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Gresini Racing: 20 erfolgreiche Jahre, 2 WM-Titel

Seit 1997 fährt Gresini Racing in der Weltmeisterschaft an der Spitze mit, teilweise in drei Klassen. Die sagenhafte Bilanz: 2 WM-Titel, 43 GP-Siege, 137 Podestplätze, 6525 WM-Punkte.

Fausto Gresini, in Imola geboren, inzwischen 55 Jahre alt, als Rennfahrer 125-ccm-Weltmeister 1985 und 1987, gründete 1997 sein eigenes GP-Team.

1997

Damals fuhr der Brasilianer Alex Barros bei Gresini Racing eine private NSR500-V2 und kletterte damit in Donington Park als Dritter hinter Mick Doohan und Tadayuki Okada sogar aufs Podest.

1998

In Gresinis zweiter Saison als Teambesitzer wurde Alex Barros WM-Fünfter, für ein Podest reichte es aber nicht mehr.

1999

250-ccm-Pilot Loris Capirossi lenkte mit der Nummer 1 bei Gresini-Honda, nachdem er von Aprilia trotz des Titelgewinns entlassen worden war. Er hatte in Argentinien seinen Teamkollegen Harada etwas unsanft von der Strecke befördert und wurde dank dieser Aktion Weltmeister. Jedenfalls gewann «Capirex» das erste Rennen 1999 in Malaysia, dann auch in Assen und in Imola und beendete die 250er-WM hinter Rossi und Ukawa als Dritter.

2000

Damals wurde der junge Japaner Daijiro Katoh engagiert. Katoh landete im ersten Jahr hinter dem Yamaha-Duo Olivier Jacque/Shinya Nakano auf dem dritten WM-Rang. Er gewann vier Grand Prix und stand insgesamt neunmal auf dem Podest.

2001

Katoh dominierte die Viertelliterklasse auf der Gresini-Honda NSR 250 fast nach Belieben. Er gewann 11 (!) von 16 Rennen und bescherte Gresini Racing den ersten WM-Titel.

2002

Katoh wechselte in die Königsklasse, musste aber mit einer Zweitakt-NSR500 gegen die Fünfzylinder-Honda von Rossi und Ukawa kämpfen. Bereits im dritten Rennen in Jerez mischte er flott an der Spitze mit und wurde Zweiter hinter Rossi und vor Ukawa. In Brünn durfte er erstmals eine Viertakt-Honda RC211V einsetzen und bedankte sich bei Honda gleich mit einem zweiten Platz hinter Max Biaggi (Yamaha) und vor Tohru Ukawa.

2003

Telefónica-Honda-Pilot Katoh beim Saisonauftakt in Suzuka und verstarb ein paar Tage später an seinen schweren Verletzungen. Ein schwer zu verkraftender Tiefschlag für Teamchef Fausto Gresini. Seitdem wurde in Suzuka kein Grand Prix mehr ausgetragen. Der Spanier Sete Gibernau widmete danach alle seine vier Siege (Welkom, Le Mans, Assen und Sachsenring) theatralisch seinem verstorbenen Teamkollegen und wurde hinter Rossi MotoGP-Vizeweltmeister.

2004

Sete Gbernau stieg zum grossen Rossi-Widersacher auf. Der Spanier wiederholte das Kunststück mit vier Siegen und acht Podestplätzen, aber für den WM-Titel reichte es auch diesmal nicht. Der Höhepunkt für das Team war der Doppelsieg von Sete Gibernau und Colin Edwards in Katar. Dort kam es zum Zerwürfnis zwischen Rossi und Gibernau. Rossis Yamaha-Team säuberte den rutschigen Startplatz, das widersprach den Vorschriften, Rossi wurde auf den letzten Startplatz strafversetzt. Der Weltmeister machte Gibernau für den Protest von Honda verantwortlich – und würdigte ihn fortan keines Blickes mehr.

2005

Der Italiener Marco Melandri übernahm im Gresini-Team die Fünfzylinder-Honda, gewann damit zwei Rennen (Istanbul und Valencia) und wurde ebenfalls Vize-Weltmeister hinter dem unschlagbaren Valentino Rossi, der in diesem Jahr elf MotoGP-Rennen gewann.

2006

Marco Melandri gewann auf der Gresini-Honda erneut in Istanbul, dann in Le Mans und auf Phillip Island, er beendete die WM aber nur als Vierter. Zur Abwechslung wurde nicht Rossi Weltmeister, sondern der Amerikaner Nicky Hayden. Melandris Teamkollege Toni Elias gewann überraschend den GP von Estoril!

2007

Marco Melandri rutschte sogar auf WM-Rang 5 ab, er gewann kein einziges Rennen. MotoGP-Weltmeister in der neuen Klasse (800 ccm statt 990 ccm) wurde erneut nicht Rossi, sondern der Australier Casey Stoner auf Ducati. Elias wurde in Istanbul Zweiter und in Motegi Dritter. Das Gresini-Team blieb in diesem Jahr sieglos.

2008

Das Gresini-Team trat erstmals in den Farben von Chips-Hersteller San Carlo auf, die Fahrer waren der Sanmarinese Alex De Angelis und der Japaner Shinya Nakano. Einzige Highlights: zwei vierte Plätze von De Angelis (Sachsenring) und Nakano (Brünn).

2009

Toni Elias agierte bei Gresini wieder als MotoGP-Teamkollege von Alex De Angelis. Alex gelang das Kunststück, in Indianapolis als Zweiter hinter Lorenzo und vor Hayden aufs Podest zu klettern; Elias wurde in Brünn Dritter. Mehr Grund zum Feiern hatte Fausto in diesem Jahr nicht.

2010

Gresini standen mit mit Marco Melandri und Marco Simoncelli zwei starke Fahrer in der MotoGP-Klasse zur Verfügung. Toni Elias dominierte auf der Gresini-Moriwaki die neue Moto2-WM. Der Spanier gewann sieben Rennen und holte für Gresini neun Jahre nach Katoh den zweiten WM-Titel in der Mittelgewichtsklasse. In der MotoGP-Klasse war das Team hingegen nicht so erfolgreich. Die beste Platzierung für Simoncelli blieb ein vierter Rang in Estoril, für Melandri Rang 5 in Mugello.

2011

Dieses Jahr hätte für den hoch talentierten Marco Simoncelli, er war 250-ccm-Weltmeister 2009 auf Gilera, der Wendepunkt werden können. Marco stürzte in Jerez in Führung liegend. In Brünn wurde er Dritter, in Phillip Island sogar Zweiter – doch dann kam dieser verhängnisvolle 23. Oktober 2011 in Sepang/Malaysia, wo Simoncelli in der ersten Runde stürzte und von den nachfolgenden Rossi und Edwards überfahren wurde. Der erst 24-jährige Italiener überlebte diesen Unfall nicht.
Gresini war verzweifelt und traurig und dachte sogar daran, das Team aufzulösen. Aber in der Moto2 bescherte ihm Michele Pirro gleich beim nächsten Grand Prix in Valencia einen Sieg, den er als Zeichen des Himmels interpretierte und was ihn zum Weitermachen animierte.

2012

Gresini engagierte sich 2012 auch in der neuen Moto3-250-ccm-Viertakt-Klasse mit Niccolò Antonelli auf einer FTR-Honda, das Talent schaffte den 14. WM-Rang. In der Moto2-WM trat Gino Rea für Gresini an, in der MotoGP-WM Alvaró Bautista mit einer Factory-Honda RC213V, jetzt wurde mit 1000 statt mit 800 ccm gefahren. Bautsta beendete die WM als Gesamtfünfter. Der Spanier schaffte dritte Ränge in Misano und Motegi. Michele Pirro setzte in der neuen Claiming-Rule-Kategorie eine FTR-Honda mit Fireblade-Motor ein.

2013

In der MotoGP-WM marschierte Gresini-Honda wieder mit Bautista auf, der WM-Sechster wurde. Der Australier Bryan Staring pilotierte jetzt die Claiming-Rule-Honda. In der Moto2-WM war Doni Tata Partita (für Federal Oil Gresini) engagiert, Franco Mobidelli fuhr in Silverstone und Misano für das Team Federal Oil Gresini; auch Ratthapark Wilairot und Thitipong Warokorn waren damals für Gresini in der Moto2 unterwegs. In der Moto3-WM verliess sich Fausto auf die jungen Honda-Fahrer Antonelli (er wurde WM-16.) und Lorenzo Baldassarri, der in der WM punktelos blieb.

2014

In der MotoGP-WM absolvierte Alvaró Bautista die dritte Saison bei Gresini Racing, Scott Redding bekam dort eine Open-Class-Honda. Bautista glänzte mit Rang 3 in Le Mans, er beendete die WM als WM-Elfter.
Moto2: Xavier Siméon schaffte den 14. WM-Rang.
Überraschung in der Moto3-WM: Es gab erste Anziechnen eines Zerwürfnisses mit Honda, denn die Go&Fun-Junioren Bastianini und Antonelli traten auf KTM an, seit 1997 hatte Gresini immer auf Honda gesetzt!

2015

Nach dem unrühmlichen und kurzfristigen Rückzug von Hauptsponsor Go & Fun kam Gresini finanziell ins Trudeln. Der zweifache 125-ccm-Weltmeister sah sich ausserstande, für 2015 die MotoGP-Leasingraten von Honda zu bezahlen. Also legte er die Notbremse ein und bot seinen beiden Teamplätze Aprilia Racing an, die ein Jahr früher als geplant in de Königsklasse zurückkehrten. Das Aprilia Racing Team Gresini begann die Saison mit Bautista und Melandri, der schwache Italiener wurde in Sachsen durch Michael Laverty ersetzt, aber Indy wurde Stefan Bradl für den Rest der Saison und danach für 2016 engagiert.
Moto2: Xavier Siméon siegte auf Kalex beim GP von Deutschland für Gresini. Siméon, der Belgier beendete die WM als Gesamtsiebter.
In der Moto3-WM schafften Enea Bastianini und Andrea Locatelli bei Gresini nach der Rückkehr zu Honda die WM-Ränge 3 und 20.

2016

In der MotoGP-WM baute Aprilia Racing in Noale einen völlig neuen MotoGP-Prototyp mit der Bezeichnung Aprilia RS-GP 16 für Bautista und Bradl. Bei den ersten 13 Rennen in diesem Jahr gelangen Bautista bisher sechs Top-Ten-Ergebnisse, Bradl vier.
Moto2: Sam Lowes liegt in der WM an vierter Stelle auf Kalex.
Moto3: Enea Bastianini und GP-Rookie Fabio Di Giannantonio halten die Honda-Fahne hoch, sie nehmen die sauberen WM-Ränge 2 und 7 ein.

Statistik Gresini Racing
 
 
 
 
 
Anzahl Grand Prix Starts:

Total: 552
258 in MotoGP
117 in Moto2
83 in Moto3
64 in 250
29 in 500

Grand Prix-Siege: 43

14 in MotoGP (8x Gibernau, 5x Melandri, 1x Elias)
18 in 250 ccn (15x Katoh, 3x Capirossi)
10 in Moto2 (7x Elias, 1x Pirro, 1x Siméon, 1x Sam Lowes)
1x in Moto3 (Bastianini)

Pole Positions: 42

15x in MotoGP (11x Gibernau, 2x Simoncelli, 1 Katox, 1x Bautista)
11x in 250 ccm (9x Katoh, 2x Capirossi)
8x in Moto2 (4x Sam Lowes, 3x Elias, 1x Siméon)
7x in Moto3 (6x Bastianini, 1x Antonelli)

Podiums: 137 (43x Platz 1, 51x Platz 2, 42x Platz 3)

55x in MotoGP (14x Platz 1, 25x Platz 2, 16x Platz 3)
21x in Moto2 (10x Platz 1, 6x Platz 2, 5x Platz 3)
16x in Moto3 (1x Platz 1, 9x Platz 2, 6x Platz 3)
42x in 250 ccm (18, 12, 12)
3x in 500 ccm (3x Platz 3)

Weltmeisterschaftspunkte: 6525

3417 Punkte in MotoGP
804 Punkte in Moto2
790 Punkte in Moto3
1285 Punkte in 250 ccm
239 Punkte in 500 ccm

Weltmeistertitel: 2

Daijiro Katoh, 250 ccm, 2001
Toni Elias, Moto2, 2010

Alle 40 bisherigen GP-Fahrer von Gresini Racing:

Loris Capirossi, Roberto Rolfo, Marco Melandri, Michel Fabrizio, Michele Pirro, Marco Simoncelli, Niccolò Antonelli, Franco Morbidelli, Lorenzo Baldassarri, Enea Bastianini, Andrea Locatelli, Mattia Pasini, Fabio Di Giannantonio, Daijiro Kato, Riuychi Kiyonari, Shinya Nakano, Yuki Takahashi, Hiroshi Aoyama, Kousuke Akiyoshi, Emilio Alzamora, David Garcia, Sete Gibernau, Toni Elias, Alvaro Bautista, Gino Rea, Scott Redding, Michael Laverty, Sam Lowes, Ratthapark Wilairot, Thitipong Warokorn, Colin Edwards, Alex Barros, Miguel Duhamel, Stefan Bradl, Alex De Angelis, Bryan Staring, Doni Tata Pradita, Vladimir Ivanov, Vincent Philippe, Xavier Siméon.

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