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Toprak Razgatlioglu: «Darum gegen MotoGP entschieden»

Von Ivo Schützbach
Immer spektakulär: Toprak Razgatlioglu

Immer spektakulär: Toprak Razgatlioglu

Mit 25 Jahren hat Toprak Razgatlioglu beste Chancen, am Sonntag Superbike-Weltmeister zu werden. Sollte ihm das gelingen, hat sein Manager Kenan Sofuoglu in der Türkei allerhand vorbereitet.

Kenan Sofuoglu wurde selbst fünfmal Weltmeister und ist damit der erfolgreichste Supersport-Fahrer. Bei den Superbikes schaffte er den Durchbruch nicht, dafür schickt sich sein Zögling Toprak Razgatlioglu an, die Nummer 1 der Welt zu werden.

Vor den beiden Rennen am Sonntag, in denen es noch 50 Punkte zu holen gibt, hat er 30 Vorsprung auf seinen letzten Widersacher Jonathan Rea (Kawasaki).

Gewinnt Rea Lauf 1 und Toprak wird Zweiter, dann ist der Türke Champion. Kommt Razgatlioglu vor Rea ins Ziel, ebenfalls. Die Vorzeichen stehen also sehr gut für ihn.

«Nach meinen bislang 13 Siegen in dieser Saison ist es für die Fans zuhause normal geworden, dass ich gewinne», erzählte Toprak beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Vielleicht trägt das dazu bei, dass die Superbike-WM 2022 zurück in die Türkei kommt. Sollte das klappen, wird das ein Stress für mich: dann muss ich gewinnen.»

Razgatlioglu fliegt am Montagabend von Lombok über Jakarta nach Istanbul. «Alle in der Türkei warten jetzt auf den Sonntag und hoffen, dass ich Champion werde», schmunzelte der Hobby-Stuntman. «Wenn ich am Dienstag zurückkomme, ist eine Pressekonferenz geplant. Es werden auch sehr viele Motorradfahrer erwartet. Das findet aber alles nur statt, wenn ich Weltmeister werde. Sollte ich Zweiter werden, braucht es weder eine Pressekonferenz noch eine Party.»

Sofuoglu hat mit seinen Erfolgen den Grundstein für weitere Talente in der Türkei gelegt, vier von ihnen haben sich inzwischen in einer Weltmeisterschaft etabliert.

«Can Öncü, Bahattin Sofuoglu und ich fahren SBK», schilderte Razgatlioglu. «Außerdem Deniz Öncü Moto3. Wir sind nicht viele, nur vier. Aber wir sind alle sehr gut. Ich stehe jedes Wochenende auf dem Podium, dafür geht ein großer Dank an Kenan, er bringt großen Einsatz. Er arbeitet jeden Tag mit uns, wir trainieren immer zusammen. 2014 kam ich ins SBK-Fahrerlager, seither haben wir Schritt für Schritt gearbeitet. Darum habe ich mich auch gegen MotoGP entschieden, einen Schritt nach dem anderen zu machen, ist viel besser. Jetzt bin ich nahe dran, Weltmeister zu werden.»


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