Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Für Superbike-WM 2021: Neue BMW M1000RR mit Winglets

Von Rolf Lüthi und Ivo Schützbach
Nach Ducati und Honda bringt auch BMW ein spezielles Homologationsmodell für die Superbike-WM, ebenfalls mit Flügeln ausgestattet. Mit der M1000RR sollen Tom Sykes und Michael van der Mark an die Spitze gebracht werden.

Während Ex-Weltmeister Tom Sykes seit seinem ersten Roll-out mit der BMW im Dezember 2018 das Chassis der S1000RR lobt, gab es am schwachbrüstigen Motor von Anfang an Kritik. Zwar konnte sich BMW im Tospeed in den letzten zwei Jahren deutlich verbessern, gegen die Raketen von Ducati und Honda ist aber nach wie vor nicht anzukommen.

Die beiden genannten Hersteller haben als erste in der Superbike-WM spezielle Homologationsmodelle mit viel MotoGP-DNA gebracht, inklusive leistungsstarkem Motor und Flügelwerk.

Für 2021 legt auch BMW nach und bringt die lange angekündigte M1000RR. In diesem neuen Modell kommt ein umfassend in Richtung Rennsporttriebwerk modifizierter, wassergekühlter Vierzylinder-Reihenmotor auf Basis des bekannten RR-Triebwerks mit BMW-ShiftCam-Technologie zur Variierung von Ventilsteuerzeit und Ventilhub zum Einsatz. 156 kW (212 PS) bei 14.500/min und 113 Nm bei 11.000/min im Serientrimm sind eine Ansage. Neben einer um 500 auf 15.100 min gesteigerten Maximaldrehzahl verfügt der M RR-Motor über weitere technische Optimierungen.

Neue 2-Ring-Schmiedekolben von Mahle, angepasste Brennräume, auf 13,5 gesteigerte Verdichtung, längere und leichtere Titan-Pleuel von Pankl, schmalere und leichtere Schlepphebel, voll bearbeitete Einlasskanäle mit neuer Kanalgeometrie, Optimierungen an Nockenwellen und Ansaugtrakt und dazu eine leichte Abgasanlage aus Titan, die sagenhafte 3,657 kg einspart.

Der M RR-Motor tritt vor allem im für die Rennstrecke fahrdynamisch relevanten Bereich von 6000 bis 15.100 min/min druckvoller an als das bisherige Standard-Triebwerk. Die Anti-hopping-Kupplung ohne Selbstverstärkung wurde optimiert für Rennstarts.

Als wesentlicher Punkt im Lastenheft der Entwicklungsarbeit für die M RR stand die Aerodynamik. Die bei intensiven Testfahrten auf der Rennstrecke sowie im Windkanal der BMW Group entwickelten und aus Sichtcarbon gefertigten M Winglets an der Verkleidungsfront tragen dem Rechnung, da sie aerodynamischen Abtrieb und damit geschwindigkeitsabhängig zusätzliche Radlasten produzieren. Die zusätzliche Radlast am Vorderrad wirkt der Wheelie-Neigung entgegen, die Traktionskontrolle regelt weniger, es wird mehr Antriebskraft in Beschleunigung umgesetzt und der Fahrer erzielt schnellere Rundenzeiten. Auch in Kurven und beim Bremsen ist der Effekt der Winglets spürbar, der Abtrieb ermöglicht späteres Bremsen und sorgt für erhöhte Kurvenstabilität.

Das Fahrwerk der M RR basiert auf dem Brückenrahmen der S1000RR. Die USD-Gabel und das Zentralfederbein wurden überarbeitet und sind kompromisslos auf bestmögliche Rundenzeiten auf der Rennstrecke ausgelegt. Dazu wurde die Justierbarkeit des Schwingendrehpunkts erweitert. Das Augenmerk lag auf der Optimierung des Fahrverhaltens, des Brems-und Anfahrnickausgleichs sowie auf einem bestmöglichen Gefühl des Fahrers für Vorder- und Hinterrad.

Die M RR wird mindestens 500 Mal gebaut und für den Rennsport homologiert. In Deutschland wird sie ab 32.168 Euro kosten, womit sie unterhalb des in der Superbike-WM maximal erlaubten Preises von 40.000 Euro für das Serienmodell liegt.

BMW startet in der Superbike-WM 2021 mit Ex-Weltmeister Tom Sykes sowie dem von Yamaha kommenden aktuellen WM-Vierten Michael van der Mark. Viele Bauteile wie Räder, Bremsen, Gabel, das Federbein oder die Abgasanlage werden für die WM-Maschinen ohnehin angepasst, profitieren wird das deutsch-britische Team von den besseren Voraussetzungen für die zusätzliche Leistungsgewinnung sowie der optimierten Aerodynamik.

«Gebt mir mehr Leistung und ich gewinne Rennen», sagt Sykes seit bald zwei Jahren. Die BMW-Fans werden ihn nächstes Jahr beim Wort nehmen.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 5