Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Johnny Rea will wissen: «Was geht in Toms Hirn vor?»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea (li.) und Tom Sykes würdigen sich kaum noch eines Blickes

Jonathan Rea (li.) und Tom Sykes würdigen sich kaum noch eines Blickes

Die Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea und Tom Sykes waren noch nie beste Freunde. Seit der Kollision im zweiten Superbike-Rennen in Brünn ist ein normaler Umgang zwischen den beiden nicht mehr möglich.

Tom Sykes schilderte den Unfallhergang auf SPEEDWEEK.com ausführlich, als Fazit meinte er: «Jonathan hat einen Fehler gemacht. Er hat sich verschätzt und ich werde dafür an den Pranger gestellt. Es ist sicher nicht meine Schuld.»

Auf diese Zitate reagierte Weltmeister Johnny Rea mit großen Augen und Unverständnis. «Er ist mir einfach in die Seite gefahren, in seinen Onboard-Aufnahmen kann man das gut sehen», hielt der 31-Jährige fest. «Er hat mich gerammt und meinen Ellbogen, mein Knie und das Motorrad getroffen.»

Wenn die Sachlage so klar ist, weshalb sprach die Rennleitung keine Strafe aus? «Du kennst dich in der Meisterschaft gut genug aus, um das zu verstehen», manövrierte der Nordire um eine Antwort. «Ich habe der Rennleitung meine Sicht der Dinge dargelegt, wir sehen die Sache gleich. Für mich ist die Sachlage klar. Was ich nicht verstehe: Was ging in diesem Moment in Toms Gehirn vor? Wahnsinn.»

Rea spielt darauf an, dass in der Superbike-WM alles unternommen wird, um ihn zu bremsen. Für die Spannung in der Meisterschaft ist es gut, wenn er mal leer ausgeht.

Der Kawasaki-Star redete sich in Rage: «Wenn ihn andere Fahrer überholen, kann Tom nicht mit ihnen kämpfen, dann geht es nach hinten für ihn. Aber wenn ich ihn überhole, dann kontert er in der folgenden Kurve. Ich habe Tom mein Vorderrad gezeigt, er wusste, dass ich komme. Dann hat er meinen Kurvenausgang ruiniert und mein Rennen. Für ihn war die beste Lösung, mir in die Seite zu fahren. Ich war auf der Außenseite der Kurve, wie kann ich da schuld sein? Klar, solche Dinge passieren im Rennsport. Aber kluge Leute verstehen, was da geschehen ist. Er hatte genügend Platz, um ein Stück nach innen zu ziehen, so wie es Laverty vor uns tat. Er wählte aber eine viel weitere Linie als Laverty, seine Absicht war eindeutig. Was dachte er sich dabei mir keinen Platz zu lassen, als ich bereits vorbei war? Ich kann nicht akzeptieren, dass er mich für den Zusammenstoß verantwortlich macht. Ich verstehe diesen Kerl manchmal nicht. Ich stürzte, weil es eine Kollision gab, so etwas passiert im Rennsport. Wie es aussieht, bekomme ich keine Entschuldigung für diese Aktion.»

Rea klaubte nach dem Sturz zwar seine Kawasaki auf, konnte aber nicht weiterfahren. Zum ersten Mal in dieser Saison beendete er ein Rennen ohne Punkte, in der Gesamtwertung liegt er trotzdem beruhigende 65 Zähler vor Ducati-Werksfahrer Chaz Davies. «Das Rennen hätte ich 100-prozentig gewonnen», ist der dreifache Champion überzeugt.

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