in Le Mans wieder vorne und standen mit Colin Edwards in der ersten Reihe. Chris Vermeulen erlebte ein schwieriges Qualifying und startete nur von Rang 12. Im Rennen begann es jedoch 19 Runden vor Schluss zu regnen und die Piloten kamen an die Box, um auf ihre zweiten Maschinen mit Regenreifen zu wechseln. Dann zeigte Vermeulen allen, wie man mit einem MotoGP-Bike über Wasser geht. Der Australier siegte 12,5 sec vor Marco Melandri und Casey Stoner.

Donington Park 2009: Andrea Dovizioso

Wie man es in Großbritannien gewohnt ist, spielte das Wetter auch beim Grand Prix 2009 eine entscheidende Rolle. Valentino Rossi, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo bildeten die erste Startreihe, aber im Regen und auf auftrocknender Piste gab es einige Überraschungen und Stürze. Vom fünften Startplatz aus behielt Andrea Dovizioso einen kühlen Kopf und gewann sein erstes und bislang einziges MotoGP-Rennen.

Assen 2011: Ben Spies

Valentino Rossi hatte das Yamaha-Werksteam verlassen und war zu Ducati weitergezogen, Ben Spies wurde somit Teamkollege von Jorge Lorenzo. Der US-Amerikaner hatte schon in seiner Rookie-Saison zwei Podestplätze erzielt und stand 2011 in Barcelona wieder auf dem Podest. Honda-Pilot Casey Stoner führte die WM-Tabelle an, als die MotoGP-Piloten nach Assen kamen. Zum ersten Mal startete Spies im Jahr 2011 aus der ersten Reihe, von Startplatz 2 hinter Marco Simoncelli. Spies hatte einen guten Start und schnappte sich Platz 1. Simoncelli stürzte und riss Lorenzo mit sich. Spies hatte dadurch bereits einen guten Vorsprung auf Andrea Dovizioso. Am Ende überquerte Spies vor Stoner und Dovizioso die Ziellinie.

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