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Sieger Jonathan Rea: «Ich zerstöre mich nicht selbst»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea jagt von Rekord zu Rekord

Jonathan Rea jagt von Rekord zu Rekord

In Katar eroberte Jonathan Rea seinen 53. Sieg in der Superbike-WM, damit ist der Nordire jetzt besser als Troy Bayliss. Im zweiten Rennen am Samstag kann er den Punkterekord von Colin Edwards knacken.

Weltmeister Jonathan Rea schreibt weiter Geschichte. 2017 gewann er als erster Superbike-Pilot drei WM-Titel in Folge. In Katar siegte er im ersten Rennen Freitagnacht als Erster auf einer Kawasaki. Mit nun 53 Siegen hat er einen mehr als Troy Bayliss, zum Rekord von Carl Fogarty fehlen nur noch sechs. Seit dem ersten Rennen hat Rea (892 Rd.) Bayliss (887 Rd.) auch hinsichtlich Führungsrunden hinter sich gelassen. Nur  Tom Sykes (968 Rd.) und Noriyuki Haga (1050 Rd.) liegen noch vor ihm. 

Samstagnacht könnte der Nordire einen weiteren Rekord knacken: 2002 krönte sich Colin Edwards (Honda) mit 552 Punkten zum Weltmeister; Rea hat jetzt 531 Punkte. Gewinnt er auch das zweite Rennen in der Wüste Katars, hält er bei 556 Punkten!

Reas Darbietung war einmal mehr makellos. Von Pole-Position aus ging er nach dem Start in Führung und gab diese nie ab. Nach 17 Runden und 91,460 Kilometern kreuzte er 4,944 sec vor Chaz Davies die Ziellinie, dessen Ducati-Teamkollege Marco Melandri verlor als Dritter über 10 sec. 

«Kawasaki hat das Motorrad bis zum Saisonende immer weiterentwickelt», berichtete der 30-Jährige SPEEDWEEK.com. «Davies hat gute Arbeit abgeliefert, auf dem Papier sah ich ihn nicht als Gegner. Aber er hat sich wie immer im Rennen deutlich gesteigert. Für das zweite Rennen müssen wir etwas extra finden, es deutet sich ein weiterer großer Kampf an, bevor die Saison zu Ende ist.»

2016 war Davies mit seiner Ducati Panigale auf dem Losail Circuit unschlagbar. «Jetzt hat es den Anschein, als hätten wir etwas gefunden», überlegte Rea. «Das Rennen letztes Jahr war aber viel schneller. Viel hängt davon ab, wie viel Gummi und Sand auf der Strecke sind und wie stark der Wind bläst. Meinem Gefühl nach ist Ducati hier jetzt einen Schritt hinter uns, letztes Jahr waren sie viel stärker. Aber wieso das genau so ist, lässt sich schwer sagen. Sicher, wir haben unser Motorrad verbessert, vor allem das Chassis. Auch Showa hatte immer wieder neue Ideen für die Federelemente, damit ich mehr Gefühl für den Vorderreifen bekomme. Durch die Gewichtsverteilung habe ich mehr Vertrauen zum Bike. Letztes Jahr war das Bike neu, der Motor und das Chassis. Jetzt wissen wir, wie wir damit umzugehen haben. Ich glaube aber gar nicht, dass wir besser waren, sondern Ducati war schlechter.»

Vielleicht liegt es aber auch am Fahrer und du bist besser denn je? «Das stimmt, ich fuhr nie besser. Auch körperlich bin ich in viel besserer Verfassung. Es ist nicht so, dass ich mich im Training zuhause selbst zerstöre. Ich trainiere bewusster und habe mich letztes Jahr zudem an den Unterarmen operieren lassen, das hilft mir sehr. Es ist wohl eine Kombination aus vielen Dingen.»

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