Pechvogel Max Anstie: Bald meditierend im Tempel?
Max Anstie vor Cairoli und Gajser
Max Anstie ist ein Phänomen. In einem Rennen zeigt er einen beeindruckenden Speed und führt es an, im nächsten ist er ein Schatten seiner selbst. Der Brite konnte in dieser Saison bereits seine Klasse zeigen, aber eben nie über ein ganzes Wochenende. Fakt ist, dass der neben Glenn Coldenhoff und Ivo Monticelli fahrende Brite konstant in die Punkteränge fahren muss, denn momentan bildet Anstie auf Gesamtrang 16 das Schlusslicht der belgischen Truppe um Manager Tim Mathys.
Bislang konnte der bald 26-Jährige in maximal einem Rennlauf solide Punkte gegen die Konkurrenz einfahren. Die besten Platzierungen fuhr Anstie in den Qualirennen ein. Durch gute Starts und konstante Runden konnte sich der Rotschopf immer eine aussichtsreiche Ausgangslage für den Sonntag schaffen. Nur klappt das Ummünzen bei den Punkterennen nicht.
Man könnte meinen, dass das Glück nicht auf dem Rücken seines KTM-Pferdes sitzt, denn er nimmt jeden Nachteil oder Fehler der Gegner undankend an: «Ich habe in Argentinien das Rennen an vierter Stelle liegend nicht beendet. Ich war richtig schnell in Matterley, fühlte mich toll und stürzte. Ebenso fühlte ich mich in Valkenswaard sehr gut und würgte dann das Motorrad ab. Manchmal kommen die Dinge einfach nicht zusammen. In Trentino war ich gut im Zeittraining und fühlte mich gut im Qualirennen, aber ich stürzte dort in der ersten Runde, weil ich jemandem ins Hinterrad gefahren bin», meint Anstie enttäuscht.
Weiter ging es auch am Rennsonntag des italienischen GP´s. Anstie kämpfte sich durchs Feld, bis er vom Schlag einer Welle überrascht wurde und erneut stürzte. Im zweiten Lauf zerstörte sich auf Platz 5 liegend sein Hinterrad. Null Punkte für ihn. «Ich brauche einfach ein bisschen Glück», stöhnte Anstie. «Im Moment kann ich nicht mehr machen, als mich auf mich und meine Linien zu fokussieren. Viele Dinge, die mir passiert sind, waren nicht unter meiner Kontrolle. Ich kann nichts dagegen machen, wenn andere um mich herum auf mich fallen oder mich einklemmen, aber ich werde das Beste daraus machen!.»
#Ein Fitnessproblem, dass durch Verletzungen oder anderen Krankheiten entstanden ist, kann Anstie ausschließen. Er konnte sein Trainingsplan und die WM-Vorbereitung voll durchziehen: «Ich hatte einen tollen Winter. Ich fühle mich stark», versichert Anstie und hat sich einen Weg überlegt, wie er die Pechsträhne beenden kann. «Ich werde die nächsten Wochen meditierend in einem Tempel verbringen und versuche, Frieden mit den Motocross-Göttern zu schließen.»