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WM-Premiere von Suzuki: Weshalb IDM-Erfolg ausblieb

Von Ivo Schützbach
Denis Hertrampf, Teamchef von HPC-Power Suzuki, stapelt vor der Premiere der neuen Suzuki GSX-R1000R bei der Superbike-WM in Jerez tief. «Viele Sachen wie die Kit-Elektronik sind noch nicht lieferbar», sagt er.

In der US-Superbike-Meisterschaft MotoAmerica eroberte Toni Elias für Yoshimura Suzuki in 20 Rennen 18 Podestplätze, darunter zehn Siege. Der Spanier wurde mit der neuen GSX-R1000R überlegen Champion, vor seinem Teamkollegen Roger Lee Hayden.

In der Britischen Meisterschaft wurde Sylvain Guintoli, Superbike-Weltmeister 2014 auf Aprilia, hingegen nur Gesamt-13., gewann aber immerhin ein Rennen in Assen. Zwei vierte Plätze von Luca Grünwald sind das beste Ergebnis eines Suzuki-Fahrers in der IDM 2017, er wurde Gesamt-8.

Weshalb war die neue Suzuki in den USA überragend, konnte in Deutschland aber kaum Akzente setzen?

«In BSB und MotoAmerica wurden Yoshimura-Fahrzeuge eingesetzt, welche die Basis für die WM bilden werden. Mit Elektronik und Schwinge und allem, was dazugehört», erklärte Denis Hertrampf, Teamchef von HPC-Power Suzuki.

Für den Norddeutschen starteten dieses Jahr Dominic Schmitter (12.) und Vittorio Iannuzzo (18.) in der IDM Superbike. «Wir sind quasi mit einem Serienmotorrad mit Rennverkleidung gefahren, wir durften vom Regelwerk viele Sachen nicht ändern. Wir durften keine Magneti-Marelli-Elektronik benützen und waren mit der Serienelektronik recht eingeschränkt. Hinzu kam, dass wir alle Rennen durchfahren wollten. Wir haben an den Rennwochenenden viel getestet und verschiedene Sachen probiert. Da waren auch Dinge dabei, die nicht funktioniert haben. Weil es unser erstes Jahr war, wollten wir alles durchprobieren, um nächstes Jahr besser aufgestellt zu sein.»

Hertrampf plant, mit seinem Suzuki-Team 2018 in die Superbike-WM einzusteigen, der Wildcard-Einsatz von Dominic Schmitter dieses Wochenende in Jerez ist die erste Standortbestimmung. Der Motorrad-Händler weiß, dass die WM-Premiere mit kaum Kit-Teilen und wenig Vorbereitungszeit eine schwierige Aufgabe ist. Er sagt deshalb: «Wir wollen nicht Letzter werden und den Rückstand zur Spitze so gering wie möglich halten.»

Zu den schwachen Leistungen in der IDM meinte Hertrampf gegenüber SPEEDWEEK.com: «Viele Teile sind noch nicht lieferbar, Yamaha oder BMW haben eine Kit-Elektronik. Das sind Sachen, die ausschlaggebend sind für die Performance eines Motorrads. Die ersten eineinhalb Jahre kam mit der Yamaha auch keiner auf einen grünen Zweig, sie mussten auch erst Daten sammeln. Man muss auch das Abstimmungsfenster eines solchen Fahrzeugs erst finden. Wenn man alle Serienfahrzeuge nebeneinander stellt, ist die Suzuki auf einem Level oder vielleicht sogar besser als viele. Wir hatten in der IDM keine Daten, noch nicht mal die Übersetzung.»

Und wo siehst du Schmitter fahrerisch, verglichen mit den ehemaligen Weltmeistern Elias und Guintoli? «Dominic sollte mit seiner fahrerischen Qualität in der IDM immer Top-5 fahren und fürs Podium gut sein», so Hertrampf. «Er kam noch nicht richtig in Schwung, seine Fuß- und Handverletzung während der Saison haben ihn stärker behindert, als er zugeben wollte.»

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