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Sandro Cortese: Wechsel zu den Superbikes vorstellbar

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese ist von den Superbikes begeistert

Sandro Cortese ist von den Superbikes begeistert

Seit 2005 ist Sandro Cortese im Grand-Prix-Sport unterwegs, der 27-Jährige weiß, dass es nicht jeder in MotoGP schafft. «Die Superbike-WM ist für mich definitiv eine Alternative», sagt der Moto3-Weltmeister von 2012.

Vor knapp zwei Wochen besuchte Sandro Cortese in Assen zum ersten Mal einen Superbike-Event, für ServusTV stand er als Experte vor der Kamera und kommentierte die Rennen in der Sprecherkabine an der Seite von Philipp Krummholz.

Der Schwabe fährt seit 2005 Grand Prix: Nach sieben Jahren in der 125er-WM (2 Siege, 11 Podestplätze) wurde er im ersten Moto3-Jahr 2012 auf der Werks-KTM im Team von Aki Ajo Weltmeister (5 Siege, 15 Podestplätze).

Anschließend wechselte der heute 27-Jährige in die Moto2-Klasse, die er seither nur einmal in den Top-10 beendete: 2014 als Gesamtneunter. Dreimal fuhr er mit der 600er jeweils als Dritter aufs Podium: 2014 in Brünn, 2015 in Motegi und 2016 auf Phillip Island.

Nach vier Rennen 2017 liegt Cortese nur auf dem 17. Gesamtrang, Platz 8 in Argentinien ist sein einziges vorzeigbares Ergebnis.

Der siebenfach GP-Sieger hat erlebt, wie es der gleich alte Stefan Bradl bis in die MotoGP-Klasse geschafft hat, der vier Jahre jüngere Jonas Folger ebenfalls. Cortese ist längst klar, dass die MotoGP-WM einem elitären Kreis vorbehalten ist.

«Die Superbike-WM ist für mich definitiv eine Alternative», hielt er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Sie ist anders als der GP-Zirkus, in manchen Dingen offener. Jeder Fan konnte in Assen ins Fahrerlager, alles ist ein bisschen familiärer, mir gefällt das. Es ist nicht so abgeschottet wie in MotoGP, es gibt sehr viel Racing-Spirit, man ist den Fans sehr nahe. Die Rundenzeiten sind extrem schnell und die Topteams auf sehr hohem Niveau. Wenn man in die Boxen reinschaut, die Hospitalitys, das Auftreten ist sehr professionell. Die nächsten zwei Jahre wird sich die Superbike-WM noch mehr entwickeln, durch die Dorna, die das Ganze pusht.»

Spätestens seit Max Biaggi 2007 in die Superbike-WM kam, gibt es einen regen Wechsel der Fahrer zwischen den Meisterschaften. Wobei es bis auf Ausnahmen eine Einbahnstraße von MotoGP Richtung SBK ist. Seit Promoter Dorna im Herbst 2012 neben der MotoGP- auch die Superbike-WM übernahm, wurde das noch intensiviert.

Wir sahen, wie die ehemaligen MotoGP-Fahrer Biaggi, Carlos Checa und Sylvain Guintoli Superbike-Weltmeister wurde, viele weitere Piloten wie Alex Barros, Hiroshi Aoyama, Randy de Puniet, John Hopkins, Nicky Hayden oder Stefan Bradl wechselten in die seriennahe Weltmeisterschaft.

Vom diesjährigen Superbike-WM-Feld wurden zwei Drittel der Fahrer im GP-Paddock groß. Neben MotoGP hat sich auch Moto2 als gute Superbike-Schule erwiesen, wie Jordi Torres, Randy Krummenacher oder Alex De Angelis zeigen.

«Schau dir Folger und Zarco an, die haben in MotoGP wie eine Bombe eingeschlagen», unterstreicht Cortese. «Das bestätigt, wie hart umkämpft und auf welch hohem Niveau die Moto2-Klasse ist. In Austin waren die Plätze 1 bis 23 innerhalb 1 sec. Da ist jeder Rennfahrer gut. Natürlich sind die ersten zehn einen Schritt voraus und einen Tick besser als einer auf Platz 20. Aber ich möchte behaupten, dass auch der auf Platz 20 einen sehr guten Level hat. Im Fernsehen sieht das natürlich nicht so gut aus, derjenige ist aber trotzdem ein guter Rennfahrer.»

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