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Markus Reiterberger hofft auf Tests mit BMW-Werksteam

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger im Onexox-Outfit

Markus Reiterberger im Onexox-Outfit

«Die Unterstützung vom Werk ist bedeutend besser geworden, das Team ist gut aufgestellt und hat zwei Weltklassefahrer», meint Markus Reiterberger zu BMWs Superbike-WM-Werksteam. Der Bayer hat aber auch Bedenken.

Nach fünf Jahren Abstinenz kehrte BMW 2019 werksseitig in die Superbike-WM zurück. Seit Mai 2018 ist Dr. Markus Schramm Geschäftsführer von BMW Motorrad, mit ihm kam frischer Schwung zum bayerischen Hersteller – auch in sportlicher Hinsicht.

Bereits im ersten Jahr mit der neuen S1000RR eroberte Werksfahrer Tom Sykes vier Podestplätze und die Pole-Position in Donington Park. Mit weniger Pech wären 2019 sogar Siege möglich gewesen.

Markus Reiterberger war letztes Jahr Teamkollege von Sykes und kennt das BMW-Werksteam bestens, sein Nachfolger ist Eugene Laverty. Dieses Jahr startet der Bayer für BMW in der Asia Road Racing Championship, die Superbike-WM verfolgt er weiterhin intensiv.

Beim Saisonauftakt in Australien trumpfte Sykes Ende Februar mit Startplatz 1 auf, in den Rennen konnte der Engländer aus verschiedenen Gründen nicht dieselbe Leistung zeigen. Im ersten Lauf war es die falsche Reifenwahl, im Sprintrennen Rempeleien mit Loris Baz (Ten Kate Yamaha) und im zweiten Hauptrennen ein technisches Problem. Für die Positionen 9, 6 und 10 erhielt Sykes 17 WM-Punkte, in der Gesamtwertung liegt er damit auf Platz 10.

SPEEDWEEK.com fragte bei Reiterberger nach, was er dieses Jahr in der Superbike-WM erwartet. «Es scheint so, als wäre Honda wieder zu den erfolgreichen Fabrikaten dazu gestoßen, sie hatten die letzten Jahre einige Probleme», meinte der Obinger. «In Australien sahen wir spannende Rennen und haben gesehen, dass auch andere gewinnen können und nicht nur die Weltmeister. Es liegen alle dicht beisammen, Phillip Island ist aber eine sehr spezielle Strecke.»

Dr. Schramm hat seinem Motorsport-Direktor Marc Bongers und Teamchef Shaun Muir den klaren Auftrag erteilt, dass sie BMW innerhalb drei Jahren in eine Position bringen müssen, dass um den Titel gekämpft werden kann. Traust du ihnen das zu? «Das ist eine sportliche Aufgabe», ist Reiterberger bewusst. «Die Unterstützung vom Werk ist bedeutend besser geworden als die letzten Jahre, das Team ist gut aufgestellt und sie haben zwei Weltklassefahrer. Die Frage ist nur, wie sie gegen andere Werke, die noch mehr investieren, ankommen können. Möglich ist es definitiv, das Serienmotorrad hat die beste Basis, um in der Superbike-WM vorne mitzufahren. Ich hoffe, dass etwas vorwärts geht und auch ich meinen Teil dazu beitragen kann. Dass ich vielleicht bei ein paar Tests involviert bin, die Verbindung ist nach wie vor gut.»

Ducati hat mit der Panigale V4R einen MotoGP-Ableger gebracht und Honda hat mit der Triple-R nachgezogen. Braucht BMW mittelfristig auch so ein Motorrad, um bestehen zu können? «Die BMW ist bereits auf einem sehr hohen Niveau, das Serienmotorrad noch einmal zu verbessern, ist eine Mammutaufgabe für das ganze Werk», weiß der Europameister von 2018. «Es ist nicht einfach, einen Straßenableger nur für die Superbike-WM zu bauen. Bis auf den Rahmen wird ja heute schon alles modifiziert an einem Superbike, die Freiheiten sind sehr groß. Für Meisterschaften mit Serienmaschinen ist es sehr wichtig, dass man ein gutes Serienbike hat. Für die Superbike-WM kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein spezielles Bike so einen rigorosen Unterschied ausmacht. Ob man das braucht, kann ich wenig beurteilen. Die einzelnen Werke pushen sich gegenseitig und bringen immer wieder etwas Neues, aber nicht alles funktioniert auch auf Anhieb, damit man vorne dabei ist.»

BMW hat mit seinem Werksteam in der Superbike-WM zwischen 2009 und 2013 insgesamt 12 Siege, 41 Podestplätze, 12 schnellste Rennrunden und eine Pole-Position erobert. Marco Melandri sorgte 2012 als Dritter für die beste WM-Platzierung. Seit 2019 addierte Tom Sykes weitere vier Podestplätze und 2 Pole-Positions zur Erfolgsstatistik.

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