Michael van der Mark: «Yamaha muss sich sicher sein»
Das 2018 eingeführte Instrument der Konzessionspunkte soll erfolglose Hersteller mittelfristig der Spitze der Superbike-WM näherbringen. Für einen Sieg in den Hauptrennen werden drei Konzessionspunkte vergeben, für Platz 2 zwei und der Dritte bekommt einen. Diese Punkte fließen auf das Konto des jeweiligen Herstellers, die Ergebnisse in den Sprintrennen werden nicht berücksichtigt.
Hat ein Hersteller nach drei Meetings neun Punkte weniger als der Beste, darf er alle Teile aus der Liste der homologierten Konzessionsteile austauschen. Jeder Hersteller, der zum Ende der Saison 36 oder mehr Konzessionspunkte Rückstand auf den Besten hat, darf für die folgende Saison alle seine Konzessionsteile updaten.
Nach den ersten beiden Events in Australien und Thailand hat Ducati 12 Konzessionspunkte, Kawasaki 9, Yamaha 3 und BMW sowie Honda 0.
Sind WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) und Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) in Aragon in den Rennen erneut vorne, sie belegten in allen bisherigen Läufen die Plätze 1 und 2, bekommen Yamaha, BMW und Honda nach dem Europa-Auftakt die Erlaubnis, ihre Motoren für die restlichen Rennen des Jahres mit den Konzessionsteilen aufzumotzen. Gleichzeitig wird die Motorenentwicklung von Ducati und Kawasaki eingefroren.
BMW hat bereits angekündigt, für den Imola-Event Mitte Mai eine Motorausbaustufe zu bringen. Auch Honda arbeitet an einem besseren Motor.
Yamaha-Werksfahrer Michael van der Mark sieht die Verwendung der Konzessionsteile mit Risiken verbunden. «Wenn wir gute Teile haben, die eindeutig besser sind als die jetzigen, dann sollten wir sie auch einsetzen», sagte der Niederländer zu SPEEDWEEK.com. «Wir wollen uns verbessern, wenn du neue Teile einsetzt, musst du dir aber 100-prozentig sicher sein. Auf dem Level, auf dem wir uns jetzt befinden, machst du keine großen Schritte mehr, diese sind schwierig.»
Lässt sich der momentane Vorsprung von Ducati innerhalb der laufenden Saison aufholen? «Schwierig zu sagen», grübelte der WM-Dritte des Vorjahres. «Ducati hat herausragende Arbeit geleistet. Wenn du dir anschaust, wie viel Zeit wir auf den Geraden verlieren – nirgends sonst lässt sich leichter Zeit gutmachen. Mal angenommen, die Maximaldrehzahl von Ducati wird nicht nur um 250/min, sondern um 500/min reduziert: Jetzt haben sie 16.350/min, dann hätten sie 15.850/min. Und die Spitzenleistung deren Motors liegt bei 15.800/min… 500/min weniger ändern gar nichts.»