Das große Duell 2023: Toprak Razgatlioglu (54) gegen Alvaro Bautista
Ducati-Star Alvaro Bautista gewann in diesem Jahr zum zweiten Mal die Superbike-Weltmeisterschaft, in Toprak Razgatlioglu hatte er einen sehr starken Gegner. Was die Jahre 2022 und 2023 für den Spanier unterscheidet.
In der Superbike-WM 2023 erlebten wir 36 Rennen, viele von ihnen waren beste Unterhaltung. Und das, obwohl der Sieger 27 Mal Alvaro Bautista hieß, der Spanier stand 31 Mal auf dem Podium. Widersacher Toprak Razgatlioglu fuhr sogar 33 Mal in die Top-3, aber nur siebenmal als Erster. Trotzdem konnte der Türke den Titelkampf bis zum Finale in Jerez offenhalten.
«Das bedeutet, dass er eine herausragende Performance hatte», analysierte Bautista seinen stärksten Rivalen. «Einen Fahrer wie ihn als Gegner zu haben, ist schwierig. Man muss immer auf der Hut sein und attackieren, denn wenn man Punkte liegen lässt, ist Toprak zur Stelle. Die Meisterschaft dieses Jahr war schwieriger: 2022 kämpften drei Fahrer um den Titel, da gab es mehr Möglichkeiten, Punkte aufzuholen oder zu verlieren. Dadurch war es nicht einfacher, aber man konnte mit einem Sieg einen größeren Vorteil herausarbeiten. Dieses Jahr, vor allem in der zweiten Saisonhälfte, ging es immer zwischen Toprak und mir aus.»
«Er machte keine Fehler und ich musste immer 100 Prozent geben», betonte der 39-Jährige. «Zum ersten Mal Weltmeister zu werden, ist nicht einfach, das steht fest. Du gibst alles, um zu gewinnen – dieses Jahr musste ich den Titel verteidigen. Erfolgreich verteidigen ist schwieriger, weil jeder von dir erwartet, dass du gewinnst. Ich muss aber auch zugeben, dass ich diesen Druck nicht spürte, weil ich die Saison so anging, als wären die Ergebnisse aus dem Vorjahr egal. Das ändert aber nichts an der Erwartungshaltung der anderen, weil ich die Nummer 1 auf dem Motorrad habe. Deswegen bin ich sehr stolz. Ich entschied mich für die Nummer 1, weil dann jeder weiß, dass ich der Schnellste bin – dafür steht die Nummer 1. Das erzeugt zusätzlichen Druck, aber ich hatte genügend Selbstvertrauen dafür.»
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.