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Troy Bayliss nach Comeback: «1299 ist ein Traktor»

Von Ivo Schützbach
Zehn Jahre nach seinem ersten Rücktritt in der Superbike-WM und drei Jahre nach seinem Feuerwehreinsatz für das Ducati-Werksteam, bestreitet der 48-jährige Troy Bayliss 2018 die Australische Superbike-Meisterschaft.

«Das ist mein richtiges Comeback», sagte Troy Bayliss vergangenen Donnerstag, als sich SPEEDWEEK.com zum ersten Mal mit ihm zusammensetzte.

2008 hat Bayliss nach seinem dritten Titel in der Superbike-WM seinen Rücktritt erklärt, Frau Kim hatte wesentlichen Anteil daran.

Zu Beginn der Saison 2015 vertrat der Australier im Ducati-Werksteam bei den Events in Australien und Thailand den verletzten Davide Giugliano. Mit fast 46 Jahren kehrte «Good old Troy» nach sieben Jahren Pause zurück, fuhr dreimal in die Punkte und glänzte mit Platz 9 in Buriram. Doch er realisierte schnell: Seine Zeit auf diesem Level ist vorbei.

Die letzten drei Jahre fuhr Bayliss überwiegend Dirt-Track. In dieser Saison greift er in der Australischen Superbike-Meisterschaft an – welche er noch nie gewann.

Die ersten drei Rennen am vergangenen Wochenende auf Phillip Island beendete er auf den Rängen 2, 5 und 6. Troy Bayliss begeisterte mit seinem altmodischen Fahrstil wie eh und je, er ist kampfstark, fannah, auskunftsfreudig und liebenswert wie immer.

Ein Gentleman alter Schule, der sich im Truck seines Teams DesmoSport Ducati auch viel Zeit für SPEEDWEEK.com nahm.

«Ich hatte Spaß, es ist nett, dass ich wieder etwas zu tun habe», grinste Bayliss. «Dass ich wieder Rennen fahre, macht unsere Sponsoren glücklich und hält mich fit und gesund.»

Der 52-fache Superbike-WM-Laufsieger pilotiert eine Ducati 1299 Panigale Final Edition. «Mit Superstock oder Superbike in Europa hat das aber nichts zu tun, unser Motorrad ist Standard. Der Motor der 1299 dreht nicht hoch, das ist kein Rennmotorrad, das ist ein Traktor. Das Motorrad ist gut, die Abstimmung passt aber noch nicht. Ich fahre zu hart, das macht den Hinterreifen kaputt. Ich bin glücklich. Wir brauchen aber mehr Zeit, ich bin noch nicht viel damit gefahren.»

Nach deinen Erfahrungen auf Phillip Island: Ist der Titel dieses Jahr möglich? «Ja, aber leicht wird es ganz sicher nicht. Ich war in den Rennen am Limit. Im dritten Rennen fuhr ich die schnellste Runde, aber dann ließ der Reifen nach. Das müssen wir besser hinbekommen. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich mit den Schnellsten mithalten kann.»

Ist es für einen Superstar wie dich nicht hart, ein Rennen auf nationalem Level nur als Fünfter oder Sechster zu beenden? «Das ist kein Problem», lachte Bayliss. «Ich bin cool, viel cooler als früher. Als ich im dritten Rennen den Anschluss zur Spitze verlor und wusste, dass ich nicht schneller fahren kann, sagte ich zu mir, dass ich jetzt halt das Bike heimbringe und ein paar Punkte einsammle. Das nächste Rennen kommt. Früher war ich nie so entspannt. Ich bin mir sicher, die guten Resultate werden kommen. Ich gehe die Sache ernst an, habe vier Monate lang schwer trainiert. Aber ich saß lange auf keinem Superbike.»

Nach drei Rennen führt Bryan Staring (60 Punkte/Kawasaki) die Meisterschaft vor Josh Waters (60/Suzuki), Troy Herfoss (59/Honda) und Bayliss (51/Ducati) an.

«Derzeit gibt es fünf Fahrer, die jederzeit gewinnen können», hielt Bayliss fest. «Waters war letztes Jahr Meister, er hat ein sehr gutes Team. Einige der Piloten hier haben viel Erfahrung.»

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