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Tyla Rattray (Kawasaki): Karriereende nach 14 Jahren

Von Thoralf Abgarjan
Mit Tyla Rattray verlässt ein großartiger Sportler die WM-Bühne. In Glen Helen absolvierte der Südafrikaner sein letztes Rennen: Für ihn und das Team Monster Energy Kawasaki ein bewegender Moment.

«Es kamen schon ein wenig die Emotionen hoch», erklärte Tyla Rattray nach dem Saisonfinale in Glen Helen, das er auf Platz 12 beendete.

Rattray ist Wanderer zwischen den Welten: Südafrikaner.

'Ratters' ist einer von wenigen Fahrern, die dies- und jenseits des Atlantiks erfolgreich waren. Nach seinem MX2-WM-Titel im Jahre 2008 zog es ihn in die USA. 2014 kehrte er in die WM zurück. Seine Zeit im Husqvarna-Werksteam war geprägt von zahlreichen Verletzungen. 2015 wechselte er zu seinen Wurzeln in das Team Monster Energy Kawasaki zurück. Sein Kumpel Ryan Villopoto, der auch in den USA Rattrays Teamkollege war, hatte sich 'Ratters' als Team-Buddy gewünscht, quasi als Stück Heimat in der Ferne. 

«Trotzdem bin ich froh, dass es zu Ende ist. Ich hatte eine großartige Karriere und hatte wirklich eine gute Zeit. 14 Jahre Profikarriere hinterlassen ihre Spuren. Mein Körper ist wirklich müde geworden. Ich versuchte von Anfang an, wie ein Dieselmotor zu funktionieren, aber nach so vielen Jahren ist es wirklich schwierig geworden, das hohe WM-Level zu halten. Deshalb bin ich froh, dass ich nun zurücktrete. Ich hatte in meinem letzten Jahr mit Monster Energy Kawasaki ein tolles Team an meiner Seite.»

Die Karriere von Rattray war aber auch geprägt von zahlreichen Rückschlägen und Verletzungen. Beim US-Supercross in Oakland 2012 schrammte er knapp an einer Querschnittslähmung vorbei, als er sich bei einem Crash den Nackenwirbel C7 brach.

Im ersten Lauf von Glen Helen kam es in der Steilkurve nach der langen Startgeraden zu einem Highspeed-Massencrash, in den auch Rattray verwickelt war.

«Ich habe mir bei diesem Crash ziemlich heftig den Kopf angeschlagen», erinnert sich Rattray, «aber immerhin konnte ich das Rennen beenden. Im zweiten Lauf war es total heiß, aber ich habe noch einmal alles gegeben. Es war dann ein tolles Gefühl, als mich dann die ganze Crew im Zielbereich in Empfang genommen hat.»

Rattray ist einer von 3 südafrikanischen Weltmeistern: Grant Langston wurde im Jahr 2000 125cc Weltmeister. Der Südafrikaner Greg Albertyn wurde in den Jahren 1992-1994 dreimal Weltmeister.

Die Karriere von Tyla Rattray im Zeitraffer:

2001: Erste Grand-Prix-Qualifikation mit 15 Jahren
2002: P7 125cc-WM, 'dream team' mit Ben Townley & Tanel Leok
2003: P6 125cc-WM, 2 Podien
2004: P2 MX2-WM, P5 MXoN
2005: P15 MX2-WM, P9 MXoN
2006: P4 MX2-WM
2007: P4 MX2-WM
2008: MX2-Weltmeister, Sportler des Jahres in Südafrika
2009: Wechsel in die USA, P9 250cc Outdoors, 1 Laufsieg, 2 Podien
2010: Verletzung beim US-SX, P2 AMA Motocross 250cc
2011: P7 Supercross-Lites-WestP2 AMA Motocross 250cc
2012: 2 Podien 250SX West, P10 AMA Motocross 450cc
2013: P12 450cc US-Outdoors
2014: P17 MXGP-WM nach diversen Verletzungen
2015: P13 MXGP-WM

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