Misano: Franco Unicini hat nun Legendenstatus

Franco Uncini gab 1976 sein GP-Debüt und fuhr zunächst drei Jahre in den Klassen bis 250 und 350 ccm. Ab 1979 ging er dann in der Königsklasse an den Start. In der Ära der 500-ccm-Klasse verlangten die wilden Zweitakt-Maschinen besondere Fahrfähigkeiten – gerade in den 70er und 80er Jahren. Uncini war einer derjenigen, der die gefürchteten 500er zähmen konnte. 1982 fuhr er auf Suzuki fünf Siege ein und wurde Weltmeister. Sein Titel sollte der letzte in der Königsklasse für Italien sein bis 2001 Valentino Rossi 500-ccm-Weltmeister wurde.

Uncini hatte keine leichte Karriere. 1983 verletzte er sich in Assen schwer, als er von einem anderen Fahrer getroffen wurde. Der Italiener lag im Koma, kam aber 1984 und 1985 zurück, beendete danach jedoch seine Karriere. Heute hilft der Italiener mit seiner Erfahrung dabei, die MotoGP-Weltmeisterschaft sicherer zu machen und ist FIM Safety Officer. Er arbeitet eng mit Fahrern, Teams, Streckenbesitzern und Herstellern zusammen, damit alle Wochenenden so sicher wie möglich durchgeführt werden können.

Im Rahmen des Misano-GP 2016 wurde Uncini nun offizieller Legendenstatus verliehen. «Ich bin sehr glücklich. Erneut wird für mich ein Traum wahr. Ich muss der IRTA, der Dorna, der FIM und euch allen danken. Für mich ist das ein wichtiger Moment. Ich bin sehr, sehr glücklich. Vielen Dank», freute sich Uncini.

Carmelo Ezpeleta fügte hinzu: «Das ist ein besonderer Tag für uns. Jemanden zur MotoGP-Legende zu machen, ist immer wichtig, aber diesmal ist es auch wegen der Beziehung wichtig, die wir nun zu Franco haben. Franco war ein Held in den Klassen bis 500 ccm und 250 ccm. Auch in der neuen Ära arbeiten wir zusammen. Er war für die Entwicklung der MotoGP-WM bedeutend. Wir sind sehr stolz, ihm diese Auszeichnung zu verleihen. Es ist eine große Ehre für uns, Franco zur MotoGP-Legende zu erklären. Er ist ein guter Freund von mir, daher freue ich mich auch persönlich. Das ist ein besonderer Tag für die MotoGP-WM.»

Uncini und Crivillé wurden 2016 in die Reihen der MotoGP-Legends aufgenommen und sind dort mit Helden wie Wayne Rainey, Mick Doohan und Giacomo Agostini in bester Gesellschaft. Einziger Deutscher mit Legendenstatus ist der fünffache Weltmeister Toni Mang. Criville wurde bereits Anfang Juni beim Catalunya-GP zur Legende, Uncini folgte am Wochenende des Misano-GP.