Fluch der Ducati V4R: Extratest in Misano soll helfen

Mit Platz 3 im Regenrennen am Samstag und dem Sieg im Sprintrennen am Sonntagmorgen zeigte Alvaro Bautista starke Leistungen. Doch im zweiten Hauptrennen am Sonntagnachmittag stürzte der WM-Leader zum zweiten Mal nach Jerez in Führung liegend.

«Ich bin wütend auf mich selbst», sagte der Spanier, der durch die Crashs 48 Punkte verschenkte. «Mein Vertrauen in das Motorrad ist so groß, dass ich nicht auf Warnungen geachtet habe. Daraus werde ich lernen und solche Fehler nicht noch einmal machen.»

Während Bautista mit der V4R eins ist, straucheln sämtliche anderen Ducati-Piloten. Testfahrer Michele Pirro kritisierte in Misano, dass die V4R das gleiche Probleme habe wie die MotoGP-Maschine GP15 aus der Saison 2015, von der sie abgeleitet wurde, mit der auch nur ein Fahrer schnell war.

«Die V4R ist nicht schwierig zu fahren, aber es gibt nur eine Art, sie zu fahren», erklärte Michael Ruben Rinaldi aus dem Barni-Team. Bautista kommt aus der MotoGP-WM, für ihn ist das das perfekte Bike. Chaz Davies und ich kommen vom V2, eine ganz andere Maschine. Ich schaue mir laufend die Daten von Alvaro an und versuche, meinen Fahrstil anzupassen. Für ihn ist dieser Stil natürlich, er ist perfekt für dieses Motorrad. Für mich ist es schwieriger, weil ich einen anderen Hintergrund habe. Für Chaz auch, er saß fünf Jahre auf dem Twin.»

Was macht Bautista anders als ihr anderen, hakte SPEEDWEEK.com nach. Rinaldi: «Er hat den gleichen Bremspunkt wie ich oder sogar früher. Dann driftet er mit dem Motorrad in die Kurve, im Scheitel richtet er das Bike auf und gibt Gas. Ich benütze jetzt auch die Hinterradbremse, mit diesem Motorrad musst du das. Nie zuvor habe ich diese Bremse benützt, aber es funktioniert.»

Michael Laverty, ehemaliger MotoGP-Fahrer und heute als Riding-Coach für Chaz Davies tätig, ergänzte: «Bautista fährt die V4R, als hätte sie die Michelin-Reifen aus der MotoGP-WM drauf. Alle anderen Fahrer müssen sich diesen Stil aneignen, wenn sie so schnell sein wollen.»

Um mit der Panigale V4R einen Schritt nach vorne zu machen, testen Bautista und Davies am Dienstag und Mittwoch in Misano. Außerdem ist Michele Pirro mit der MotoGP-Maschine GP19 auf der Strecke.