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Johnny Rea und Davies gingen sich fast an die Gurgel

Von Ivo Schützbach
Chaz Davies (li.) schlug die Hand von Jonathan Rea aus

Chaz Davies (li.) schlug die Hand von Jonathan Rea aus

Weil er in seiner letzten Runde in der Superpole von Jonathan Rea behindert wurde, beschwerte sich Ducati-Werksfahrer Chaz Davies bei der Superbike-WM in Assen bitter. Im Parc fermé kam es fast zum Eklat.

Jonathan Rea gelang in Assen in der Superpole mit 1:33,505 min ein grandioser Rundenrekord, auf seiner Auslaufrunde freute sich der Nordire über sein Meisterstück – und stand dabei seinem härtesten WM-Widersacher Chaz Davies im Weg, der mit seiner Ducati Panigale auf seiner letzten schnellen Runde war.

Im Vorbeifahren gab Davies Rea einen Klapps, im Parc fermé stellte der Weltmeister den Waliser deswegen zur Rede. Es folgte ein heftiges Wortgefecht, kurz hatte es den Anschein, als würden sich die zwei an die Gurgel gehen. Ducati-Legende Giancarlo Falappa versuchte die beiden zu beschwichtigen, das Fernsehen hielt live drauf.

«Jeder konnte im Fernseher sehen, wie Johnny nach hinten und mich kommen sah», hielt Davies gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Diese Tatsache enttäuscht mich besonders. Er bummelte auf einem Teil der Strecke, von dem er genau weiß, dass dort jeder fährt. Er fuhr, wo er nicht sein sollte.»

Das Ducati-Ass weiter: «Es lag nicht an mir eine Strafe auszusprechen, wir haben diesbezüglich auch keinen Druck ausgeübt. Die Rennleitung tat das von sich aus und stufte ihn drei Startplätze zurück. Auch wenn er der Weltmeister ist, kann er auf der Ideallinie nicht so herumfahren.»

Aus dem Parc fermé bekamen wir zwar live zu sehen was vor sich geht, nur zu hören war nichts. Was habt ihr miteinander gesprochen? Davies: «Erst brachte er jede mögliche Ausrede daher und stritt alles ab. Dabei konnte es jeder im Fernseher sehen – jetzt steht er dumm da. Dann versuchte er sich zu entschuldigen und sagte, dass es ihm Leid täte, dass er auf der Ideallinie fuhr. Er hat sich entschuldigt, hat dafür aber eine Weile gebraucht.»

Als Rea versuchte ihm die Hand zu geben, schlug Davies diese aus: «Er hat 20 Ausreden gebracht, bevor er einräumte, dass er auf der Ideallinie war. Erst sagte er, dass er mich nicht gesehen habe. Dann meinte er, dass er nicht auf der Ideallinie war. An die letzte Ausrede kann ich mich nicht mehr erinnern. Irgendwann sagte er ‹okay, vielleicht war ich auf der Ideallinie›. Er weiß genau, auf welcher Linie man dort fährt. Am Kurveneingang war er nicht perfekt auf der Ideallinie, am Kurvenausgang macht die Kurve auf, dort benützt jeder Fahrer Minimum Dreiviertel der Strecke. Hätte ich die Kurve voll durchgezogen, hätte es am Kurvenausgang gekracht. Er wollte mir die Hand geben, er sieht aber nicht ein, dass er etwas falsch gemacht hat.»

Davies: «Zeige ihm gerne meinen Schlag»

Rea beschwerte sich nicht über die Kritik von Davies, sondern darüber, dass ihm dieser im Vorbeifahren einen Schlag versetzte. «Ein Schlag», schmunzelte Davies. «Ich kann ihm meinen Schlag gerne mal zeigen – natürlich mache ich nur Witze. Ich tat das nur, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er schaute demonstrativ in die andere Richtung, als ich ankam, nachdem er sich zuvor umgedreht hatte. Ich wollte ihn aufwecken, wollte ihn damit fragen, was er eigentlich tut. Mit dem neuen Qualifyer kann man bis zu drei schnelle Runden fahren, ich war auf einer schnellen Runde – und er fuhr auf der Ideallinie spazieren. Solche Spielchen erwartet man nicht vom Weltmeister. Er glaubt wohl, dass er über allem steht.»

Rea wollte zu dem Vorfall nicht viel sagen, räumte seine Schuld aber indirekt ein: «Ich verstehe, dass er sich ärgerte. Natürlich, mir ginge es gleich. Ich habe danach versucht, mit ihm wie ein normaler Mensch zu reden. Es war aber nicht der richtige Zeitpunkt dafür, er war im roten Bereich. Inakzeptabel ist für mich, dass er mir einen Schlag versetzte. Wir haben eine Vorbildfunktion für junge Fahrer. Ich bekam eine harte Strafe – ich frage mich, ob er dafür auch eine erhält?»

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