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Action total: Premiere des neuen Superbike-Qualifyers

Von Ivo Schützbach
Bislang war mit dem Qualifyer-Reifen von Pirelli nur eine schnelle Runde möglich. In der Superpole der Superbike-WM in Aragón am heutigen Samstagmorgen kommt erstmals der neue zum Einsatz.

Während des Jerez-Tests Ende Januar bekamen einige Superbike-Piloten zum ersten Mal den neuen Qualifyer von Pirelli zum Testen, wenige Tage darauf durften sie ihn auch in Portimão probieren. Vizeweltmeister Chaz Davies: «Ich denke, dass das nicht wirklich ein Qualifyer ist, denn er hat nicht diesen Durch-und-durch-Grip wie ein normaler Qualifyer. Aber er gefällt mir ziemlich gut, du kannst wenigstens drei Runden damit fahren. Du hast weniger Grip, kannst dafür aber länger pushen. Aus TV-Sicht könnte das gut werden. Bislang musste ein Fahrer seine Zeit in der ersten Runde schaffen, jetzt hast du ein paar Runden mehr Zeit.»

SPEEDWEEK.com sprach mit Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier darüber, welches Spektakel uns mit dem neuen Reifen erwartet.

Giorgio, weshalb habt ihr einen neuen Qualifyer-Reifen gebaut?

Wir versuchten einen Qualifyer zu entwickeln, der mehr als eine Runde hält. So wollen wir den Zuschauern vor dem Fernseher eine bessere Show bieten. Und die Fahrer könnten sich auch mal einen Fehler erlauben und haben dann noch einen Versuch.

Ich bin schon gespannt, wie viele Runden mit diesem Reifen möglich sein werden und wie die Performance gegenüber dem bisherigen Qualifyer aussieht. Je nach Rennstrecke und Bedingungen sollten mindestens zwei Runden möglich sein, manchmal bis zu fünf.

Wird das die speziellen Qualitäten eines Tom Sykes zunichte machen? Er kitzelt schon in der ersten Runde das Maximum heraus, andere Fahrer brauchen zwei oder drei Runden, um das Limit zu finden. Verändert sich mit dem neuen Qualifyer die Startaufstellung?

Einige Fahrer haben diese spezielle Fähigkeit für eine schnelle Runde: Volle Konzentration, volles Risiko. Solche Piloten fahren vielleicht auch zukünftig nur eine schnelle Runde.

Anderen wird der Q helfen, weil sie mehrere Runden zur Verfügung haben. Vor allem jenen, die auf eine Runde mit dem Q nicht so brillant sind.

Unser Deal mit der Dorna sieht vor, dass wir nicht mehr Reifen als bislang einsetzen. Deshalb haben wir uns für die beschriebene Lösung entschieden. Für uns ist das kein Problem, fürs Fernsehen wird es interessant. Der Reifen ist dem Fernsehen geschuldet, die Fans vor dem TV-Gerät können besser sehen ob sich jemand verbessert, als die Fans vor Ort.

Gut wird sein, dass wir nicht mehr zehn Minuten warten müssen, bis die Fahrer ihre eine schnelle Runde in Angriff nehmen.

Für uns ist die Superpole nicht mehr als eine Übung mit weichen Gummimischungen. Aber die Fahrer lieben den Qualifyer-Reifen, sie wollen immer mehr aus dem Motorrad herauskitzeln.

Deshalb ist auch der neue Q ein echter Qualifyer, und nicht nur ein sehr weicher Rennreifen.

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