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Jonas Folger: «Nie richtig mit Yamaha verhandelt»

Von Ivo Schützbach
Jonas Folger

Jonas Folger

Yamaha hat sein Fahrer-Quartett für die Superbike-WM 2021 bekanntgegeben, Jonas Folger gehört erwartungsgemäß nicht dazu. «Kalt erwischt hat mich das nicht», sagt der IDM-Champion.

Wie angekündigt fahren 2021 Toprak Razgatlioglu und Supersport-Weltmeister Andrea Locatelli im Pata-Werksteam, außerdem der Texaner Garrett Gerloff und der Japaner Kohta Nozane bei GRT.

Viele Fans in Deutschland haben missmutig zur Kenntnis genommen, dass der ehemalige MotoGP-Pilot Jonas Folger nicht berücksichtigt wurde.

Natürlich haben die Yamaha-Manager bemerkt, dass Folger die IDM Superbike dieses Jahr ungeschlagen gewann und auch sein Gasteinsatz bei der Weltmeisterschaft in Barcelona hat für Wohlwollen gesorgt. Immerhin bekommt er für das Saisonfinale in Estoril am kommenden Wochenende erneut das Werksmotorrad von Testfahrer Niccolo Canepa.

Doch im Werksteam stand Folger zu keiner Zeit zur Debatte. «Die Entscheidungen waren absehbar, sie haben mich nicht überrascht und mich nicht kalt erwischt», erzählte der Bayer SPEEDWEEK.com. «Es gab schon Schlimmeres. Vorab wurde mir gesagt, dass ich auf der Liste sei, richtig verhandelt haben wir aber nie. Locatelli gönne ich den Platz, er hat einen Titel geholt. Das war eine gemähte Wiese, da muss man nicht überlegen. Nozane kann ich schlecht einschätzen, ich kenne seinen Karriereverlauf nicht richtig. Ich weiß nicht, was er schon alles gewonnen oder geschafft hat. Aber gut, er ist ein Japaner. Und die Japaner wollen ihre Fahrer weiterbringen. Er ist jung – was soll ich sagen?»

«Ich muss auf mich schauen und kann nicht beeinflussen, was Yamaha macht», betonte Folger. «Im Endeffekt sitzt du als Fahrer immer am kürzeren Hebel. Man wird lange hingehalten und es wird einem gesagt, man sei im Gespräch und man fände eine Lösung, aber so ist das halt. Ich kann nichts gegen die Aufstellung von Yamaha sagen, die wissen schon, was sie machen. Das ist ein großes Werk, die machen nichts auf gut Glück.»

Folger gehört zu den wenigen Piloten aus dem SBK-Fahrerlager, die in Estoril schon fuhren. «Da war ich aber noch zwei Köpfe kleiner», schmunzelte der langjährige GP-Pilot. «Das war 2009, 2010 und 2011. Ich kenne den Streckenverlauf, im Endeffekt wird es aber eine neue Strecke sein. Aber das wird für die meisten anderen ja auch so sein. Wenn mehr als zehn Jahre dazwischen waren, dann schaut es immer anders aus. Seither hat sich viel verändert, auch vom Material. Damals fuhr ich 125er, jetzt Superbike. Aber ich bin eh ein Fahrer, der sich schnell auf neue Strecken einstellen kann.»

Bei seiner SBK-Premiere in Barcelona brauste der Deutsche Meister nach verkorkstem Qualifying jeweils aus der letzten Startreihe kommend auf die Plätze 12, 10 und 11. «Einmal habe ich die Top-10 schon geschafft, sie sind wieder mein Ziel», unterstrich der 27-Jährige. «Wenn ich das in allen drei Rennen konstant schaffe, dann haben wir eine gute Leistung gezeigt. Das Wichtigste ist, dass eine Steigerung gegenüber Barcelona da ist.»

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