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Marco Borciani: Superbike-Pilot, Krebs, OP und Chemo

Von Kay Hettich
Marco Borciani 2006 im Sterilgarda Ducati Team

Marco Borciani 2006 im Sterilgarda Ducati Team

Erinnern Sie sich an Marco Borciani? Der Italiener fuhr 163 Rennen in der Superbike-WM mit Ducati und Yamaha. Heute kämpft er gegen einen heimtückischen Gegner, den Krebs.

Es war eine erschütternde Diagnose, die Marco Borciani aus heiterem Himmel traf: Magen-Darm-Krebs!

Ein sportlicher Mann im besten Alter, der als Profi-Rennfahrer zeitlebens auf seinen Körper und Ernährung geachtet hatte. Der heute 41-Jährige fuhr zwischen 2000 und 2007 für verschiedene Teams in der Superbike-WM, bestritt insgesamt 163 Rennen. 2006 und 2007 wurde er Champion der italienischen Superbike-Meisterschaft.

«Meine Krankheit wurde eher zufällig entdeckt. Es begann mit Fieber und wirklich heftigen Magenschmerzen. Ich war total kraftlos, hatte keinen Antrieb», erzählte Borciani bei GPOne. «Nach diversen Arztbesuchen erhielt ich dann diesen Schlag in den Magen, ich hatte einen Tumor.»

Das Geschwür wurde operativ entfernt, die Behandlung wurde mit einer Chemotherapie fortgesetzt. «Die Chemo war die härteste Zeit. Zwei Monate lag ich im Krankenhaus in Brescia. Mein Besuch durfte nur mit Maske und Kopfhaube zu mir», erinnerte sich Borciani. «Wenn man eine solche Krankheit hat, dann ist der auf dich lastende Druck unermesslich. Motorradrennen sind dagegen ein Kinderspiel. Aber als ich fast wie gelähmt im Bett lag stellte ich mir vor, wie ich in Mugello in volle Schräglage die beiden Arrabiata-Kurven nehme.»

Seine sportliche Vergangenheit half dem Italiener, diese schwere Zeit zu überstehen. «Ich glaube als Rennfahrer, aber auch generell als Sportler, nimmt man solche Herausforderungen besser an. Man ist es gewohnt, sich durch Schwierigkeiten hindurch zu kämpfen und wieder auf die Beine zu kommen. Aber ich erhielt auch Unterstützung von außen: Der Besuch und Freunde, auch über die sozialen Netzwerke, haben mir viel Kraft gegeben.»

Mittlerweile ist Borciani weitgehend genesen und erfüllte sich Anfang April seinen Traum, der ihn am Leben erhielt: Mit einem Motorrad auf der Rennstrecke fahren. «Um als geheilt zu gelten, muss ich zuerst noch weitere Untersuchungen und Blutproben überstehen, auch werde ich weiter einige Medikamente einnehmen müssen», sagte Borciani abschließend. «Langsam komme ich wieder in Form. Als ich auf dem Motorrad saß, war das ein fantastisches Gefühl – so wie beim Gewinn der beiden Meisterschaften. Die ersten beiden Runden war ich etwas verkrampft, aber nach sieben Runden war es, als hätte ich nie aufgehört zu fahren!»

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