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Loris Baz befürchtet, dass sich BMW für 2019 verzockt

Von Ivo Schützbach
2019 beginnt für BMW mit der neuen S1000RR eine neue Ära in der Superbike-WM. Loris Baz ist bitter enttäuscht, dass er nicht Teil davon ist – und überraschte mit einer starken Leistung am Donnerstag in Katar.

Als Sechster nach den drei freien Trainings am Donnerstag qualifizierte sich Loris Baz auf der einzigen BMW im Feld direkt für Superpole 2 am Freitag (Start 15.55 Uhr MESZ) und verlor nur 0,599 sec auf die Bestzeit von Eugene Laverty (Milwaukee Aprilia).

«Wir wissen, dass das Motorrad auf einigen Strecken besser funktioniert als auf anderen», so Baz. «In Misano ist es besser, ich war mir auch sicher, dass es in Doha besser sein wird. Hier gibt es viele schnelle Kurven, wo man den Speed ab Kurveneingang aufbaut, und wenige langsame Kurven. Hier brauchst du auch nicht viel Unterstützung von der Elektronik. Und es gibt nur eine Kurve, die man im ersten Gang fährt, da haben wir immer das Wheelie-Problem. Außerdem war ich auf dieser Strecke immer schnell, sogar in der MotoGP-Klasse. Letztes Jahr habe ich hier mit Jorge Lorenzo um eine Top-10-Platzierung gekämpft.»

Der Franzose weiter: «Noch ist die Pace schlecht. Das liegt daran, weil viele Fahrer mit den Reifen straucheln. Sie wissen nicht, ob es an der Abstimmung ihres Motorrads oder am Staub auf der Strecke liegt. Du musst clever sein und darfst das Motorrad nicht ständig ändern.»

Seit drei Jahren ist Althea das einzige BMW-Team in der Superbike-WM. Als es darum ging, wer ab nächster Saison die neue Werks-S1000RR zum Einsatz bringen wird, entschied sich BMW aber für das Team von Shaun Muir, seit 2017 als Milwaukee Aprilia unterwegs.

«So läuft es in dieser Welt», hielt Baz fest. «Ich weiß was es braucht, um in der Superbike-WM zu gewinnen. Und ich bin mir nicht sicher, ob BMW das bringt. Wie auch immer, ich war nicht auf der Liste, so ist es halt. Ich habe immer gesagt, was ich für nächstes Jahr haben möchte ist ein Motorrad, mit dem ich an der Spitze fahren kann. Ich werde nirgends unterschreiben, nur um in der Startaufstellung zu stehen. Es wird für BMW nicht so einfach, wie sie meinen. Auch wenn Tom ein sehr schneller Fahrer ist, wird es nicht einfach.»

Anfang November wird BMW auf der Motorrad-Messe EICMA in Mailand nicht nur die neue S1000RR und das neue Team vorstellen, sondern auch das zukünftige Fahrerduo Tom Sykes und Markus Reiterberger.

Was Baz über konkurrenzfähiges Material sagt, gilt nicht nur für die Superbike-WM, sondern auch für die Britische Meisterschaft, die er als Alternative in Betracht zieht.

«Ich bin erst 25 Jahre alt und habe ebenso wenig einen Job wie Eugene Laverty und Javier Fores», prangert der Franzose an. «In dieser Meisterschaft läuft etwas schief – oder überhaupt in der Welt des Rennsports. Es wird sich schon noch etwas ergeben, ich habe keine Eile. Wenn ich bis Anfang nächstes Jahr warten muss, damit sich etwas Gutes ergibt, dann tue ich das. Was ich sicher nicht mehr machen werde ist, mich wie dieses Jahr zu entscheiden. Ich dachte, dass dieses Projekt zukunftsträchtig ist, dass wir in zwei oder drei Jahren in der Lage sein würden zu gewinnen. Aber so ist es nicht. Trotzdem werde ich bis zum Ende alles geben. Alle in meiner Box sind super Jungs, die Mechaniker sind grandios. Ich reiße mir jedes Mal den Arsch auf, wenn ich aufs Motorrad steige.»

Althea-Chef Genesio Bevilacqua will 2019 seinen diesjährigen Superstock-Piloten Alessandro Delbianco zum Einsatz bringen, der zweite Platz neben dem jungen Italiener ist noch zu haben. Ist dieser interessant für dich? «Nur, wenn Genesio eine Ducati einsetzt», entgegnete Baz. «Genesio glaubt an Delbianco. Er ist noch nicht 100-prozentig bereit, verfügt aber über viel Potenzial. Jetzt zeigt sich, dass es ein Fehler war die Superstock-Meisterschaft zu beerdigen. Es gibt so viele Fahrer und so wenige Motorräder in der Superbike-WM. Die Superstock-EM bot vielen Fahrern eine Heimat.»

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