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Tom Sykes knallhart: Probleme aus dem Kopf verbannt

Von Ivo Schützbach
0,025 sec fehlten Tom Sykes (Kawasaki) im Ziel von Assen, um seinen ersten Sieg in der Superbike-WM-Saison 2017 zu feiern. Der Engländer war der Einzige, der im Sonntag-Rennen Dominator Jonathan Rea Paroli bot.

«Das war knapp», meinte Tom Sykes angesichts seines minimalen Rückstands von 0,025 sec auf Dauersieger Jonathan Rea. Der Weltmeister gewann sieben der bislang acht Rennen in dieser Saison, das konnte auch sein Kawasaki-Werkskollege Sykes in Assen nicht verhindern.

Davon war auch nicht auszugehen: Der Engländer leidet seit Wochen an einer Entzündung des Magen-Darm-Trakts und ist geschwächt, in den Niederlanden wuchs er über sich hinaus.

«Wegen meines gesundheitlichen Zustands hatte ich weniger Erwartungen als normal», räumte Sykes ein. «Mein Rennen am Samstag war akzeptabel, am Sonntag habe ich nie aufgehört Druck auszuüben. Wir haben alles versucht um das Motorrad so hinzubekommen, dass ich es leichter fahren kann. Damit war ich in der Lage, um den Sieg zu kämpfen. Ich hatte das Motorrad zur richtigen Zeit am richtigen Ort, nur mit dem Sieg klappte es nicht. Hätte sich Johnny einen Fehler erlaubt, wäre ich zur Stelle gewesen. Fast ist es dazu gekommen. Hätte mir am Dienstag einer zwei zweite Plätze in Assen in Aussicht gestellt, hätte ich gesagt ‹niemals. Das ist ein Witz und wird nie passieren›. Als ich dann aber auf der Rennstrecke ankam und in meinem Wohnmobil saß, verbannte ich die Probleme in meinem Kopf nach ganz hinten. Dann gab es nur noch Racing für mich. Ich kann nur hoffen, dass ich körperlich in ein paar Wochen stärker bin.»

«Ich habe mir überlegt, wie ich die letzten zwei Runden an ihm vorbeikomme», beschrieb Sykes SPEEDWEEK.com sein finales Manöver gegen Rea. «Ich hatte an einigen Stellen die Möglichkeit ihn zu überholen, ich kenne seinen Stil. Klar hat er in der letzten Runde in einigen Sektoren alles gegeben – überall dort, wo ich ihn hätte sicher überholen können. Ich hätte überholen können, aber das wäre eine Aktion am Limit gewesen. Also entschied ich mich für die letzte Schikane. Er hat damit gerechnet, die letzte Links fuhr er einen Tick schneller als sonst, auf der Bremse in die Schikane machte er einen Fehler. Ich war aber nicht in der Lage, die Motorpower der ZX-10RR voll auszuspielen und ihn bis zum Zielstrich zu schnappen. Ein Rennen in Assen so nahe bei Jonathan zu beenden, ist nicht schlecht. Aber klar bin ich enttäuscht, dass es nicht für den Sieg gereicht hat.»

Mit den 40 Punkten aus Assen festigte Sykes seinen zweiten Platz in der Weltmeisterschaft. Zu Leader Rea fehlen ihm bereits 64 Punkte, auf den Dritten Chaz Davies (Ducati) hat er 20 Vorsprung.

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