MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Welche Opfer Ducati für Chaz Davies im Sommer brachte

Von Ivo Schützbach
Die Ergebnisse sind deutlich: Chaz Davies und Ducati haben Kawasaki in der Superbike-WM seit der Sommerpause überholt. SPEEDWEEK.com verrät die Gründe dafür.

Die Leistungen von Chaz Davies und Ducati in den letzten drei WM-Events auf dem Lausitzring, in Magny-Cours und Jerez sind eindrucksvoll, das anerkennen auch die in der Weltmeisterschaft führenden Gegner von Kawasaki. «Von Ducati war es strategisch sehr klug, dass sie im Sommer getestet haben», hielt der WM-Zweite Tom Sykes fest. «Kawasaki und Provec haben uns diesen Luxus nicht geboten. Seit Ducati getestet hat, gewannen sie fünf von sechs Rennen. Wären alle Rennen im Trockenen gewesen, hätte Chaz alle sechs gewonnen.»

Ducati testete während der Sommerpause in Misano und auf dem Lausitzring, seither läuft es für Davies vom Feinsten. «Das Motorrad steht jetzt so da, wie ich es haben möchte», unterstrich der Ducati-Werksfahrer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ende letztes Jahr war das schon einmal so. Ich ging davon aus, dass ich mit diesem Gefühl in die Saison starten würde, aus verschiedenen Gründen ging mir das aber ab. Danach bedurfte es einige Änderungen an der Front-Geometrie, auch an den Federelementen haben wir eine Kleinigkeit geändert.»

«Ich war glücklich in Imola und Aragon, da fuhr ich jeweils einen Doppelsieg ein. Beim Rennen dazwischen in Assen lief es nicht, auch in Donington, Sepang, Misano und Laguna vermisste ich etwas. Zeitweise fanden wir während des Rennwochenendes gute Punkte, es war aber nie genau so, wie ich es haben möchte. Dann kam die Sommerpause. Während dieser acht Wochen hatten wir Zeit, unsere Daten genau zu studieren – und die Jungs haben das gemacht. Dafür bin ich sehr dankbar. Sie haben ihre Ferien geopfert, um sich zu treffen und zu besprechen, wie ich das Gefühl zurückbekomme, das ich mir wünsche. Damit ich so bremsen kann, wie ich will. Seit die Sommerpause vorbei ist, läuft es. Wir bekamen keine Upgrades am Motor oder der Elektronik, nichts hat sich geändert. Es ist nur so, dass das Motorrad jetzt besser für mich passt. Daraus können wir auch für die Zukunft etwas lernen.»

Es stellt sich die Frage, weshalb du von diesem Set-up weggegangen bist, wenn es doch so gut funktionierte? «Die Abstimmung wie heute haben wir vorher nicht immer so benützt», verdeutlichte Davies. «Das Motorrad dieses Jahr ist etwas anders, deshalb haben wir das Set-up geändert. Letzten Winter mussten wir schauen, in welche Richtung wir uns mit der Balance und der Geometrie bewegen. Bei kälteren Bedingungen im Winter fühlte sich auch alles gut an, zu Saisonmitte funktionierte es aber nicht mehr. Also mussten Änderungen her. Ich hasse nichts mehr als von einem Rennen heimzureisen und zu wissen, dass ich nicht alles geben konnte. Das war oft so, selbst wenn ich Rennen gewann – es fehlte etwas.»

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