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Melandri wütend auf van der Mark: «Er lernt nichts»

Von Ivo Schützbach
In Runde 9 wurde Marco Melandri bei der Superbike-WM in Imola von Michael van der Mark (Yamaha) abgeräumt. Die Entschuldigung des Niederländers ist für den Ducati-Werksfahrer wertlos.

Nach Rang 3 im ersten Rennen am Samstag hatte Marco Melandri gute Chancen, auch Lauf 2 seines Heimrennens in Imola vor 33.900 jubelnden Tifosi auf dem Podium zu beenden. Bis zur verhängnisvollen Runde 9 lag der Ducati-Star hinter Chaz Davies, Jonathan Rea und Javier Fores auf Platz 4. Dann wurde er von Yamaha-Werksfahrer Michael van der Mark abgeräumt.

Der Niederländer entschuldigte sich noch im Kiesbett mehrfach bei Melandri und schaute zurück in der Boxengasse auch umgehend bei der Aruba-Truppe vorbei. «Das war ganz klar mein Fehler», hielt van der Mark fest. «Es tut mir sehr leid für Ducati und Marco bei ihrem Heimrennen. Ich hatte eine gute Pace, aber große Probleme mit dem Gefühl für den Vorderreifen. Ich konnte nicht mehr so bremsen, wie ich wollte. Die Daten beweisen: Ich bremste früher als normal. Weil ich aber so nahe an Melandri dran war, wurde ich wie angesogen. Ich konnte nur noch nach innen ziehen und schauen, dass ich ihn nicht voll erwische. Dann kam es zur Berührung. Ich habe alles versucht, um ihn nicht zu erwischen.»

Die Rennleitung schaute sich den Vorfall genau an und entschied gegen eine Bestrafung von van der Mark. «Sie haben die Daten überprüft und ich habe ihnen erklärt, dass ich nicht mehr verzögern konnte», erklärte van der Mark. «Die Daten beweisen, dass ich früher als normal bremste, der Sturz zieht keine Konsequenz nach sich.»

Als sich SPEEDWEEK.com mit Melandri in der Ducati-Box traf, war der Mann aus Ravenna gefasst. Doch wer Marco kennt sah schnell, dass er innerlich kochte.

«Ich war in maximaler Schräglage und wollte grade ans Gas, da kam er zu schnell an», beschrieb er den Vorfall. «Glücklicherweise hat er mich nicht am Bein erwischt, sondern vorne am Motorrad.»

Hast du seine Entschuldigung akzeptiert? «Es ist okay. Das Problem ist, dass er nie etwas daraus lernt. Immer wenn etwas passiert, entschuldigt er sich danach. Ich verstehe eine Entschuldigung, wenn man etwas daraus lernt. Wenn er nichts daraus lernt, ist eine Entschuldigung schwer zu akzeptieren. Frag mal die anderen Fahrer. Die Rennleitung zitiert ihn öfters zu sich, das hat einen Grund.»

Van der Mark behauptete, dass das zum ersten Mal war, dass er einen anderen Fahrer ins Aus schoss. «Schaust du dir die Rennen an», fragte Melandri nach. «Mir ist es egal, ob er bestraft wird. Mein Rennen ist zerstört, das ist alles, was mich interessiert.»

Mit den null Punkten des Sonntag-Rennens haben Melandri und van der Mark 131 und 113 auf dem Konto und belegen damit die Gesamtränge 4 und 6.

Ex-Weltmeister Tom Sykes verfolgte den Sturz direkt hinter dem Duo liegend und analysierte ihn für uns: «Van der Mark machte in einer schnellen Rechtskurve einen Fehler. Lass uns sagen, er setzte sich sehr entschlossen ein. Das ist in Ordnung, wenn du freie Bahn hast. Dann kommst du mit so etwas davon. Aber leider war van der Mark an zwei Fahrern sehr nah dran. Die Lücke zwischen diesen Fahrern war sehr klein, doch er versuchte, sein Bike durch diese Lücke zu quetschen. Das war schade für Marco, denn er hatte wieder Pech. Leider stürzten beide. Glücklicherweise sind sie unverletzt.»

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