MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

MXGP-Aufstiegszwang fordert viele «Opfer»

Von Johannes Orasche
Calvin Vlaanderen kam in der MXGP-Klasse nicht bei HRC unter

Calvin Vlaanderen kam in der MXGP-Klasse nicht bei HRC unter

Das Alterslimit in der MX2-Klasse sorgt vor allem in diesem Herbst für viele ratlose Gesichter im Motocross-Fahrerlager.

So viele Spitzenfahrer wie nie zuvor sind von der ominösen Altersklausel in der MX2-WM betroffen und müssen in die MXGP-Klasse aufsteigen. Der Inhalt der Regel-Kombination: Ein MX2-Fahrer muss zwangsweise in die MXGP-Klasse aufsteigen, wenn er entweder zwei WM-Titel hintereinander eingefahren hat oder sein 23. Lebensjahr vollendet hat.

Prominente Fälle gibt es derzeit genügend. Einer davon ist der Deutsche Henry Jacobi (23), der das MX2-Jahr als starker WM-Fünfter beendet hat und für 2020 bei SM Action M.C. Migliori Yamaha angedockt hat.

Auch Jacobis bisheriger Teamkollegen Adam Sterry (23) – er wurde WM-Sechster – ist betroffen. Der Waliser hat nach langem Poker bei der privaten tschechischen KTM-Truppe von JD Gunnex einen MXGP-Deal erhalten. Viel brutaler ist die Situation zum Beispiel für den Italiener Simone Furlotti (24), 2017 noch EMX250-Vizeeuropameister, der schon 2018 altersbedingt aufsteigen musste, kein Team findet und daher nicht mehr auf internationaler Ebene antreten wird.

Neuester «Problemfall» im GP-Paddock ist auch Calvin Vlaanderen (23), der bei HRC-Honda in zwei Jahren mehrfach mit Verletzungspech zu kämpfen hatte, aber auf alle Fälle schnell ist und auch auf dem MX2-Podium stand. Mit dem 450er-Platz neben Weltmeister Tim Gajser wurde es für 2020 aber nichts. Honda hat ihm den Australier Mitch Evans (20) vorgezogen, der eigentlich noch zwei Jahre MX2-WM fahren könnte. Vlaanderen, der aktuell in Südafrika ausspannt und trainiert, will demnächst sein 450er-Team für 2020 präsentieren.

Die Entscheidungsträger sind sich der Lage sicher bewusst. Auch der ehemalige FIM-Europa-Präsident Wolfgang Srb sprach einst bereits von einer sogenannten «Lex-Herlings», die damals im Hinblick auf die Dominanz des Niederländers in der MX2-Klasse eingeführt wurde. Auch im Falle des zweifachen MX2-Champions Jorge Prado (18) hat dieser Paragraph nun gegriffen. Für den spanischen Ausnahmekönner steht für 2020 aber eine Werks-KTM im Vorzelt des Teams von Claudio de Carli bereit.

Auch sportlich hat es Auswirkungen, denn in der MX2-Klasse werden somit 2020 mit dem Franzosen Tom Vialle (19) und Jago Geerts (19) neben dem Dänen Thomas Kjer Olsen (22) plötzlich zwei Teenager die Top-Favoriten sein.

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