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Roger DeCoster: Ohne Preisgelder kommt kein AMA-Pilot

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Zum Glück für die WM konnten die Werksteams von KTM und Husqvarna ihre Fahrer verpflichten, in Glen Helen zu starten. Aber insgesamt kann man mit der Resonanz nicht zurfrieden sein.

Die Strecke im süd-kalifornischen San-Bernardino gehört zu den schönsten und spektakulärsten Strecken der Welt. Das WM-Finale am letzten Wochenende war ein neuer Versuch, nach 2011 die Motocross-WM in den USA zu etablieren.

Die Ausgangslage schien am Anfang der Saison durch die Teilnahme von Ryan Villopoto besser denn je. Zum Glück schwimmt KTM und in deren Schlepptau auch Husqvarna in den USA gerade auf einer Welle des Erfolgs und hat mit Pit Beirer und Roger DeCoster zwei Männer an der Spitze, denen der Sport glaubhaft am Herzen liegt.

Auch wenn US-Stars wie Ryan Dungey, Jeremy Martin und Justin Barcia aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnahmen, waren mit Jason Anderson, Cooper Webb und Marvin Musquin immerhin Piloten aus der ersten Reihe der AMA-Serien am Start.

Allerdings sind die Fahrer angetreten, weil ihre Brötchengeber, die Werksteams von KTM und Husqvarna, ihre Teilnahme zugesichert hatten.

Für Marvin Musquin und Cooper Webb waren die Rennen wichtige Test für den bevorstehenden Wechsel in die 450er-Klasse.

«Für mich ist die Weltmeisterschaft der Ort, wo  sich die besten Fahrer der Welt messen», meinte Roger DeCoster in der Studio-Show am Rande des US-Grand-Prix und fügte hinzu: «Das Motocross der Nationen ist das bedeutendste Rennen des Jahres.»

Aber warum stößt die WM noch immer auf so mäßiges Interesse in den USA? «Als Profi trittst Du wegen der Preisgelder an», erklärte DeCoster nüchtern die Situation.

Ein WM-Fahrer bekommt aber nicht nur kein Preisgeld, sondern er oder das Team hat 1.000,-€ Startgebühr zu zahlen. Das wird in den USA als 'verkehrte Welt' empfunden.

Youthstream indes redet sich die Situation weiter schön: 22.000 Zuschauer waren nach offiziellen Angaben in San-Bernardino. Zugegeben, es waren mehr als 2011. Vielleicht hielten sich die zahlenden Zuschauer während der Rennen gerade im Fahrerlager auf, um sich Autogramme von Villopoto zu holen. An der Strecke jedenfalls waren sie in dieser Zahl nicht.

Und das ist schade, denn Strecken wie Glen Helen im natürlichen Gelände braucht der Sport. Würden sich AMA-Starter an der WM interessieren, hätte das unmittelbare Auswirkungen auf die Akzeptanz der WM in den USA.

Josh Grant profitierte natürlich von seinem Heimvorteil - er lebt und trainiert in Riverside, ganz in der Nähe von San Bernardino. Trotz seiner 29 Jahre ist er in Glen Helen so schnell gewesen, dass selbst Weltmeister Romain Febvre alle Hände voll zu tun hatte und ihn im zweiten Lauf nicht mehr abfangen konnte.

«Ich bin offen für alles, auch für die WM», meinte Grant, der noch keinen Vertrag für die kommende Saison hat.

Stefan Everts, der im kommenden Jahr das Suzuki-Werksteam übernehmen will, hat neben Kevin Strijbos noch keinen Siegfahrer im Team. Vielleicht hat er oder ein anderer Teamchef gesehen, aus welchem Holz Veteran Grant gestrickt ist.

Für die WM, dies- und jenseits des großen Teichs, wäre das nur von Vorteil.

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