SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

BMW-Star Tom Sykes: «Es braucht mehr als ein Jahr»

Von Ivo Schützbach
BMW-Werksfahrer Tom Sykes

BMW-Werksfahrer Tom Sykes

Der Engländer Tom Sykes brachte neun Jahre Kawasaki-Erfahrung mit ins neue BMW-Werksteam, als er für 2019 bei den Bayern unterschrieb. Nach einem Jahr kann er deren Leistungsfähigkeit in der Superbike-WM gut beurteilen.

Von 2010 bis 2018 war Tom Sykes in der Superbike-WM auf Kawasaki unterwegs, seit 2011 in deren Werksteam. 2012 verlor der Engländer den WM-Titel um einen halben Punkt gegen Max Biaggi auf Aprila – das war die knappste Entscheidung in der Geschichte. 2013 sorgte Sykes für den ersten SBK-Titel für Kawasaki seit Scott Russell 1993, im Jahr darauf unterlag der heuet 34-Jährige um mickrige sechs Punkte Aprilia-Ass Sylvain Guintoli.

Sykes machte Kawasaki zu einer Macht in der Superbike-WM und entwickelte die ZX-10R gemeinsam mit seinem damaligen Crew-Chief Marcel Duinker zur Perfektion. Erst als 2015 der von Honda kommende Jonathan Rea bei Kawasaki andockte und seither fünf WM-Titel in Folge gewann, fand Sykes seinen Meister.

Weil die ZX-10RR immer mehr an Rea angepasst wurde, verabschiedete sich Sykes nach der Saison 2018 zu BMW. Seine Hoffnung: Mit der neuen S1000RR noch einmal Weltmeister werden.

Die aggressive BMW kommt dem Stop-and-Go-Fahrstil von Sykes entgegen: Obwohl es für 2019 kaum Vorbereitungszeit gab, eroberte der Bartträger aus Huddersfield vergangenes Jahr vier Podestplätze, eine Pole-Position, 223 Punkte und WM-Rang 8.

«Ich habe viele Einblicke hinter die Kulissen, will diese aber nicht im Detail in der Presse ausbreiten», zierte sich Sykes erst etwas, die Werksteams von Kawasaki und BMW zu vergleichen. «Das sind zwei sehr verschiedene Firmen mit unterschiedlichen Mentalitäten, eine aus Japan, die andere aus Europa. Kawasaki verfügt über viel Erfahrung in der Superbike-WM, jedes Bauteil und jeder Arbeitsablauf ist poliert. BMW war mit der neuen S1000RR im Dezember 2018 zum ersten Mal auf der Rennstrecke und hatte Schwierigkeiten damit, alle Teile zum ersten Rennen auf Phillip Island fertigzustellen. Die Teammitglieder hatten Ersatzteile statt der Badehose und Sonnencreme in ihrem Gepäck. Und trotzdem war sofort ein hoher Level des Motorrads gegeben – bis auf die Motorleistung. Wir schafften es ein paar Mal aufs Podium und eroberten eine Pole-Position. Ich habe BMW gegenüber immer zum Eindruck gebracht, wie sehr ich vom bisher Geleisteten beeindruckt bin. Im BMW-Programm und der neuen S1000RR steckt viel Potenzial. Unser Ziel für dieses Jahr ist, noch enger zwischen Shaun Muir Racing und BMW zusammen zu arbeiten und einen Schritt nach vorne zu machen.»

«Ich würde nicht sagen, dass BMW ein spezielles Motorrad für mich baut», überlegte der 34-fache Laufsieger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Sie bauen ein Motorrad, um damit die Superbike-WM zu gewinnen. Sie haben viel Erfahrung aus ihrer Zeit mit dem ersten Werksteam in der Superbike-WM. Hinzu kommt meine Erfahrung – und dass sie auf mich hören. Aber es braucht mehr als ein Jahr, um das alles zusammenzufügen. Wenn wir über die gesamte Saison 2020 reden, dann traue ich uns einen deutlichen Schritt nach vorne zu. Um den Titel zu kämpfen, ist vielleicht etwas verfrüht. Wenn wir Rennen gewinnen können, dann greifen wir zu.»

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