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Keine Motor-Upgrades? «Tom Sykes wird Anrufe tätigen»

Von Ivo Schützbach
Seit Misano ist das BMW-Werksteam mit der jüngsten Motor-Ausbaustufe unterwegs. Tom Sykes schildert, woran es der S1000RR noch mangelt und weshalb er sich für die Superbike-WM in Donington Park gute Chancen ausrechnet.

Die ersten beiden Überseerennen zu Saisonbeginn in Australien und Thailand fuhr das BMW-Team mit einem seriennahen Superstock-Motor, für den Europa-Auftakt in Spanien kam die erste Superbike-Ausbaustufe, mit welcher die nächsten vier Events gefahren wurde. Seit Misano ist die dritte Motor-Konfiguration im Einsatz, mit welcher Tom Sykes als Zweiter im ersten Hauptrennen den ersten Podestplatz mit der neuen S1000RR eroberte.

Der heutige Motor, welcher laut BMW für den Rest der Saison zum Einsatz kommt, hat zehn bis 12 PS mehr, als das Aggregat beim Saisonstart.

«In Misano hatten wir einige Probleme mit dem Grip in Schräglage», analysierte Sykes. «Wir arbeiten am Chassis und den Federelementen, um das in den Griff zu bekommen. Ist dieses Problem gelöst, kommen wir schneller aus den Kurven und sind dann in der Beschleunigung und auch im Topspeed besser. Ich bin mir sicher, dass BMW noch einige Neuerungen bringt – auf diesem Level hilft jede Kleinigkeit.»

«Momentan kann ich nur auf der Bremse überholen – und auf der nächsten Gerade überholen mich die Gegner zurück», hielt der Engländer fest. «Wenn ich in voller Schräglage etwas früher ans Gas gehen könnte, dann würden wir auf den Geraden einiges besser aussehen. Das würde auch über die Renndistanz helfen, wir müssen unsere Abstimmung entsprechend hinbekommen.»

Aus der Kawasaki hast du 2011 innerhalb eines Jahres ein Siegmotorrad gemacht, die BMW ist nicht mehr meilenweit davon entfernt. «Mein Ziel ist, dieses Jahr ein Rennen zu gewinnen», unterstrich Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «So, wie sich bislang alles entwickelt hat, halte ich das für möglich. Meine Erfahrung hat BMW und dem Team sehr dabei geholfen, die S1000RR in die richtige Richtung zu entwickeln. Es ist viel Wissen vorhanden – und sie hören auf mich. Jeder von uns will gewinnen. Seit Dezember hat jeder in diesem Projekt Außergewöhnliches geleistet.»

Wenn du den Vergleich zu 2011 ziehst: Ist der heutige Einsatz von BMW jenem von Kawasaki damals ebenbürtig? «Damals war vom Reglement mehr erlaubt, es war deshalb einfacher dorthin zu kommen, wo man wollte», bemerkte der 33-Jährige. «Heute gibt es viele Einschränkungen, das Basismotorrad von BMW ist dafür auf einem sehr hohen Level. Deshalb bin ich hoffnungsvoll für die Zukunft. Wenn ich unseren Startpunkt nehme, und jenen Punkt, an den wir gelangen müssen, um Rennen zu gewinnen, dann haben wir bereits Eindrucksvolles erreicht. Deshalb beurteile ich diese beiden Momente in meiner Karriere als sehr ähnlich. Wir begannen mit einem weißen Blatt Papier, sie hören auf mich und reagieren sehr schnell auf meine Kommentare.»

«In Misano hätten wir bereits drei Podestplätze holen können, ohne den Ausfall im Sprintrennen und dem daraus resultierenden schlechten Startplatz im zweiten Hauptrennen», hielt Sykes fest. «Donington Park und Laguna Seca kommen uns entgegen, dort gibt es keine langen Geraden. Dann kommt die Sommerpause. Was immer BMW gesagt hat bezüglich der Motorenentwicklung, ich werde sie zu weiteren Upgrades anstacheln. Tom Sykes wird einige Anrufe tätigen.»

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