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Maximaldrehzahl: Es droht Regel wie im Autorennsport

Von Ivo Schützbach
Mit zukünftig seriennahen Motoren soll in der Superbike-WM über die Maximaldrehzahl für Chancengleichheit gesorgt werden. Am Ende soll laut Championship-Direktor Gregorio Lavilla trotzdem der Beste gewinnen.

Drei grundlegende technische Dinge werden sich für die Superbike-WM ändern.

Erstens: Die Motoren werden 2018 noch seriennaher. Da sie dann nur noch einige hundert Umdrehungen pro Minute mehr leisten dürfen als der Serienmotor, ist weniger Tuning nötig. Niedrigere Drehzahlen bringen mit sich, dass die Motoren länger halten. Angestrebt ist, dass statt jetzt sieben Motoren pro Fahrer und Saison nur noch drei gebraucht werden. Das würde die Kosten für die Teams deutlich senken.

Zweitens: Spätestens 2019 kommt die Einheitselektronik von Magneti Marelli.

Der dritte Punkt ist, dass der Kostendeckel für das homologierte Serienbike deutlich von jetzt 40.000 Euro nach unten korrigiert wird. Er soll zukünftig bei zirka 30.000 Euro liegen. So soll erreicht werden, dass die eingesetzten Serienmaschinen nur noch geringe Unterschiede in den Komponenten und damit der Performance aufweisen.

WM-Vermarkter Dorna und der Motorrad-Weltverband FIM wollen eine Maximaldrehzahl pro Hersteller festlegen.

Werdet ihr dann pro Hersteller, pro Team oder pro Fahrer diese Drehzahl nach unten oder oben korrigieren, um für Chancengleichheit zu sorgen, fragte SPEEDWEEK.com Superbike-Direktor Gregorio Lavilla.

«Ultimativ sollte es pro Fahrer geschehen», antwortete der Spanier. «So etwas gab es bisher aber nur im Automobil-Rennsport. Die Frage muss auch sein, ob wir den besten Hersteller oder Fahrer zu Gunsten der Show bestrafen wollen. Wir wollen keinen Einfluss auf die Resultate nehmen, das steht fest. Der Beste muss gewinnen. Mir geht es mehr darum, wie jemand gewinnt. Siegt jemand mit einer halben Sekunde Vorsprung, weil er die letzte Kurve am besten fuhr, oder siegt er mit 20 sec Vorsprung, weil er nicht nur der beste Fahrer ist, sondern auch das beste Motorrad hat? Der Sieger am Ende bleibt der gleiche.»

Der langjährige WM-Pilot weiter: «Wer sich in der letzten Kurve durchsetzt und knapp gewinnt, wird zum Helden. Jeder liebt Helden. Wenn du mit 20 sec Vorsprung gewinnst überlegt sich jeder, ob das nur tust, weil du die beste Maschine hast. Dann bist du kein Held mehr, sondern sorgst für Langeweile. Dann verlieren die Zuschauer das Interesse. Und die Mitbewerber. Damit du gewinnen kannst, braucht es auch jemanden, der 20. wird. Wenn der 20. das Interesse verliert, weil er keine Chance sieht auf einen gewissen Level zu kommen, dann steigt er aus. Heute gibt es bei der Motorentwicklung kaum ein Limit. Ein Hersteller mit viel Geld kann deshalb auf einen Level kommen, der für alle anderen unerreichbar ist.

«Die heutigen Regeln erlauben es jedem Kawasaki-Privatteam den gleichen Motor wie Johnny Rea zu haben», hielt Lavilla abschließend fest. «Aber warum haben sie ihn nicht? Wahrscheinlich, weil sie ihn sich nicht leisten können. Wie können wir das ändern? Eventuell, in dem wir alles ein bisschen mehr balancieren.»

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