MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Maria Herrera: «Andere wiegen 10 Kilogramm weniger»

Von Ivo Schützbach
«Ich kann nicht noch weniger essen», betont Maria Herrera

«Ich kann nicht noch weniger essen», betont Maria Herrera

Im Gegensatz zur Superbike-WM und den beiden Supersport-Klassen gibt es in der Frauen-WM kein Mindestgewicht. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für kleine Fahrerinnen, den die anderen anprangern.

2024 erlebten wir die erste Saison in der neuen Motorrad-Weltmeisterschaft nur für Frauen. Die Rennen waren spannend, actiongeladen und unterhaltsam, die Leistungsdichte in der momentanen Drei-Klassen-Gesellschaft wird schon 2025 deutlich steigen, denn es kommen einige schnelle Damen hinzu, die dieses Jahr bei Gaststarts überzeugt haben.

Gefahren wird in dieser Kategorie auf Einheitsmotorrädern Yamaha R7, die von der Firma von Rennsport-Urgestein Luca Montiron vorbereitet werden. Jeder Pilotin sind zwei Mechaniker erlaubt, technisch lässt sich kaum ein Unterschied an den Bikes herausarbeiten. Es liegt also wie in einem Marken-Cup an denen, die am Gasgriff drehen.

In der Superbike-WM wurde wegen Leichtgewicht Alvaro Bautista, der 2022 und 2023 den Titel erobert hat, für 2024 ein Mindestgewicht für den Fahrer in voller Montur eingeführt. In den beiden Supersport-Championaten gibt es ein vorgeschriebenes Mindestgewicht für die Kombination aus Maschine und Fahrer.

Nur in der Frauen-Weltmeisterschaft gibt es keine solche Regel, obwohl die Motoren mit zirka 75 PS relativ schwachbrüstig und die Größen- und dadurch die Gewichtsunterschiede bei den Frauen selbst eklatant sind.

Vizeweltmeisterin Maria Herrera hat diese Tatsache während der Saison mehrfach angeprangert, ihr Nachteil gegenüber der späteren Weltmeisterin Ana Carrasco war offensichtlich.

«Andere sind auf der Geraden und in der Beschleunigung schneller, das war mein einziges Problem», sagte Herrera. «Also musste ich alles in den Kurven herausholen. Ich wiege ja keine 70 kg und bin sicher nicht dick, aber andere haben 10 kg weniger als ich. Ich muss das Beste für meinen Körper tun und ein normales Gewicht halten. Auf jeden Fall kann ich nicht noch weniger essen.»

«In meinen Augen ist es dumm, in der Superbike-WM ein Mindestgewicht zu haben und bei uns nicht», unterstrich die 28-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «In der Moto3-WM musste ich 7 oder 8 kg an mein Motorrad packen, das Mindestgewicht gibt es außer in der MotoGP und der Frauen-WM überall – es ist notwendig. Ana Carrasco ist zweifellos eine sehr gute Fahrerin, feststeht aber auch, dass sie auf den Geraden schneller ist, als ich es war. Sie hat uns nicht auf der Bremse überholt.»

Fliegengewicht Carrasco startet 2025 in der Supersport-WM und hat einen Vertrag mit dem Team Honda France unterschrieben. Bei den hinter ihr platzierten Herrera, Sara Sanchez und Beatriz Neila, die damit automatisch in die Favoritenrolle schlüpfen, gibt es keine großen Gewichtsunterschiede.

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