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Philipp Öttl über Trainings-Yamaha: «Nur gut 200 PS»

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl auf einer Superstock-Yamaha R1 in Valencia

Philipp Öttl auf einer Superstock-Yamaha R1 in Valencia

Vom 3. bis 9. Januar trainiert Philipp Öttl mit einer Yamaha R1 in Stock-Konfiguration auf der GP-Strecke in Valencia. Was der Superbike-WM-Pilot über sein neues Arbeitsgerät zu erzählen hat.

Am 24./25. Januar sind in Jerez die ersten Wintertests 2024, am 29./30. Januar geht es in Portimao weiter. Anschließend wird das Material nach Australien geflogen, wo alle SBK-Piloten am 19./20. Februar auf dem Grand Prix Circuit Phillip Island testen, bevor dort am folgenden Wochenende die Saison eröffnet wird.

Nach zwei Jahren auf einer Ducati Panigale V4R im Go-Eleven-Team hat Philipp Öttl zur Yamaha-Truppe GMT94 des Franzosen Christophe Guyot gewechselt.

Seit dem 3. Januar dreht der Bayer in Valencia fleißig Runden mit einer R1 in Stock-Konfiguration, dieses Motorrad stellt ihm Yamaha Europa zur Verfügung. Bei etwas Wind und tagsüber 15 Grad Celsius fuhr Öttl bislang 860 Kilometer: Die ersten drei Tage bei Track-Day-Veranstalter Speer, dann nach einer Pause zwei Tage mit Bike Promotion und am Dienstag (9. Januar) ist der Rennstreckenbetreiber von Valencia Trainingsausrichter.

«Das ist ein Serienmotorrad, an dem ist nicht viel gemacht», erklärte Philipp im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe eine Rennverkleidung und Federelemente von Öhlins, die Serienfelgen sind recht schwer – insgesamt funktioniert es aber gut. Ich habe nicht lange gebraucht, um mich an das Motorrad zu gewöhnen, es ging von Anfang an gut. Ich glaube aber, dass die Veränderung zum Superbike groß sein wird, da bleibt kein Teil gleich.»

Öttl fährt in Valencia mit der Yamaha 1:34 min niedrig, was ordentlich ist. «Mit der Ducati V4S fuhr ich damals 1:34 min hoch», erinnerte sich der 27-Jährige. «Die hatte aber 1100 ccm und der Asphalt jetzt gibt mehr her. Deshalb ist es schwer einzuschätzen. Auf der Geraden habe ich nicht den Topspeed wie mit der V4S, die hat zirka 215 PS. Eine 1100er mit einer 1000er zu vergleichen wäre aber auch unfair.»

Viel wichtiger ist, dass sich die DNA der Serienmaschine mit dem Superbike vergleichen lässt. «Ich gehe davon aus, dass das so sein wird», meinte Philipp. «Am Superbike ist alles besser. Wirklich merken werde ich es aber erst, wenn ich mit dem Superbike fahre. Das merkst du schon nach zwei oder drei Runden. Die Spitzenleistung wird höher sein, das Stock-Motorrad hat ja nur gute 200 PS, das ist die einzige Schwäche. Die Leistung im unteren Drehzahlbereich ist aber ganz ordentlich. Auf die Yamaha setzt du dich drauf und kannst gleich schnell mit ihr fahren. So war es zumindest in Valencia, wobei ich diese Strecke auch gut kenne. Das Handling fühlt sich gut an, mein erster Eindruck passt. Die Serien-Yamaha fühlt sich einfacher an als die Serien-Ducati, wobei ich nur den Vergleich zur V4S habe. Bei mir war es bislang immer so, dass ich mich recht schnell wohlgefühlt habe, aber die letzte halbe Sekunde zu finden, ist immer schwierig.»

Weil bei privaten Tests mit Stockmaschinen keine Teammitglieder aus der Weltmeisterschaft erlaubt sind, bekommt Philipp Hilfe von Papa Peter Öttl, selbst fünffacher GP-Sieger. «Das hilft brutal, so kann ich mich aufs Fahren konzentrieren», lobte der Junior. «Und muss nicht dauernd auftanken.»

Neben Öttl waren in den vergangenen Tagen unter vielen Hobbyfahrern auch bekanntere Piloten wie Patrick Hobelsberger, Rory Skinner, Valentin Debise und Daniel Holgado in Valencia unterwegs. Am Abend des 10. Januar fliegt Öttl zurück nach München und bereitet sich zuhause für die Test mit dem WM-Superbike am Monatsende vor.


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