Toprak Razgatlioglu sauer: Flopp mit Startnummer 1
Toprak Razgatlioglu in Barcelona
Wie immer bei Testfahrten kann man anhand der Zeiten nicht schlüssig über die tatsächliche Stärke der Fahrer und Motorräder urteilen. Denn die Testprogramme sind unterschiedlich, verschiedene Reifentypen kommen zu unterschiedlichen Zeiten zum Einsatz. Und während die einen die letzten zwei Prozent Feinabstimmung an ihrer Maschine vornehmen, schlagen sich andere noch mit grundlegenden Dingen herum.
Davon abgesehen: Alvaro Bautistas Bestzeit 1:40,824 min mit dem SCX-Hinterreifen ist sehr stark. Zum Vergleich: Den Pole-Rekord stellte Tom Sykes (BMW) im vergangenen Jahr mit einem Qualifyer mit 1:40,408 min auf. Die schnellste Rennrunde drehte Toprak Razgatlioglu 2021 im Superpole-Race in 1:41,493 min.
«Das war ein mieser Tag, wir haben keine gute Abstimmung gefunden», sagte Razgatlioglu beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager des Catalunya-Circuits. «Wir haben einige neue Teile versucht, das Bike lenkte aber nicht gut ein und war auch auf der Bremse nicht gut. Den halben Tag haben wir außerdem an den Elektronikeinstellungen gefeilt.»
Der Weltmeister fuhr mit einem neuen Rahmenheck aus Carbon und verwendete eine andere Schwinge. Auch der Akrapovic-Auspuff ist neu. Zur Bestzeit fehlen Razgatlioglu am Freitag 0,699 sec.
«Ich habe eine gute Rundenzeit versucht, sie kam aber nicht», hielt der 25-Jährige fest. «Beim letzten Mal fuhr ich mit dem anderen Motorrad hinaus und das Gefühl war viel besser – an ihm waren nicht alle neuen Teile verbaut. Am Samstag werden wir mit diesem Bike weiterarbeiten. Letztes Jahr war ich in Barcelona sehr schnell und hatte ein gutes Gefühl. Deshalb bin ich nicht glücklich, bei jedem Stint fühlte ich etwas, das nicht gut ist. Irgendwann waren wir verloren. Meine Rundenzeit ist nicht schlecht, aber ich muss besser werden. Die Zeit von Bautista ist stark, ich glaube aber, dass wir das auch können. Nur lief es bei uns halt nicht zusammen. Aber dafür sind Tests da, wir trainieren.»
Zum ersten Mal fuhr Toprak mit der Nummer 1 des Weltmeisters, «und ich hatte gleich einen ganz miesen Tag», meinte der 18-fache Laufsieger. «Ich glaube, ich behalte die Nummer trotzdem.»
Zeiten Superbike-Test Barcelona, Freitag (25. März):
1. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:40,824 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:41,062
3. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:41,229
4. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:41,360
5. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:41,523
6. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:41,664
7. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:41,688
8. Xavi Vierge (E), Honda, 1:41,719
9. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:41,865
10. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:41,942
11. Scott Redding (GB), BMW, 1:42,013
12. Iker Lecuona (E), Honda, 1:42,125
13. Philipp Öttl (D), Ducati, 1:42,176
14. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:42,428
15. Loris Baz (F), BMW, 1:42,429
16. Luca Bernardi (I), Ducati, 1:43,251
17. Ilya Mikhalchik (UA), BMW, 1:43,625
18. Oliver König (CZ), Kawasaki, 1:44,226
19. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:45,263
20. Hafizh Syahrin (MAL), Honda, 1:45,539
21. Tati Mercado (RA), Honda, nicht gefahren
Supersport:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:45,442
2. Raffaele De Rosa (I), Ducati, 1:47,048
3. Oli Bayliss (AUS), Ducati, 1:47,262