MotoGP: Pedro Acosta über Ruhm und Geld

Eugene Laverty: «Ich hörte schon die Jungfrau Maria»

Von Ivo Schützbach
Zum vierten Mal in seiner Karriere musste Eugene Laverty wegen Bremsversagen von seinem Motorrad abspringen. «Hätte ich Chaz Davies erwischt, wäre es grauenvoll ausgegangen», hielt er in Buriram fest.

Das Unglück geschah in der zweiten Runde des ersten Superbike-Rennens in Thailand: In den Fernsehaufnahmen sah man nur Staub und eine führerlose Go-Eleven-Ducati. Dass das Motorrad fast über den hohen Fangzaun flog und in Feuer aufging, enthielt man den Zuschauern vor.

«Ich kam auf die letzte Kurve zu, hatte unglücklicherweise keine Bremse, pumpte dreimal und entschied mich dann abzuspringen», fasste Laverty die Sekunde zusammen, in der alles hätte vorbei sein können. «In den Daten sieht man, dass ich den Bremshebel dreimal zog und nichts passierte. Wir versuchen jetzt herauszufinden, was da los war. Irgendetwas passierte mit der Bremsanlage – ob es mechanisch, hydraulisch oder sonst was war, wissen wir noch nicht. Das Motorrad ist komplett zerstört. Bis auf die Bremsanlage. So können sie wenigstens untersuchen, was schieflief. Wir müssen die Antwort darauf finden.»

«Das passierte Vollgas im vierten Gang, da hast du um die 200 km/h drauf», schilderte der Vizeweltmeister von 2013 SPEEDWEEK.com. «Normal passiert einem so etwas nicht so oft, ich bin inzwischen ein Profi im Abspringen, mir wiederfuhr das schon zu oft. Das erste Mal passierte mir das im ersten Rennen mit Aprilia 2012. Dann in Sepang 2016 in der MotoGP-WM. Und in Imola 2017. Das war jetzt das vierte Mal, es ist unglaublich.»

Was ging dir durch den Kopf, bevor du abgesprungen bist? «Chaz Davies war bei mir, ich musste schnell überlegen», erzählte Laverty. «Ich hatte Glück, dass Chaz eine halbe Sekunde vor mir lag. Ich konnte nicht nach rechts abspringen, weil da Chaz fuhr. Also lehnte ich das Motorrad nach links und versuchte wegzukommen. Wäre das eine Runde zuvor passiert, wäre ich rechts abgesprungen und es wäre böse ausgegangen. In Anbetracht der Umstände hatte ich schlicht Glück. Hätte ich Chaz erwischt, ich will gar nicht daran denken – ich war unbeschreiblich schnell. Das wäre grauenvoll ausgegangen. Ich hörte schon die Jungfrau Maria.»

Laverty gibt zu, dass sich solche Ereignisse nur schwer ausblenden lassen: «Nachdem mir das in Malaysia passierte, bekam ich das kaum aus dem Kopf. In den folgenden Rennen musste ich auf jeder Geraden daran denken, mental war das nur schwer zu bewältigen. In Imola war es anders, da hatte ich das sofort aus dem Kopf. Am Sonntag hier, ist es hoffentlich gleich.»


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